AllgemeinGesundheit

Kastration – Mythos & Wirklichkeit

Kastration – Mythos & Wirklichkeit

eine Information der Katzenhilfe-Westerwald e.V.

Fakten?

  • Eine Katze muss Junge bekommen.
  • Ein Kater muss sein Vergnügen haben.
  • Kastration ist ein Eingriff in die Natur, der den Tieren schadet.

Fakten!

  • Die Paarung ist bei Katzen keine romantische Angelegenheit, sondern mit Schmerzen verbunden.
  • Eine unkastrierte weibliche Katze, die keinen Freigang hat und daher nicht gedeckt wird, erleidet eine hormonelle Vergiftung, die Dauerrolligkeit.
  • Katzen bekommen pro Wurf 2 bis 8 Junge und können drei Mal im Jahr werfen. Ein einziges Katzenpaar kann für einen explosionsartigen Anstieg der Katzenpopulation sorgen
  • Gedeckt zu werden kann für die Katze gesundheitliche Schäden (z. B. Beanspruchung und Deformation der Gebärmutter) und eine Verkürzung der Lebenserwartung zur Folge haben.
  • Freigänger entfernen sich in der Paarungszeit auf der Suche nach einem Partner von ihrem Zuhause, wo ihnen Gefahren drohen:Straßenverkehr
  • FIV-Virus (Katzen-AIDS, das durch den Nackenbiss des Katers beim Paarungsakt übertragen wird)
  • Übertragung von FeLV (=Leukose) oder FIV (=Katzenaids) bei Revierkämpfen zwischen rivalisierenden Katern
  • Die Lebenserwartung einer unkastrierten, freilaufenden Katze beträgt gerade einmal ein bis fünf Jahre! In diesem kurzen Leben vermehrt sie sich so oft wie möglich und trägt zur Vermehrung des Katzenelends bei.
Kastration - Mythos & Wirklichkeit
Cindy Crawford vom Taubertal

Fazit!

  • Wer seine Katze oder seinen Kater kastrieren lässt, beweist Tierliebe und Verantwortungsbewusstsein.

Allgemeine Vorteile der Kastration:

  • Keine Rolligkeitssymptome
  • Keine übelriechenden Markierungen
  • Geringeres Bedürfnis zu streunen
  • Weniger Aggressionen
  • Stärkere Menschenbezogenheit
  • Kaum Risiko hormoneller Erkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore oder Gebärmutterentzündung bei der weiblichen Katze sowie Prostatakrebs beim Kater
  • Deutlich geringeres Risiko der Infektion mit FeLV (=Leukose) oder FIV (= Katzenaids) durch den Wegfall von Paarungsbissen und Katerkämpfen
  • Mehr als doppelt so hohe Lebenserwartung
  • Gesundere, stabilere Mäusefänger, da sie nicht mehr der enormen hormonellen Belastung ausgesetzt sind
  • Kein Zuwachs ungewollter Katzenkinder, für die man kein Zuhause findet

Zeitpunkt der Kastration:

So früh wie möglich, denn: Je jünger ein Tier ist, desto besser verkraftet es die Operation.

Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, eine Katze einmal rollig oder gar trächtig werden zu lassen, im Gegenteil: Beides schadet der Gesundheit Ihrer Katze! Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Hormone keinerlei Einfluss auf Größe und Körperbau der Katze haben; diese sind ausschließlich genetisch bedingt; verzögerte Wachstumsfugenschließungen haben max. zur Folge das die Katze bis 1 cm größer wird, aber keinesfalls, dass früh kastrierte Tiere klein und mickerig bleiben. Deshalb muss keinesfalls bis zur Kastration die komplette körperliche Entwicklung abgewartet werden. Lassen Sie von den Ammenmärchen los, schützen Sie ihr Tier und zeigen Sie Verantwortung.

Vorteile der Frühkastration:

  • Die Operation ist deutlich kürzer
  • Die Narkose ist kürzer und weniger belastend
  • Die Operation ist einfacher, da die Keimdrüsen frei liegen und noch nicht von Fettgewebe überlagert sind, dadurch gibt es weniger Komplikationen/Blutungen
  • Das Tier ist schneller wieder fit und stabil
  • Das Risiko von Gebärmutterkrebs sowie anderen Krebsarten geht gegen Null, wenn das Tier nie rollig war
  • Eine im Welpenalter gesetzte Tätowierung „wächst mit“ und ist später sehr gut lesbar
  • hre Katze kann Sie nicht im Alter von 5 oder 6 Monaten mit ihrer ersten Schwangerschaft überraschen, obwohl Ihnen doch irgendjemand versichert hatte, dass dies frühestens ab 7 Monaten möglich sei …

Was ist zu beachten?

Tierarzt wählen, der

… Sie umfangreich berät und keine Antwort offen lässt
… das Tier zuvor eingehend untersucht
… die Narkose auf das Tier optimal abstimmt
… etwas von der Mikrochirugie versteht

Empfehlung zur besseren Wundheilung:

Fünf Tage vor Eingriff 3 x täglich 3 Globuli Arnica D30 verabreichen

Ca. 8 Stunden vor dem Eingriff nüchtern lassen
Zur Kastration auch die Tätowierung und das Setzen des Mikrochips (Transponder) beim Tierarzt anmelden
Den Tierarzt ausdrücklich um eine deutliche Tätowierung bitten, in rasierten, gereinigten & fettfreien Ohren
Tassoformulare vom Tierarzt vorbereiten lassen
Tassoformulare um Adressdaten des Halters ergänzen, Tassoformular unverzüglich zur Post geben oder Onlineanmeldung durchführen www.tiernotruf.org
Katze erst dann vom Tierarzt abholen, wenn sie stabil und wach ist
Transportbox mehrlagig mit Zeitungen auslegen und oben auf ein kochfestes Tuch legen
Transportbox mit Bettlaken oder großem Badetuch abdecken, damit das Tier vor Zugluft geschützt ist
Transportbox zuhause an einen warmen, zugfreien Platz stellen
Transportbox kontrollieren, wenn Katze sich eingenässt hat, die Tücher wechseln
Transportbox erst dann öffnen, wenn Katze stabil auf den Beinen stehen kann
Katze sollte frühestens 8 Stunden nach dem Eingriff wieder Futter angeboten bekommen
Katze in den ersten 24 Stunden nach Eingriff auf kleiner Fläche halten (z. B. geheiztes Badezimmer), wo wenig Möglichkeiten zum Hochspringen sind, zur Verhinderung eines Narbenbruchs
Operationsnarbe beobachten, sollte trocken, fleischfarben, nicht rot und geschlossen sein
Operationsnarbe vorsichtig abtasten, sofern sich ein „Ei“ unter der Haut bildet, muss die Katze unverzüglich beim Tierarzt vorgestellt werden, ggfs. ist die innere Naht aufgegangen
Katzen, die im Alter von 3-5 Monaten kastriert werden, sollten am Abend des Operationstages wieder munter und stabil sein
Ältere Kater sollten am Tag nach der Operation wieder „der Alte“ sein
Ältere Katzen sollten nach 1-3 Tagen nach der Operation wieder „die Alte“ sein (je nach Alter & gesundheitlichem Zustand des Tieres)
Nach 1-5 Tagen (je nach Wetterlage & gesundheitlichem Zustand der Katze) nach der Operation kann die Katze wieder an Freigang gewöhnt werden

Kosten:

Die Kosten für die Kastration männlicher Katzen betragen zwischen 50,- und 70,- Euro, die Kosten für die Kastration weiblicher Katzen zwischen 90,- und 130,- Euro. Die Tätowierung ist in der Regel in den Kastrationskosten enthalten und sollte max. 5,– bis 8.- Euro Aufpreis kosten.

Die Kosten für einen Mikrochip (Transponder) belaufen sich zwischen 15,- und 35,- Euro.
Für sozial schwach gestellte Personen bieten viele Tierärzte Teilzahlungsmöglichkeiten an, alternativ werden Kastrationen auch oft vom Tierschutz bezuschusst.


3 Gedanken zu „Kastration – Mythos & Wirklichkeit

  • Pingback: Meine Katze soll doch einmal Babys bekommen….

  • Jens Uwe

    Tja, meine Crissi hat mich auch mit ihrer Schwangerschaft überrascht. Ich habe sie über ihre Mutter “erhalten”, dh. die hat einfach ihre Jungen mitgebracht, weil es bei mir was zu futtern gab. Dann sind diese Jungen (Bub und Mädel) geblieben, haben als Wilde Katzen auf Abstand gehalten und sind gaaaanz langsam zutraulich geworden. An Pfingsten hat Crissi dann geworfen, 3 Tage später die Kätzchen dann in meinen Keller geschleppt und in ein Regal einsortiert. Sie ist im August erneut schwanger geworden, hat diesen Wurf aber wieder verloren. Daraufhin habe ich beide über das Tierheim kastrieren/serilisieren lassen. Der Kater Ayu ist seit dem immer zutraulicher geworden, Crissi hat das schon seit ihrer Schwangerschaft gezeigt.
    Gut: diese Katzenbabies sind was ganz herrliches! Irre weich und lieb, sie erkennen dich auch sehr bald – und wenn Mama daneben liegt und schnurrt, weis das Kleine, alles ist gut! Zwei der Jungkatzen habe ich noch, die Alten dazu. Die Andern, zwei rote Tigermädchen, hat meine Schwägerin genommen. Trotzdem: einmal reicht! Und der Eingriff nimmt auf jeden Fall die Wildheit – resp. das mich anfauchen! JU

    Antwort
  • Jens Uwe

    Tja, meine Crissi hat mich auch mit ihrer Schwangerschaft überrascht. Ich habe sie über ihre Mutter “erhalten”, dh. die hat einfach ihre Jungen mitgebracht, weil es bei mir was zu futtern gab. Dann sind diese Jungen (Bub und Mädel) geblieben, haben als Wilde Katzen auf Abstand gehalten und sind gaaaanz langsam zutraulich geworden. An Pfingsten hat Crissi dann geworfen, 3 Tage später die Kätzchen dann in meinen Keller geschleppt und in ein Regal einsortiert. Sie ist im August erneut schwanger geworden, hat diesen Wurf aber wieder verloren. Daraufhin habe ich beide über das Tierheim kastrieren/serilisieren lassen. Der Kater Ayu ist seit dem immer zutraulicher geworden, Crissi hat das schon seit ihrer Schwangerschaft gezeigt.
    Gut: diese Katzenbabies sind was ganz herrliches! Irre weich und lieb, sie erkennen dich auch sehr bald – und wenn Mama daneben liegt und schnurrt, weis das Kleine, alles ist gut! Zwei der Jungkatzen habe ich noch, die Alten dazu. Die Andern, zwei rote Tigermädchen, hat meine Schwägerin genommen. Trotzdem: einmal reicht! Und der Eingriff nimmt auf jeden Fall die Wildheit – resp. das mich anfauchen! JU

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert