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Giardien – Erkennen und behandeln

Wie viele von euch mitbekommen haben, haben wir letztes Jahr im Dezember ein kleines Kitten auf der Straße gefunden.
Gerade mal 8-10 Wochen alt saß sie bei klirrender Kälte vor unserer Garage.

Ein besorgter Anruf meines Mannes zu mir, ein paar Minuten später und einen beherzten festen Griff meinerseits und wir konnten das kleine „Ding“ in Obhut nehmen.

Was hatte sie sich gewehrt. Unglaublich was für eine Kraft so ein kleines Lebewesen doch haben kann.
Aber leider hatte dieses kleine Fellbündel nicht nur Flöhe und Würmer, sondern auch Giardien!

Da war es das Schreckgespenst aller Katzenhalter – GIARDIEN!

Okay, wir hatten das kleine Fellbündel ja schon in weiser Voraussicht in unsere Einliegerwohnung verfrachtet, fern unserer Katzen. Sicher ist sicher und gut, dass wir so auf Sicherheit bedacht waren.

Kleine getigerte Katze auf ArtztischJa wir hatten schon alle mal davon gelesen und alle waren uns immer einig – brauchen wir nicht, wollen wir nicht haben.

Aber ist es denn wirklich so ein Schreckgespenst?

Was sind eigentlich Giardien?

Giardien (Giardia duodenalis) sind mikroskopisch kleine, einzellige Parasiten (Geißeltierchen (Flagellaten)) und kommen weltweit im Dünndarm ihrer Wirtstiere vor.
Die Einzeller zählen zu den Protozoen und sind mit über 40 verschiedenen Arten auf der ganzen Welt vertreten und befallen zahlreiche Säugetiere u.a. auch unsere vierbeinigen Freunde wie Hunde und Katzen.

Nach der Aufnahme durch kontaminiertes Wasser, ablecken etc. kommen die hochinfektiösen Zysten in den Darm und entlassen dort zwei aktive Trophozoiten, diese heften sich an den Zellen der Schleimhaut im Dünndarm an und vermehren sich dort fröhlich durch Zweiteilung und bilden neue Zysten.

Die neugebildeten Zysten werden von der infizierten Katze mit dem Kot ausgeschieden und können sich so auf andere Tiere ausbreiten.

Dabei wird das Darmephitel mechanisch geschädigt und die Nährstoffaufnahme durch die Nahrung schwer gestört und die Tiere nehmen ab, obwohl sie gut fressen.
Im Enddarm entstehen dann aus den Trophozoiten wieder Zysten

Als Zoonosen Erreger sind sie auch für uns Menschen eine Gefahr und sind wie bei Hund und Katze ein durchaus weit verbreiteter Darmparasit.

Neben den Spulwürmern zählen Giardien zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten bei Hund und Katze und sind gar nicht einmal so selten wie man denkt. Allerdings verläuft bei sehr vielen Tieren eine Giardieninfektion durchaus unbemerkt.

Infektionswege von Giardien

Um Giardien erfolgreich zu behandeln, sollte man wissen, wie eine Infektion erfolgt und was eine Infektion begünstigt.

Nur wenn ich auf manches achte, kann ich eine Ansteckung vermeiden.

Die Infektion erfolgt mit infektiösen Zysten über kontaminiertes Futter, Wasser oder Schmierinfektionen.

In den USA lassen sich in bis zu 80 Prozent der Rohwasserproben Giardien nachweisen (Aspöck 2002).

Fliegen spielen eine weitere Rolle bei der Verbreitung der Erreger und der Kontamination des Futters (Mehlhorn 1997). Bereits 10 Zysten reichen als Infektionsdosis aus (Mehlhorn 1997, Aspöck 2002, Tenter und Deplazes 2005).

Die in die Umwelt ausgeschiedenen Zysten sind sofort infektiös. Im Darm des Wirtes löst sich die Zyste auf und entlässt zwei Protozoen, die Trophozoiten. Diese heften sich an die Mikrovilli der Zellen der Darmschleimhaut. Hier vermehren sie sich durch Zweiteilung (Rommel 2000, Dongus 2003).

Unter günstigen Bedingungen können sich die Giardien ausgesprochen stark vermehren. Gleichzeitig beginnt die Umbildung zur widerstandsfähigen Zyste, die dann wieder zwei Trophozoiten enthält.

Die Zysten werden in großen Mengen (bis zu 10 Mio. Zysten pro Gramm Kot) über einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen, manchmal sogar Monate ausgeschieden (Rommel 2000, Dongus 2003, Tenter und Deplazes 2005).

Dieser Zeitraum verlängert sich, wenn immer wieder ansteckungsfähige Zysten aus der Umwelt aufgenommen werden.

Die ausgeschiedenen Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben.

Quelle: https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/giardien-und-wuermer/giardien-bei-hund-katze/

Erkennen vom Giardien

Nicht immer ist ein Giardienbefall eindeutig zu erkennen aber doch gibt es absolut typische Symptome einer Infektion mit Giardien wie z.B.:

  • Wässriger oder schleimiger Durchfall
  • Blut im Kot
  • Blähungen
  • Magenschmerzen
  • Regelmäßiges Erbrechen
  • Fieber
  • Appetitmangel und Gewichtsverlust

Auch der Kot hat einen eigenen süßlich/ranzigen Geruch und die Färbung ist auch nicht wie man es gewohnt ist. Ich würde es eher als schlammgrau bezeichnen, manche Halter berichten über eine gelbliche Verfärbung des Kots.

Zwischendurch kann es immer wieder sein, dass die Symptome abklingen und eure Katze scheinbar wieder gesund ist. Allerdings so lange noch Giardien im Darm der Katze vorhanden ist die Besserung nur vorübergehend und die Symptome treten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen neu auf.
Besonders gefährdet sind immungeschwächte Tiere. Bitte haltet hier auch immer wieder Rücksprache und Kontakt mit eurem Tierarzt.

Giardienbefall kann bei immungeschwächten Tieren fatale Folgen haben. Bleibt eine Giardieninfektion unbehandelt leidet nicht nur der Darm, sondern auch das Immunsystem und der allgemeine Zustand der Katze kann sich zunehmend verschlechtern.

Also bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Hat eure Katze Anzeichen einer Giardieninfektion, sammelt bitte drei Tage lang den Kot und lasst ihn dann beim Tierarzt darauf untersuchen.

Ich habe mir bei Amazon entsprechende Probenröhrchen* gekauft, die sind ausgesprochen praktisch bei der Anwendung und ich brauchte keine Tupperdose verwenden 😊

Ist im Übrigen immer praktisch solche daheim zu haben, achtet darauf das ihr auch so ein „Löffelchen“ am Deckel habt. Kosten tatsächlich recht wenig sind aber praktisch in der Anwendung.

Übertragung von Giardien auf den Menschen

Hat sich eure Katze mit Giardien infiziert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Vierbeiner bei entsprechendem Kontakt auch Artgenossen und andere Haustiere wie Hunde mit den Parasiten infiziert. 

Darüber hinaus besteht sogar die Möglichkeit, dass die Giardien der Katze auf Menschen übertragen werden. Auch wenn das recht selten vorkommt, solltet ihr beim Kontakt mit eurem Vierbeiner sowie beim Reinigen des Katzenklos Vorsicht walten lassen und insbesondere eventuell im Haushalt lebende Kinder entsprechend instruieren.

Bleibt eine Behandlung der mit Giardien infizierten Katze aus, leidet der Darm und damit unter anderem auch das Immunsystem des Vierbeiners oft massiv und der Zustand der Katze verschlechtert sich zunehmend.

Ernährung während der Giardien-Behandlung

Giardien ernähren sich im Darm eurer Katze von Kohlenhydraten, beziehungsweise Zucker aus der Nahrung des Vierbeiners. Um den lästigen Parasiten die Grundlage für eine unkontrollierte Vermehrung zu entziehen, ist es daher erforderlich, die Zufuhr von stärkehaltigen Kohlenhydraten auf ein Minimum zu reduzieren.

Am besten gelingt das mit einem getreidefreien Nassfutter mit einem hohen Fleischanteil. Durch die Futterumstellung entzieht man den Giardien die Grundlage und sie erhalten nicht mehr genug Nährstoffe. Dadurch können sich keine neuen Zysten bilden und nach und nach sterben sie ab.

Obligate Carnivore, Taubertalperser, Katzeninformationen, Katzeninfoseite, Katzenblog,

Hygiene bei Giardienbefall

Maßnahmen, die den Infektionsdruck senken:

  • Behandlung aller Katzen im Bestand
  • Reduktion der Kontaminierung der Umgebung mit Kot (Kot sammeln und unschädlich beseitigen)
  • Beseitigung von frischem Kot
  • Beseitigung von Wasser/Futter, das mit Kot kontaminiert ist
  • Reinigung von kontaminierten Gegenständen (Fress- und Wassernapf mit kochend heißem Wasser reinigen)
  • Katzentoilette täglich reinigen (heißes Wasser, gut abtrocknen) und auch das Streu entsorgen.
  • Aufspüren von Infektionsreservoiren
  • langhaarige Tiere nach Therapie shampoonieren, da die minimale infektiöse Dosis sehr gering ist und infektiöse Zysten am Haarkleid haften können
  • Trockenlegen feuchter Areale
  • Befestigen der Ausläufe
  • Reinigen der Boxen und des Zwingers mit Dampfstrahlgerät (achtet hier bitte auf die Betriebstemperatur und haltet hier echt lange drauf, Dampf kühlt relativ schnell ab und ihr schafft eventuell unbeabsichtigt ein giardienfreundliches Umfeld.
  • Gutes Abtrocknen nach Reinigung
  • Desinfektion bei befestigten Böden

Als Desinfektionsmittel, die auf Giardien-Wirksamkeit geprüft wurden, stehen DISIFIN animal von RMP GmbH und Halamid zur Verfügung. Es gibt auch andere „Mittel“ die euch versprechen gegen Giardien wirksam zu sein, sind sie nur nicht – achtet darauf das der Inhaltsstoff Chloramin-T ist. Bei Halamid weiß ich es 100% und auch die Wirksamkeit ist gegeben.

Bitte beachtet in der Produktbeschreibung die angegebene Konzentration und Einwirkdauer.

Halamid

Konsequenz ist wichtig bei der Behandlung

Sofern ihr nicht zu lange mit der Behandlung eurer Katze wartet, umso schneller ist eine vollständige Genesung möglich und eventuelle bleibende Schäden durch die verminderte Nährstoffaufnahme vermeidbar.

Allerdings sind Giardien ausgesprochen hartnäckig, sodass die Behandlung tatsächlich Geduld und ein sehr konsequentes Vorgehen erfordert.

Ansonsten habt ihr echt die Gefahr, dass es sehr lange dauert, weil sich die Katze immer wieder direkt neu infiziert, weil ihr etwas bei der Reinigung übersehen habt.

Um das zu verhindern stützt sich die Giardien-Behandlung eurer Katze auf vier wichtige, sehr wichtige Punkte

  • Medikamentöse Behandlung (achtet darauf das die Tabletten wirklich dort landen, wo sie hingehören – in der Katze)
  • Kohlehydratarme Ernährung (z.b. Mjamjam purer Fleischgenuss,Venandi, Catz Finefood purr, etc.)
  • Umfassende Hygiene im Haushalt (umfassende Reinigung u.a. mit Halamid)

Durch die Futterumstellung sorgt ihr dafür, dass die Giardien nicht mehr genug Nährstoffe erhalten, keine neuen Zysten mehr bilden und nach und nach absterben.

Behandlung

Ihr habt die Bestätigung vom Tierarzt erhalten, dass ihr Giardien positiv seid?

Glückwunsch und nein keine Panik. Ich muss gestehen ich hatte dies kurzfristig und es hat mir ein wenig den Boden unter den Füssen weggezogen.

Nicht wegen der bevorstehenden Arbeit (obwohl dies auch) sondern wegen der kleinen Brummhummel die in dieser Zeit natürlich unter strengster Quarantäne leben musste.

Es gibt viele Wege, die nach Rom führen und so auch bei der erfolgreichen Behandlung von Giardien.

Aber der wichtigste Punkt ist Konsequenz. Zum einen in der notwendigen Hygiene aber dann auch natürlich bei der Gabe der Medikamente und Ernährung.

Zur Therapie der Giardiose bei Hund und Katze stehen zugelassene Präparate mit den Wirkstoffen Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol zur Verfügung. Aufgrund des hohen Risikos der Reinfektion aus der Umwelt wird prinzipiell eine Wiederholungsbehandlung nach 2 Wochen empfohlen.

Tierärzte verschreiben gerne Fenbendazol allerdings sind bereits viele Giardienstämme dagegen resistent, so dass es hier zu einem längeren Behandlungszeit kommen kann.
Wenn man nicht erfolgreich ist, wird dann gerne zu Metronidazol wechselt, um die „Biester“ erfolgreich zu behandeln.

Und dann gibt es noch die Variante mit Spatrix bzw. Gambamix wie es jetzt heißt , dies ist eigentlich nicht für Katzen zugelassen wird aber in Züchterkreisen gerne als Wunderwaffe gegen Giardien eingesetzt. Auch in meinem Freundeskreis hatten einige ihre Tiere damit erfolgreich behandelt.

Kleine Katze auf Tisch beim TierarztWie wir unseren Giardienbefall bekämpft haben

Aus zeitlichen Gründen und weil ich davon gehört hatte, dass es hier zu weniger Problemen hinsichtlich der Darmflora kommt, hatte ich mich für Spatrix entschieden.

Wie ihr wisst, kommen Krankheiten immer dann, wenn man sie am wenigsten braucht und vorzugsweise, auch wenn kein Tierarzt zur Verfügung steht (wie Weihnachten/Silvester) oder auch Labore geschlossen haben.
Auch wollte ich die kleine Brummhummel so rasch wie möglich aus der Quarantäne entlassen, ohne aber meine eigenen Katzen zu gefährden.

Also schnell mal Gambamix vormals Spatrix* bestellt sowie entsprechende Flächendesinfektionsmittel Halamid*, dies ist bei Giardienbefall tatsächlich das erste und beste Mittel zur Desinfektion. Ich hatte mir da gleich zwei verschiedene Varianten bestellt und im nachhinhein betrachtet war dies ausgesprochen klug. Einmal den 1kg Becher zum selber anmischen und dazu noch die fertige Lösung in der Sprühflasche*. So konnte ich perfekt diverse Möbelteile besprühen, die ich der Kleinen in ihren Quarantäneraum gestellt hatte und mit der großen Packung hatte ich das Wischwasser angemacht. Ach und ich habe nachbestellt, ich habe hier fast 2 ganze Kilo-Eimer von Halamid* verbraucht.

Gambamix TablettenEs gibt viele Varianten in welcher Dosierung man Gambamix verabreicht, wir haben pro 500g Gewicht der Katze eine Tablette gegeben. Das wiederholt man dann genau 24 Stunden später.

6 Tage später das ganze noch einmal (die Inkubationszeit bei Giardien beträgt etwa 7-21 Tage).

Direkt ins Mäulchen geben bei einer Katze, die man nicht kennt, die maximal verstört ist, weil sie „eingefangen“ wurde und nicht weiß wie ihr geschieht – nein, davon habe ich Abstand genommen um sie nicht noch mehr zu verstören.

Ich habe die Tabletten kleingemörsert und ihr mit dem Futter zusammengegeben. Ich hatte zu dem Zwecke von Granatapet Suppenkaspar gekauft und das hat so famos funktioniert. Ruckzuck war es weggeschlappert inklusive der kleingemörserten Tabletten 😊 Also die Tablettengabe war tatsächlich super einfach 😊 Weniger einfach war alles täglich zweimal zu desinfizieren, wobei wir das Glück hatten, das wir einen entsprechenden Raum hatten, wo sie in Quarantäne war, der tatsächlich pflegeleicht war. Ich selber hatte eigene Klamotten, wenn ich in den Raum von ihr ging und mit ihr spielte und das war tatsächlich das anstrengendste.

Klamotten wechseln – rein, alles saubermachen und mit Halamid* putzen, Kissen, Decken raus – frische rein, benutzte Sachen waschen, die Kleine füttern und mit ihr spielen und kuscheln – wobei letzteres ausgesprochen entspannend und lustig war. Die Kleine war aber auch ein Sonnenscheinchen 😊 Danach wieder Klamottenwechseln, gründlich Händewaschen, kontaminierte Wäsche in die Waschmaschine werfen, einschalten und warten das man sie dann aufhängen kann.
Aber die Wartezeit wurde verkürzt durch die Versorgung unserer anderen Katzen, die auch Hunger, volles Klo und ein enormes Kuschelbedürfnis hatten 😊

Wir hatten ein zeitliches Problem – wir waren am 23. Dezember fertig mit der Behandlung, ab 24. Dezember hatte natürlich nichts mehr offen und schon gar keine Tierärzte (außer Notdienste) und über die Feiertage dann eine Kotprobe ins Labor zu senden wäre möglich nur ich hätte keine Ergebnisse bekommen bzw. erst im neuen Jahr. Was die Quarantäne entsprechend verlängern würde.

Dann bekam ich den Tipp, dass diese Giardien-Tests von den Tierärzten es auch bei Amazon gibt. Vielen Dank hier an die TFA.

Ich habe dann mal schnell drei dieser Schnell-Tests* bestellt und die Lieferung war wirklich zügig.

Ich hatte die Tage schon bemerkt das sich der Geruch und die Konsistenz des Kots von Brummhummelchen verändert hatte – der durchgeführte Schnelltest brachte mir die Bestätigung – wir waren negativ!

N-E-G-A-T-I-V!

Giardien TestIch war so unglaublich erleichtert. Aus Sicherheitsgründen habe ich den Test dann noch einmal wiederholt, um genau das gleiche Ergebnis zu erhalten – negativ! Ihr solltet aber den Test erst 5 Tage nach der Behandlung machen. Diese Tests erkennen nur Giardien aber nicht ob sie noch leben oder bereits tot sind.

Aber nun lasset die Spiele beginnen und die Vergesellschaftung starten.

Wir hatten das Glück, dass bei der kleinen Brummhummel die Darmflora ohne großes Aufsehen schnell wieder in Ordnung war. So kamen wir um das Thema Darmaufbau gut rum. Es gab an zwei Tagen Bullrichs Heilerde (1 Kapselinhalt pro Futternapf) mit ins Futter und es war perfekt.

Aber es gibt sehr wohl Katzen, bei denen ein Darmaufbau zwingend notwendig haben.

Darmaufbau

Besonders nach der Antibiotika-Behandlung empfiehlt sich eine ausgiebige Darmsanierung. Es kann leider gut sein, dass die Medikamente die Darmflora soweit zerstört haben, dass trotz überstandenem Giardienbefall noch Durchfall vorhanden ist.

Um den Darm wieder aufzupäppeln, existieren diverse Mittelchen, die in Form von längerfristigen Kuren verabreicht werden.

Hier sind Canikur-Paste, Bactisel* oder auch das bei uns heißgeliebte Dia Tab von Alfavet empfehlenswert. Letzteres wird hier von unseren Katzen ähnlich inhaliert wie Dreamies. Wer es gerne natürlich mag, kann auf Ulmenrinde (Slippery Elm Bark) zurückgreifen.

Fazit

Ich hoffe ich konnte euch ein klein wenig den Schrecken nehmen, auch wenn es ehrlicherweise nicht leicht ist.

Aber Giardien SIND in den Griff zu bekommen und dies sogar recht zügig, wenn man die Punkte, die ich zuvor erwähnt habe, berücksichtigt und konsequent umsetzt.

Wir konnten so dann doch rasch die Vergesellschaftung von der kleinen Brummhummel mit unseren Zottelyetis beginnen. Seitdem lebt sie nun absolut beschwerdefrei in unserer Gruppe 😊

Vergesellschaftung C.O.


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8 Gedanken zu „Giardien – Erkennen und behandeln

  • Gabriele Berger

    Sehr guter informativer Artikel, danke dafür.

    Antwort
  • Dorothea E.

    Hallo liebe Andrea, danke für den tollen und sehr informativen Giardien-Bericht inkl. Tipps zur Desinfektion und zum Darmaufbau. Manch einer wird den Kopf ungläubig schütteln, aber ich bin die Giardienplage ohne all die genannten Maßnahmen losgeworden. Habe ein fast 400 m² großes Haus, in dem fast überall Orientteppiche liegen, da ist eine Desinfektion völlig unrealistisch. Meine Katzen (7 Maine Coons) hatten keine Symtome außer bestialisch stinkendem Durchfall. Ich habe frischen Kot sofort entsorgt, aber keine Streu gewechselt. Popöchen auch nur bedingt gereinigt. Es gab Metronidazol und, immer schon, hochwertiges Futter. Ich habe keine Kissen entsorgt oder Decken auf Schlafplätzen o. ä. gewaschen, auch für mich selbst keine besonderen Maßnahmen ergriffen. Weil meine Katzen nie aufessen, habe ich die Tabletten gemörsert, in Katzendrink (bspw. den von Dir genannten, aber auch andere) aufgelöst und via Spritze auf die Zunge gegeben. Dann kam der Test und alle waren negativ. Ich weiß wirklich nicht, warum ich solch großes Glück hatte.

    Antwort
  • Anja Neumann

    Danke für den ausführlichen Artikel. Ich habe diese Odyssee auch vor ca 3 Jahren hinter mich gebracht. Mein Tierarzt hatte damals einen Schnelltest auf Giardien gemacht der positiv ausgefallen war…also hatte ich mich darauf verlassen. Ich bin ja schließlich kein Tierarzt! Auch ich habe damals Spatrix gegeben was auch geholfen hatte. Leider fing dann aber nach kurzer Zeit das ganze Elend wieder an. Erst dachte ich das ich vielleicht nicht gründlich genug alles mit Halamid gereinigt hatte und unser Max damals 14 Wochen alt sich wieder angesteckt hat. Doch dann habe ich gehört das der Schnelltest auch falsch positiv ausschlagen kann. Nun ich habe dann selber eine Stuhlprobe in ein Labor in Giessen geschickt und dort wurde dann festgestellt das Max keine Giardien sondern Titrichomonas Foetus hat. Nachdem ich mich dann eingelesen hatte wie Max die wieder los werden kann habe ich Max auf eine Diät mit 0% Kohlenhydraten gesetzt…Mjamjam Pur und Catz Finefood Purr also. Max wollte übrigens nur fressen wenn ich mich zu ihm auf den Boden setzte und ihn mit der Hand das Futter vor die Pfoten legte…das macht man natürlich gerne denn Max sollte ja mal ein großer starker Ragdollkater werden. Es hat einige Wochen gedauert bis ich Glücksgefühle über den Kot im Katzenklo hatte! Meine anderen beiden Kater hatten übrigens nichts. Trotzdem habe ich alle Kater auf das gleiche Futter umgestellt also nur noch die beiden oben genannten Marken in der Version Pur. Heute ist Max 3 1/2 Jahre alt. Mittlerweile bekommt er etwa 30g Trockenfutter ( abgewogen und in zwei Portionen verteilt ) von Leonardo Fresh Meat und Ergänzungsfutter von Moonlight Dinner und Porta21. Max hat ein paar Unverträglichkeiten entwickelt deshalb kann ich kein Mjamjam oder ähnliches mehr füttern. Rind verträgt er nicht, Innereien verträgt er nur in Maßen, Reis ist ein absolutes Disaster. Mit Kohlenhydraten muss ich immer noch aufpassen denn diese Tritrichomonas Foetus können Jahre im Darm bleiben.

    Antwort
    • afrank

      Uh, Tritrichomonas Foetus ist noch mal eine ganz andere Hausnummer aber damit rechnen die wenigsten Tierärzte, deswegen ist auch ein umfassendes Kotprofil zwingend notwendig. Gut das du da hartnäckig geblieben bist.

      Antwort
      • Lisa

        Hallo Andrea!
        Herzlichen Dank für den ausführlichen und sehr informativen Artikel. Ich kämpfe nun schon seit einigen Wochen mit Giardien, beim letzten positiven Test gab es bereits Antibiotika für meine 3 Jungs. Nun sind wir zum Glück wieder negativ, aber um ehrlich zu sein bin ich noch etwas skeptisch. Der Kot ist schon wieder so weich. Langsam bin ich echt verzweifelt. Ich werde auf jeden Fall einmal so einen Selbsttest machen, die letzten Tests hat immer der Tierarzt ausgewertet.
        Welches Streu hast du in dieser Zeit verwendet?

        Ich bin ein riesen Fan von deinem Blog. Vielen Dank für die tollen und interessanten Beiträge!
        Liebe Grüße aus Österreich!

        Antwort
        • afrank

          Ich hab das billigste Streu genommen das ich gefunden habe :-) Und jeden Tag das Klo komplett neu gemacht inklusive einmal auswaschen mit Halamid :-) Aber mit Antibiotika kommste bei Giardien echt nicht weit, ich empfehl, weil ich tatsächlich ausgesprochen positive Erfahrungen gemacht habe Spatrix.

          Antwort
  • Christina

    Guten Tag,

    da es uns nun auch getroffen hat und wir bereits am vierten Tag in Behandlung mit Panacure sind, wollte ich nachfragen, ob man nach der ersten Runde Panacure und dann Pause als zweite Runde Spatrix geben könnte. Oder sollte man das nicht mixen?

    Bzw. habe ich dann überlegt, falls wir das große Pech haben sollten, und nach der ganzen Behandlung es nicht negativ ist, ob man bei einer weiteren Runde dann auf Spatrix wechseln kann.

    Ansonsten reinigen wir gerade mit einem Mittel vom Tierarzt und heute kommt noch eine Lieferung ViPiBaX, was von einem anderen Tierarzt empfohlen wurde.

    Hier riecht es schon wie im Krankenhaus und pro Tag haben wir 5 Maschinen Wäsche. :( Nicht so geil.

    Viele Grüße
    Christina

    Antwort
    • afrank

      Das ist durchaus eine Glaubensfrage. Wie schon geschrieben sind die „Biester“ ggen Panacur meist resistent weswegen für uns gleich Spatrix das Mittel erster Wahl war. Und auch bei der Flächendesinfektion schwöre nicht nur ich, sondern auch viele ehemalige Betroffene auf Halamid und dies nicht umsonst.
      Und ja, man hat einen gewissen „Schwimmbad-Charme“ danach. Aber wir waren erfolgreich.

      Antwort

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