Info: Katze verschwunden, was tun?

13. Dezember 202010. Januar 2024 afrank

Hilfe meine Katze ist verschwunden! So, oder ähnlich lauten oft Forenbeiträge in den diversen Internetforen. Verzweifelte Katzenbesitzer suchen dort Rat um ihre geliebte Fellnase wiederzufinden.

Ich versuche hier mal einige Ratschläge in kompakter Form wiederzugeben, um vielleicht das eine oder andere zu erleichtern:

Inhaltsverzeichnis

Überprüfe noch einmal die Wohnung

Auch wenn dies schon erfolgt ist. Ich selber kenne diese panischen Momente wenn man durchs Haus läuft, die Katze ruft und sie erscheint nicht. Bange Sekunden werden zu Minuten und Stunden. Vor dem geistigen Auge spielt sich das absolute Schreckszenario ab, das die Katze entlaufen ist um dann wenige Minute später aufzuatmen weil die Katze verschlafen aus dem hintersten Eck hervorkommt wo man gar nicht daran dachte das sie dort reinkommen kann.

Einfach echt noch einmal alles Wohnraum für Wohnraum abklappern, hinter der Einbauküche, hinterm Sofa, Keller, Waschküche, Gerätschuppen, Bettzeugkasten oder auch mal “hinter” das Futterregal gucken. Das sind einige der Stellen wo wir nach panischen Suchen unsere Katzen gefunden haben. Manches Mal schlafen sie auch total seelig in ihrer Kratztonne und lassen sich weder durch das klappern der Leckerlidose noch durch unser Rufen stören. Seht nach :-)

Suche im näheren Umkreis – Bewegungsradius eurer Katze

In Stadtgebieten entfernen sich Katzen in der Regel nur wenige hundert Meter von ihrem Zuhause weg. Kastrierte Kater und Katze entfernen sich meist nur unter 400 Meter, unkastrierte Tiere aber leider weiter. Im ländlichen Bereich legen unkastrierte Tiere während der Paarungszeit sogar mehrere Kilometer zurück während kastrierte Tiere hier nun einen Aktionsradius von 1-2 Kilometer haben.

Garagen / Kellerabteile

In diesem Bereich sollte man nach dem Tier suchen, nach ihr rufen und wenn möglich vertraute Geräusche, die sie kennt machen, z.B. mit der Leckerlidose. n. Unbedingt auch auf die Bäume schauen (oft traut sich eine Katze zwar hinauf aber hinunter das ist so ein Thema für sich) oder unter Sträucher wo sich eine Katze eventuell verkriechen könnte.

Bezieht auch eure Nachbarn in die Suche mit ein. Bittet sie ihn gemeinsam mit ihnen Keller, Abstellräume, Garage zu inspizieren, Katzen verstecken sich oft gerne vor fremden Menschen und drücken sich dann in die hinterste Ecke. Vor allem wenn sie in einer für sie absolut ungewohnten Situation sich befinden.

Ist an diesem Tag etwas besonderes passiert? Heizöllieferung oder Handwerkerbesuch? Seht dann auch im Heizungskeller nach. Besteht die Möglichkeit das sie mit dem Handwerker hinausgehuscht ist? Befragt ihn. Meist können sie sich sehr wohl daran erinnern aber die meisten messen dem keine Bedeutung zu. In unübersichtlichen Räumen wo es fast unmöglich ist selbigen zu kontrollieren hat es sich schon oft bewährt einfach ein Schüsselchen mit Futter hinzustellen, wenn das Schüsselchen sich leert wisst ihr das sich ein Tier (vielleicht euer Liebling?) in diesem Raum befindet.

Heimische Gerüche

Viele Katzen verstecken sich in ihrer Angst tatsächlich in der näheren Umgebung. Hier hilft es Katzenklo und/oder das geliebte Kuschelkissen an geschützter Stelle zu platzieren. Katzen haben einen weitaus besseren Geruchssinn und so könnten sie nicht nur beruhigt sondern auch eher wieder heimfinden.

Nächtliche Suche

Unbedingt auch Nachts suchen! Erstens ist es da ruhiger und die Rufe nach dem Tier werden eher gehört aber mithilfe einer Taschenlampe sind die Augen einer Katze schon von weitem zu sehen.

Gefahrenquellen kontrollieren!

Es gibt in den Gärten der Nachbarn aber auch im eigenen Garten einige Gefahrenquellen für eure Katzen wie z.B. Teich, abgedeckter Schwimmingpool, Regenfässer. Kontrolliert diese Bereiche. Leider kam es schon öfters vor das Katzen ihr Leben in Regenfässern verloren oder in Pools, die zwar abgedeckt aber nicht geleert waren.

Heimwärtsschleppe

Eine sehr gute Methode ist die sogenannte Heimwärtsschleppe. Hier braucht ihr zuerst eine Karte eures Wohngebiet, zieht nun einen Radius von 1-2km. Der Mittelpunkt ist euer Haus/Wohnung. Zieht nun auf der Karte entsprechende Fährten die ohne Umwege zu euch führen sollten. Nehmt getragene Kleidungsstücke von ihrer Bezugsperson, steckt die in einen Plastikbeutel und verknotet diesen.
Jetzt lasst ihr euch zum äußeren Startpunkt einer Fährte bringen und geht diesen Weg nach Hause. Nehmt ein KLeidungsstück und “markiert” damit Sträucher, Zäune, Wege. Klappert mit einer Dose ihrer Lieblingsleckerchen und ruft ihren Namen. Wartet einige Minuten bevor ihr weitergeht. Die Katze muss eure Stimme hören, eventuell ist sie verwirrt und ängstlich und wird nicht gleich auf euch zulaufen. Gebt ihr Zeit und geht weiter, wiederholt das mit dem Klappern/Rufen und wartet wieder.

Dies macht ihr auf allen “Fährten” die ihr legt, je mehr Fährten umso besser. So eine Heimwärtsschleppe bietet sich am besten auch Abends an, da ist es weitaus ruhiger und die Chance das eure Katze euch hört ist wesentlich größer. Achtet aber auch darauf, dass sie jemand dann daheim bei der Tür reinlässt wenn sie davor sitzt. Wenn sie vor verschlossener Tür sitzt ist die Gefahr dass sie wieder geht enorm.

Stark befahrene Straße?

Leider muss man, wenn man eine stark befahrene Straße vor der Haustüre hat, dass euer Liebling verunfallt ist. Kontrolliert die Straßengräben und geht da auch ein paar Meter weiter ins Feld oder ähnliches. Manche Katzen können sich doch noch ein paar Meter weiter wegschleppen. Ruft bei der Straßenmeisterei an ob sie eine Katze gefunden haben. Viele kontrollieren ob das Tier gechipt ist aber leider nicht alle.

Informationen an …

Tasso e.V./Findefix

Meldet umgehend euer Tier bei Tasso / Findefix als vermisst. Dort habt ihr auch die Möglichkeit Suchplakate zu erstellen. Sollte euer Tier noch nicht gechipt sein hier an dieser Stelle eine Erinnerung daran, getigerte Katzen sehen sich alle sehr, sehr ähnlich, unter der Voraussetzung das eurer Katze nicht gerade zwei Beine und ein Ohr fehlt ist es dem Tierheim schier unmöglich die Katze zuzuordnen. Also bitte euer Tier kennzeichnen lassen, zu eurer Beruhigung und Sicherheit. Und ja auch Wohnungskatzen sollten unbedingt gechipt und registriert werden.

Tierärzte

Informiert die Tierärzte in ihrer Umgebung. Fragt auch nach ob ihr ein Suchplakat bei ihnen aufhängen dürft. Die meisten erlauben dies, vergesst aber nicht dies zu entfernen wenn euer Tier wieder heimgekommen ist bzw. gefunden wurde.

Ordnungsamt/Fundbüro

Bei vielen Gemeinden ist es “Pflicht” ein Fundtier dort zu melden bevor es ins örtliche Tierheim oder ähnlichen verbracht wird. Meldet dort euer Tier als abgängig und auch dort hat sich immer wieder ein entsprechendes Plakat bewährt.

Tierheim / Tierschutzverein

Bitte unbedingt sämtliche Tierheime der Region mit an Board holen. Meldet dort euer Tier und stellt ihnen auch entsprechende Fotos zur Verfügung. Fragt aber regelmäßig nach, saisonal bedingt haben die Leute in Auffangstationen und Tierheimen extrem viel zu tun und da kann es schon passieren das etwas vergessen/übersehen wird.

Straßenmeisterei

Leider kann es durchaus sein das eure Katze tötlich verunglückt ist. Fragt auch bei der Straßenmeisterei nach und stellt auch dort ein Foto/Suchplakat zur Verfügung damit man euch kontaktieren kann falls man sie gefunden hat.

Suchplakate aufhängen

Im Bereich von 2 km solltet ihr die Suchplakate aufhängen und/oder diese direkt in die Briefkästen der Häuser einwerfen.

Achtung: Bitte die Plakate nicht mit Nägeln oder ähnlichen an Bäumen befestigen, dies kann die Rinde der Bäume beschädigen und führt oft zu unnötigen Ärger mit den zuständigen Behörden. Auch sollte man bedenken, dass das Anbringen von Plakaten etc. offiziell nur auf privaten Flächen erlaubt ist.

Suchplakat so informativ wie möglich gestalten: aktuelles Foto, Name des Tieres, ihre Telefonnummer und auch das Datum wann das Tier entlaufen ist und schreiben Sie auch drauf, das dieses Plakat von ihnen entfernt wird sobald das Tier gefunden wurde.

Wenn eure Katze bei Tasso e.v. registriert ist gibt es dort die Möglichkeit Suchplakate zu gestalten und diese dann auf dem heimischen Drucker auszudrucken.

Plakatieren aber bitte richtig!

Wir haben, als unsere kleine dicke B.B. abgängig war tatsächlich einen jeden einzelnen Laternenmast plakatiert. Und auch euch würde ich empfehlen die Plakate an sovielen Stellen aufzuhängen wie nur möglich. Wenn ihr einen Radius von ca. 2 km auswählt ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß das sie jemand gesichtet hat. Dies kommt aber auf den Bewegungsradius eurer Katze auch an.

Achtung: Unbedingt bei der jeweiligen Gemeinde um Erlaubnis ansuchen, man darf nicht einfach Plakate anbringen weder an Bäumen noch an Laternenmasten.

Laminiere deine Plakate! Bürofolien sind leider wasserdurchlässig und auch nicht dafür gedacht Wind und Wetter ausgesetzt zu sein. Laminierfolien sind nicht nur preiswerter sondern auch durchaus stabilier.
Bewährt hat sich transparentes Paketklebeband (nehmt eine Schere mit) Verwendet hier bitte lieber einmal die teuere Variante von TESA als ein NoName-Produkt. Eure Nerven werden es euch danken. Versprochen!
Fragt auch in allen Läden im Umkreis nach ob ihr ein Plakat aufhängen dürft. Supermärkte haben meist entsprechende Flächen aber auch bei Tierärzten solltet ihr ein Plakat aufhängen.
Euch fällt auf, dass ein Plakat abgerissen wurde? Erneuert es umgehend damit die Leute wissen hier wird noch immer gesucht!
Wenn du weißt dass so ein Mensch seine Runden zieht, drei Streifen Klebeband um den Baum/Laternenmas findet er nicht so optimal weil es weitaus zeitaufwendiger dann ist, das Plakat zu entfernen.
Ihr hattet noch keinen Erfolg und eure Katze wurde noch nicht gesichtet? Gebt die Hoffnung nicht auf. Erweitert euren Radius und plakatiert im nächsten Ort.
Verteile viele viele Einwurfzettel (ab in die Briefkästen mit deinen Plakaten!) in deinem Wohngebiet! Viele Menschen achten leider nicht auf die hängenden Plakate!
Solltet ihr erst vor kurzem umgezogen sein, hänge bitte die Suchplakate auch entlang des Weges zwischen alter und neuer Wohnung auf – falls es sich um eine große Entfernung handelt, informiere zumindest die Bewohner im alten Wohnort. Manchmal versuchen die Katzen, dorthin zurück zu laufen.
Sprecht auch Leute auf der Straße aktiv an mit dem Suchplakat. Durchs Reden kommen die Leute zusammen und vielleicht wird eure Katze so gefunden.

Schickt eure Suchplakate auch an die örtlichen Tierheime/Tierschutzvereine. Viele arbeiten mit ehrenamtlichen Helfern zusammen, wo der Informationsfluss nicht immer optimal ist.

Belohnung auf Suchplakaten: Ich persönlich würde aus Erfahrung heraus keine Belohnung auf die Suchplakate schreiben. Dies zieht leider Menschen an, die Profit aus dieser Sache schlagen wollen.

Als unsere Katze mal entlaufen war, werde ich niemals diesen lauernden Blick und diese Unterton in der Stimme eines Mannes vergessen der zu mir meinte „Dann ist die sicher sehr wertvoll“. Allerdings könnte dies natürlich auch ausgesprochen zielführend sein und die Leute aufmerksamer werden lassen.

Inserate

Inseriert in diversen Lokalblättchen und durchforsten aber auch die Anzeigen. Setze (kostenlose) Suchanzeigen ins Internet. Es gibt unzählige Katzengruppen z.B. bei Facebook in denen Katzen als vermisst gemeldet werden können.

Zu guter Letzt bleibt mir jetzt nur noch zu schreiben das ich euch viel Erfolg und Glück bei der Suche nach eurer Katze wünsche und für den Fall, das du dich nur vorab informiert hast, dass du niemals in die Situation kommst deine Katze suchen zu müssen.

Hat dir dieser Beitrag gefallen und du möchtest auch in der Zukunft keine tollen Tipps zur Katzenhaltung oder interessante Produktempfehlungen verpassen?
Abonniere einfach unseren Blog und erhalte die neuesten Beiträge einfach direkt in den Mailfach.

Gerne darfst du auch unsere Beiträge mit anderen Katzenliebhabern teilen.

Die Taubertalperser