AllgemeinRund um die Katz

Die Taubertalperser zu Besuch bei Bewital

Bewital – Meine Katzen sind ja derzeit absolute Leonardo-Junkies wie ich bereits in meinem Beitrag über das Dosenfutter erwähnt habe. Irgendwie geht bei Ihnen Leonardo All Meat immer – und weil ich es ganz gerne genau wissen will und angesichts der Deklaration doch ein klein wenig Magengrummeln hatte – nun da musste man doch mal genauer sich das ganze ansehen.

Kommt da wirklich nur das rein was hinein gehört? Und was für Fleisch wird verwendet – ja Fragen hatte ich so einige. Beantwortet wurden sie, dass muss ich gleichvorweg erwähnen alle und noch viel mehr.

Dieses Mal führte mich also mein Weg zu einem der  so ziemlich entlegensten Punkte in Deutschland – einem Ort wo sich normal Fuchs und Kaninchen (dies im wahrsten Sinne des Wortes – ich konnte in den Vorgärten einige Wildkaninchen entdecken) Gute Nacht sagen – genauer gesagt ging es nach Oeding einem kleinen Ort nahe der holländischen Grenze und dem Sitz von Bewital.

Wer ist eigentlich Bewital?

Bewital Leonardo TaubertalperserBewital ist den meisten nicht so ein großer Begriff,  allerdings wenn ich „Leonardo Katzenfutter“ erwähne wird der eine oder andere schon mal ein „Ahhhh….ja klar“ von sich geben.

Aber eigentlich ist Bewital viel mehr als _nur_ Katzenfutter oder Hundefutter. Bewital ist eine mittelständische Unternehmensgruppe die sich in drei Teilbereiche gliedert – zu einem Bewital Petfood zu dem eben Leonardo und Belcando gehören, dann Bewital agri – hier gibt es Milch und Fett für die Mischfutterindustrie und den Fachhandel und last but not least das Speditionsunternehmen Westrans das nicht nur die hauseigenen Produkte weltweit ausliefert.

Das Unternehmen

Etwas was in Deutschland sicherlich einzigartig ist, ist das an einem Standort nicht nur Trockenfutter sondern auch Nassfutter produziert wird. Meist halten großen Hersteller ihre Produktionslinien örtlich getrennt aber aufgrund der starken Verwurzelung von Bewital in dieser Region war es schon fast eine Ehrensache auch dort beide Produktionen anzusiedeln.

Ebenso eine Ehrensache ist es dass sich Bewital stark sozial engagiert und in verschiedensten Bereichen so einiges fördert.

So hatte das Unternehmen anlässlich des 50jähirgen Geburtstag der Unternehmensgruppe (BEWITAL petfood, BEWITAL agri und westrans) darum gebeten, „zu helfen statt zu schenken“. Und dabei kamen sagenhafte 17.000 Euro zusammen über die sich nicht nur die Bürgerstiftung Südlohn/Oeding freuen durfte sondern auch der Verein Vita-Assistenzhunde.

Ja dieses Unternehmen ist in der Gegend um Oeding/Südlohn wirklich stark verwurzelt und wenn man so mit den Leuten ins Gespräch kommt – es arbeitet sicher einer aus der Familie bei diesem Unternehmen oder ein Nachbar oder Freund  – aber kein Wunder, ist er ja auch einer der größten Arbeitgeber der Region.

Das Trockenfutterwerk

Für mich eine absolut neue Erfahrung war dieses Trockenfutterwerk – ich habe ja bereits einige Tierfutterhersteller kennen gelernt und auch besichtig aber immer waren es nur Feuchtfutterhersteller und so staunte ich hier wirklich nicht schlecht.

Das besondere Highlight in diesem Werk war bzw. ist der Extruder von dem nur europaweit zwei Stück aufgebaut sind. Im Gegensatz zu dem herkömmlichen Extruder hat man hier die Möglichkeit nicht nur trockene Rohstoffe zu verwenden sondern bei Bewital werden auch 30-40% Frischfleisch verwendet. Dieses neue Thermal-Mix-Verfahren ist nicht nur besonders energiesparend sondern auch schonend zu den Rohstoffen und so bleiben weitaus mehr Vitamine und Nährstoffe erhalten als bei der herkömmlichen Herstellung. Aber auch der hohe Frischfleischanteil macht sich eindeutig beim Geschmack bemerkbar was diverse Akzeptanztests [*] eindeutig zeigten. Dieses System ist hier in Deutschland absolut einzigartig und richtig  faszinierend.

Aber was ist ein Extruder und was macht der eigentlich?

Bewital Leonardo TaubertalperserIhr habt doch alle einen Fleischwolf daheim – naja okay vielleicht nicht alle aber doch so einige – so ein Extruder ist die übergroße Version davon mit dem Zusatzfeature einer Dampfleitung rund um das Schneckengehäuse was zu einer schonenden Erhitzung des Produktes führt.

Oben kommt das Material rein – wird mit der Schnecke weitertransportiert bis zu einer überdimensionalen Lochscheibe und Messer was das Produkt (Hundekrokette, Katzenkroketten) rauspresst – von dort wird es per Luft weiter transportiert und gelangt zur Trocknung  

Auf dem Foto seht ihr einen kleinen Teil dieses Extruders mit einer Person im Vordergrund – nur damit ihr ein klitzekleines Gefühl für die Größe bekommt.

Ein weiteres Foto zeigt mich mit einem Frischfleischtank im Hintergrund  – Fassungsvermögen eines Tanks liegt bei 25 Tonnen. Das ist auch die Menge die am Tag bei Bewital verarbeitet wird.

Bewital Leonardo TaubertalperserInteressant war für mich auch der Geruch – zuerst war es gar nicht so wirklich interessant – ja es roch nach Fleisch und diversen Rohmaterialien aber nach dem Durchlauf und der Trocknung werden die getrockneten Kroketten in Big Bags gelagert die ein recht großes Fassungsvermögen haben. Und als wir dort vorbeigingen – ein leichter Windstoß war und der Geruch bis zu meiner Nase drang – ich war da echt total perplex über den angenehmen guten Duft der da sich verteilte.

Das Nassfutterwerk

Das Nassfutterwerk wurde erst 2015 in Betrieb genommen und man steht dort definitiv noch an Anfang und man sieht das hier Step for Step der Maschinenpark ausgebaut und erweitert wird. Hier ist eindeutig noch Platz genug um die Kapazitäten zu steigern.

Bewital Leonardo TaubertalperserZwei funkelnagelneue Autoklaven glänzten schon um die Wette und warteten nur noch darauf in Betrieb genommen zu werden.

Und weil das Stichwort glänzen gerade gefallen ist – ich hab ja nun echt schon einige Hersteller in der Tierfuttermitelbranche besucht und gesehen – aber noch nie ist mir die Hygiene und Sauberkeit so extrem positiv aufgefallen wie bei Bewital.

Klar wo gehobelt wird fallen Späne so auch dort, aber nach wenigen Minuten  waren die „Späne“ durch einen fleißigen Mitarbeiter, der offensichtlich für die Sauberkeit in dem Betrieb zuständig ist, schon entfernt.

Es können hier im Nassfutterwerk mehrere verschiedene Verpackungsformen abgefüllt werden zu einem die bekannten Frischebeutel aber auch die Dosen – leider konnte ich die Dosenabfüllung nicht sehen an dem Tag als ich Bewital besucht habe, da an diesem Tag nur die Produktion der Beutel lief.

Um die Frische und Einwandfreiheit des Rohmaterials zu gewährleisten wird es in tiefgekühlten Blöcken angeliefert und bis zur Verarbeitung im hauseigenen großen Tiefkühlhaus gelagert – und -18 Grad ist keine Wohlfühltemperatur – ich hab dieses Kühlhaus ganz, ganz flott wieder verlassen aber ich war doch von der Größe überrascht.

Aber weil wir gerade die Qualität erwähnten kommen wir zu einem weiteren für mich hoch interessanten Punkt – der Qualitätskontrolle.

Die Qualitätskontrolle

Einige Unternehmen verlassen sich auf die Kontrollen durch Amtstierärzte und/oder entnehmen Proben um sie von einem externen Unternehmen prüfen zu lassen.

Bewital ist auch hier ein klein wenig anders und leistet sich ein eigenes Prüflabor. Hier wird nicht nur auf die Qualität geachtet sondern auch ob der Lieferant wirklich das Fleisch bringt als was er es deklariert hat – DNA-Tests ermöglichen es Bewital sofort klar zu erkennen ob das Rind auch wirklich Rind ist und nicht Pferd oder anders.

Wie sagte mir die Tierärztin von Bewital

„Wir haben eine Verantwortung auch gegenüber Allergiker-Tieren und wir wollen absolut sicher gehen, dass auch wirklich das Fleisch in unserem Futter enthalten ist was wir deklarieren“

Natürlich werden auch ganz normale Standardanalysen gemacht. Alles was ihr auf dem Etikett lesen könnt wird im hauseigenen Labor geprüft und getestet.

Fazit zu meinem Werksbesuch bei Bewital

Kurz zusammengefasst – meine Katzen dürfen weiterhin ihr Lieblingsfutter Leonardo fressen und ich in meiner Eigenschaft als Dosenöffnerin habe dabei auch noch ein super gutes Gefühl und das Wissen, dass hier wirklich nur einwandfreie, hochwertige Zutaten verwendet werden.

Denn genau diese Zutaten habe ich in der Produktion gesehen. Ich habe die Förderbänder gesehen, den Brecher der die gefrorenen Fleischblöcke zerkleinert, ich habe in die Mischerwannen blicken dürfen und ich habe Fleisch und Innereien gerochen.

Und wer mich näher kennt und weiß wie gerne ich deutsche Traditionsunternehmen schätze und bevorzuge – der kann schon erahnen – ich werde vermutlich noch ein wenig öfters von Leonardo berichten zumal mir Bewital schon die Unterstützung zugesagt hat für eine neue Idee und Beitrag meinerseits.

Was aber leider echt zu kurz kam – ich hatte viel zu wenig Zeit eingeplant für diesen Ausflug. Aber es konnte ja keiner ahnen dass  es mir dort in der Region so toll gefiel.

Es gibt in Oeding/Südlohn so einiges Sehenswertes aber ein klein wenig über das Hotel und noch so einiges andere werdet ihr in einem eigenen Bericht wiederfinden, dies würde hier echt den Rahmen sprengen.

Vielleicht habe ich ja auch einmal die Gelegenheit sie besuchen zu dürfen und würde euch dann auch davon berichten.

Während ich so meinen Bericht hier geschrieben habe ist mir aufgefallen, dass ich vor lauter Begeisterung vergessen habe von so manchen noch Fotos zu machen obwohl man es mir erlaubt hatte – aber ich war echt so fasziniert von der Sauberkeit, den Prozessen und auch dem gelebten Umweltbewusstsein vor Ort – das mir echt Fotos fehlen – kurz gesagt – ich muss echt noch einmal hin und vielleicht habe ich dann ja auch das Glück und das Wetter ist mir hold.

[*] Bei Bewital werden keine Tierversuche durchgeführt – Akzeptanztests und auch Tests in Bezug auf Kotabsatzmenge etc. werden von einer Diplom-Biologin durchgeführt die es sich zur Lebensaufgabe gesetzt hat Katzen die nicht mehr geliebt und gewollt werden ein neues Zuhause zu geben.
Durch diese Akzeptanztests profitieren beide Seiten enorm davon – Bewital weiß ganz genau wie sein Futter ankommt und die Katzen bekommen superleckeres und gutes Futter – nur die gute Dame hat einen Haufen Arbeit, da sie das wirklich akribisch genau dokumentiert.


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