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Info: Kittenaufzucht leicht gemacht? – Taubertalperser

Kittenaufzucht leicht gemacht ist nur etwas für Menschen, die meinen man kann mit kleinen süßen Kitten viel Geld verdienen und diese nur als Mittel zum Zweck ansehen.

Verantwortungsvolle Kittenaufzucht ist viel Arbeit, Schweiß und hin- und wieder auch mit Tränen verbunden. Und ein jeder, der selber bereits mal Nachwuchs hatte weiß das – immer unter den Aspekt gesehen – dass man es verantwortungsvoll macht, nicht mal so nebenbei funktioniert.

Dies hier ist der letzte Teil meiner Trilogie rund um das seriöse und verantwortungsvolle züchten von Katzen. Falls ihr meine vorangegangen Beiträge wie „Hurra ich will auch züchten“ oder „Hurra wir bekommen Babys“  gelesen habt, habt ihr bereits einiges an Wissen und nun geht es ein wenig weiter.

Hier in diesem Beitrag werdet ihr sehr Wissenswertes erfahren, Tipps und Ratschläge aus der Praxis erhalten, ihr könnt diese annehmen und von dem Wissen und meiner Erfahrung profitieren oder ihr geht einfach stur euren Weg.

Egal was und wie ihr es handhabt – die Verantwortung liegt in jedem Fall bei euch selbst.

Aber Achtung – selbstverständlich ersetzt dieser Beitrag weder den Tierarzt noch ist bis ins kleinste Detail alles aufgeführt, denn das würde hier wirklich den Rahmen sprengen.

Kittenaufzucht leicht gemacht?

Kitten, Perserkatzen, Kittenaufzucht, Katzenzucht, Katzenblog, TaubertalperserEs ist nicht leicht kleine Kätzchen aufzuziehen da so viele unvorhergesehene Fälle eintreten können und selbst wenn  man als Züchter schon unzählige Würfe hatte – ich kann euch versichern, der nächste Wurf bringt euch wieder die eine oder andere Überraschung.

Aber am besten der Reihe nach und ich hoffe ich kann euch doch die eine oder andere Hilfestellung dazu geben.

Katzen durchleben bis zum Alter von etwa sieben Monate mehrere Phasen – zu einem die Neugeborenenphase (bis zur 2. Woche) – in der ist das Kitten hilflos und vollständig auf die Mutter angewiesen.

Ab der 3. Woche beginnt dann die Sozialisierungsphase die bis zur 12. Woche dauert  hier beginnt das kleine Kätzchen nicht nur die Umgebung wahrzunehmen und ist für diese äußeren Reize sehr empfänglich. Was das Kätzchen in diesen Wochen kennenlernt ist sehr prägend für sein weiteres hoffentlich langes und glückliches Leben.

Danach beginnt die Jugendphase  hier wird dann die Beziehung zu „seinem“ Menschen aufgebaut. In dieser Phase ist es auch äußerst wichtig, dass es viele verschiedene Dinge kennen lernt.

Man sollte sich auch immer im Hinterkopf behalten – kleine Kätzchen sind zwar megasüß und knuddelig aber ihr instinktives Verhalten ist noch immer vorhanden und die Bindung und Erziehung in den ersten beiden Phasen äußerst entscheidend.

Kümmert man sich in diesen Phasen sehr um die Kitten, zeigt ihnen alles, lernt ihnen alle möglichen Geräusche kennen, zeigt ihnen das sie keine Angst vor Staubsauger und Co. haben müssen werden sie auch im späteren Leben keine Probleme damit haben.


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Woche 1

Die ersten Tage im Leben eines neugeborenen Kätzchens sind äußerst unspektakulär. Die Tage bestehen nur aus schlafen und trinken. Die ersten 24 Stunden nach der Geburt wird die Mutter kaum ihre Wurfbox verlassen und versorgt sie dabei mit der lebenswichtigen Wärme.

Was aber für den Beobachter absolut spektakulär ist, ist zu beobachten wie zielgenau und mit welcher Energie die kleinen Kitten die Zitzen suchen und daran saugen. Je nachdem wie viele Kitten die Katze hat kann man auch sehr gut beobachten wie die kleinen, noch blinden Kätzchen mit ihren Geschwistern um die beste Zitze raufen.
Falls mal ein Kitten sich zu weit von der Mutter robbend wegbewegt hat und sie vermissen wird es entsprechend schreien und die Mutterkatze sofort auf den Plan rufen.

Woche 2

hungerDie kleinen Kätzchen werden von Tag zu Tag aktiver. Es öffnen sich nun die Augen und das Sehvermögen nimmt nach der Gewöhnung an die Helligkeit rasch zu. Hier sollte man allerdings ein wenig darauf achten das die kleinen Äugelein nicht verklebt sind und die gegebenenfalls entsprechend säubern – bitte aber nur mit warmen Wasser und einen Zellstofftuch (KEINE KAMILLE!!).
Sollte ein Kitten nicht seine Äugelein öffnen muss man hier besonders wachsam sein und dies prüfen. Sieht alles normal aus? Ist das Auge etwas „angeschwollen“? Sollte man leichte Verklebungen sehen kann man diese vorsichtig mit einem in warmen Wasser getränkten Wattebausch entfernen und vorsichtig versuchen mit sauberen(!) Fingern die Augenlider auseinanderzuziehen – aber vorsichtig und nicht mit Gewalt. Sollte dies nicht gelingen und man merkt das hier eine Schwellung vorhanden ist unbedingt zum Tierarzt!

Für die Hygiene in der Wurfbox ist nach wie vor die Katzenmutter verantwortlich, sie putzt die Kitten und frisst die Ausscheidungen. Wir dürfen uns auf das wechseln der Einlagen beschränken. im Nest ist weiterhin die Katzenmutter verantwortlich dies wird auch so bleiben bis sie selbständig in der Lage sind auf das Katzenklo zu gehen.

Auch das Hörvermögen entwickelt sich diese Tage und die Ohren stellen sich auf – besonders süß sind die Kätzchen dann zu beobachten wie sie auf Geräusche reagieren und wenn man sie zufüttern muss ist es total niedlich wenn sie vor lauter Anstrengung und Begeisterung mit den kleinen Katzenöhrchen wackeln und ich gebe zu – dieses Schauspiel entlockt mir immer ein begeistertes quietschen.

Sie machen in dieser Woche auch ihre ersten unbeholfenen Gehbewegungen was dem Zuschauer auch das eine oder andere breite Grinsen entlockt.

 Woche 3

In den Wachphasen werden die kleinen Kätzchen nun schon immer aktiver. Das Höre, sehen und Laufen wird von Tag zu Tag besser und auch die ersten Zähnchen brechen durch.
Aber noch immer wird der meiste Tag verschlafen, denn sie müssen ja groß und stark werden.
Die Mutter verbringt nun auch schon immer mehr Zeit außerhalb der Wurfbox und ihr Hunger scheint grenzenlos. Das ist auch gut so, denn die kleinen Kätzchen brauchen viel Milch und Energie.
Je nach der Entwicklung und Gewichtszunahme muss man dann auch entscheiden ob man zufüttern sollte oder nicht.
Bei der Ernährung sollte in dieser Aufzuchtsphase absolut nicht gespart werden und je hochwertiger ernährt wird umso eher ist sichergestellt das sowohl Mutter als auch die kleinen Kätzchen alles erhalten was sie für ein gesundes Wachstum benötigen.

Woche 4

Einige Katzenmütter versuchen instinktiv ihre kleinen Kätzchen an einen neuen Platz zu bringen um parasitären Befall vorzubeugen. Dies hat nichts mit euch oder eurer Umgebung zu tun sondern eher mit dem normal erhaltenen Instinkt der Katze.
Lasst die Katzenmutter gewähren, nach ein bis zwei Tagen kann man die kleinen Kätzchen wieder mit der Mutter in die eigentliche Wurfbox umsiedeln.

Die kleinen Kätzchen werden auch immer unabhängiger und beginnen mit der Sozialisierung. Erfahrungen aus dieser Zeit wirken sich sehr prägend auf die Persönlichkeit des Tieres aus. Es ist echt ratsam sie in dieser Zeit an alle möglichen Geräusche zu gewöhnen. Staubsauger, Boden wischen, alles Dinge die sie kennen lernen sollten. Laute Geräusche aus dem Fernseher durch Actionfilme und mehr (knallen, krachen, etc.) nehmen die Kleinen die Angst vor späteren lauten Ereignissen wie Silvester oder ähnliches.
Auch sollte man unter Beachtung der Hygiene die Kätzchen versuchen mit mehreren Personen in Kontakt zu bringen. Viele Streichel- und Schmuseeinheiten sind ein sehr guter Weg zu einer erfolgreichen Sozialisierung.

Ab der 4. Woche kann man auch schon versuchen sie an feste Nahrung zu gewöhnen. Es entlastet die Mutterkatze unheimlich und die kleinen Kätzchen sind neugierig und lernbegierig. Manchmal muss man ein wenig nachhelfen um sie auf den Geschmack zu bringen aber sobald sie es verstanden haben sind sie kaum mehr zu halten und sie entwickeln sich zu kleinen „Fressraupen“ ….
Ich hab im Übrigen den Standardspruch „Wer schnappen kann, kann auch selbständig fressen“ – wenn ihr kleine Kätzchen habt – ihr werdet wissen was ich meine J

Und jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt um die kleinen Kätzchen ans Katzenklo zu gewöhnen. Nehmt dafür eine sehr flache Schale (Panierschale hat sich hier sehr bewährt – die meisten handelsüblichen Kittentoiletten sind doch ein wenig hoch) und verwendet nicht klumpendes pflanzliches Streu alternativ Streu aus recyceltem Altpapier (z.B. Breeders Best) – setzt sie auf das Miniklöchen und ihr könnt gerne mal mit dem Finger leicht darin scharren. Sollten sie daneben machen – legt es ins Klo rein damit sie den Geruch damit verbinden und beim nächsten Mal auf das Klo gehen.
Ich bin immer ganz stolz wenn ich das erste Mini-Würstchen darin vorfinde.

Woche 5-6

Katzenblog, Taubertalperser, Katzenzucht, KittenaufzuchtDie Sinne der jungen Kätzchen sind nun vollständig ausgebildet, sie trinken zwar weiterhin bei der Mutter aber immer mehr steht die richtige Mahlzeit im Vordergrund. Und da können sie wirklich unersättlich sein. Ihr habt es nun in der Hand aus diesen kleinen Kätzchen aufgeschlossene, interessierte Katzen zu machen. Bietet verschiedene hochwertige Nassfuttersorten an – zuerst eine Sorte, dann nach ein paar Tagen die nächste und so weiter.
Auch der Spieltrieb wächst zusehends und die Raufereien mit den Geschwistern zuerst nur tollpatschige Versuche werden nun immer koordinierter.
Auch imitieren die Jungen immer stärker die Mutter – sie wollen dasselbe fressen und fangen an überall raufzuklettern und ihre kleine Welt zu erkunden.
Hier solltet ihr zuvor eure Kabel und ähnliche gefährliche Sachen aus ihrer Reichweite gebracht haben. Kleine Kätzchen sind wie kleine Kinder – sie wollen alles in den Mund stecken, daran knabbern, damit spielen.
Für freiliegende Kabel haben sich bei uns sehr gut Aquarienschläuche bewährt – der Länge nach aufgeschnitten und das gewünschte Kabel reindrücken – fertig ist ein relativ rascher und sicherer Kabelschutz.

Ab der 8. Woche

Katzenzucht, Taubertalperser, Katzen, Kittenaufzucht, KatzenblogDie kleinen Kätzchen sind nun schon schön gewachsen und haben ein durchschnittliches Gewicht von ca. 1 Kilo (rasseabhängig) und sind in ihrer Jugendphase angekommen.

Es wird nun getobt und gespielt was das Zeug hält und was manchmal wie ein ernsthaft anmutender Kampf aussieht ist nur ein Spiel in dem sie ihre Kräfte messen, lernen damit umzugehen und auch ihre eigene Stärke einzuschätzen.

In dieser Phase entdecken junge Katzen Spielzeug für sich, Spielzeugangeln, Bälle und vieles mehr weckt ihr Interesse und mit Begeisterung wird damit gespielt.
Hin und wieder zeigen sich gelegentliche Angstreaktionen bei fremden Menschen, die kann man ihnen ganz leicht in den Folgewochen nehmen. Wichtig ist das man den Kätzchen viel Zuneigung zukommen lässt und sie mit Fremden vertraut macht.

Jetzt kommt auch langsam die Zeit das man sich Gedanken macht über die Abgabe der Kätzchen – sobald sie die zweite Impfung erhalten haben (12. Woche) sollte man noch ein wenig zuwarten ob sich eventuell eine Impfreaktion (selten) einstellt und dann sind die kleinen Racker auszugsbereit.

Wichtig ist wirklich zu verstehen, dass ein Großteil der Sozialisierung innerhalb dieser Lebenswochen stattfindet.

Die Jungtiere lernen viel von ihrer Mutter und ihren Geschwistern.  Kätzchen die bis zur 12. Woche oder länger bei ihrer Mutter und Geschwistern bleiben konnten sind Artgenossen später gegenüber deutlich aufgeschlossener, haben ein gesundes Selbstbewusstsein und sind weitaus weniger ängstlich.

Katzenzucht, Taubertalperser, Katzenblog, Informationen, KittenaufzuchtIch persönlich fange so früh wie möglich an, den kleinen Kätzchen das Autofahren schmackhaft zu machen und dies ist weitaus leichter als gedacht.
Ich braucht dafür nur eine entspannte und begeisterte Autokatze, die seelig schnurrt wenn ihr auf Fahrt geht zu der packt ihr die Kätzchen rein und schon seid ihr bereit für die erste Ausfahrt im Leben der Kleinen .
Später könnt ihr dann die „alte“ Katze daheim lassen – wichtig ist, dass sie einfach merken „Autofahren ist nicht böse“

Auch wird in der Aufzuchtzeit täglich staubgesaugt und gewischt – einerseits weil kleine Kitten genug Schmutz machen aber auch weil sie so das Geräusch des Staubsaugers kennen. Sie wissen auch dass ihnen von einem Wischmob keine Gefahr droht und da sie sich hin- und wieder auch stärker verschmutzen – werden sie auch mit entsprechenden für sie geeigneten Shampoo gebadet.

Um sie hier sanft ans Wasser heranzuführen lege ich immer ein Frotteetuch in das Waschbecken, lasse handwarmes Wasser ein und lege mir das Kitten auf die Hand so das ihr Bäuchlein in meiner Hand liegt. So geschützt gebe ich sie sanft ins Wasser – während ich mit der anderen Hand immer wieder Wasser über sie drüber gebe. Anfangs ohne für sie spezielles Shampoo. Wichtig ist das Äuglein, Ohren und ihr Schnäuzelchen frei bleiben. So kann ich sie behutsam an das feuchte Element gewöhnen mit dem Ergebnis das sie zu wahren Wasserratten werden, die absolut keine Scheu mehr vor diesem nassen Etwas haben. Okay es ist natürlich für mich als Züchter ein gewaltiger Mehraufwand aber die Erfahrung lehrte mich das meine Kittenkäufer von dieser Eigenschaft bei ihren Katzen total begeistert sind.

Nach dem Baden wickle ich sie in ein vorgewärmtes warmes Frotteehandtuch und halte sie im Arm, entweder singe ich ihnen leise was vor oder erzähl ihnen irgendetwas – eine leise sanfte Stimme entspannt die kleinen Kätzchen ganz enorm und man kann sie so auch an einen Fön gewöhnen.
Bei Kurzhaarrassen ist baden ja kein Problem, da sie ein relativ kurzes Fell haben und dementsprechend auch wieder schnell trocken sind. Bei Langhaarkatzen ist dies schon etwas mehr Wasser im Fell und ich gewöhne auf die gleiche Art und Weise, wie ich meine Kätzchen ans Wasser gewöhne auch an den Fön.

Da Katzen keine Einzelgänger sind, sollten vor allem Jungtiere nur zu zweit oder zu einem entsprechenden Artgenossen  vermittelt werden.  So kann man sehr gute Langeweile bei dem Kätzchen verhindern, da immer ein Spielkamerad vorhanden ist und die Erfahrung zeigt – zwei Kätzchen ist die doppelte Freude aber überraschenderweise nicht die doppelte Arbeit.

Und bitte auch wenn ein Hund vorhanden ist und/oder Kinder – sie können niemals den Artgenossen ersetzen der mit dem Kätzchen spielt, tobt oder rauft und bei der Fellpflege hilft oder aber auch einfach nur mit ihm kuschelnd  auf dem Kratzbaum liegt.

Probleme bei der Kittenaufzucht

Mutter verstorben

Das schlimmste was einen passieren kann wenn man züchtet, ist sicherlich dieser Punkt. Selbst bei verantwortungsvollen Züchtern kann immer wieder etwas passieren. Vor Unfällen oder Schicksalsschlägen ist man nie sicher. Man kann die Gefahr minimieren, aber leider niemals ganz ausschalten.

Hier solltet ihr euch wirklich unbedingt Hilfe holen. Es kann hier so viel schief gehen und im schlimmsten Falle verliert ihr alle Babys. Fragt in eurem Umfeld nach ob es eine Katzenamme gibt, fragt euren Tierarzt / Tierschutzverein etc. – alle die hier eventuell bereits Erfahrung haben in der mutterlosen Kittenaufzucht.

kittenaufzuchtDenn gerade die ersten Lebenstage eines neugeborenen Kätzchens sind entscheidend über Leben oder Tod.
Ihr braucht hochwertige Katzenaufzuchtmilch (keine Kuhmilch!) und auch wenn ich die Produkte von Royal Canin im Normalfall nicht unbedingt empfehle – mit der Aufzuchtmilch von dem Unternehmen komme ich hier sehr gut klar. Eine sehr hochwertige Alternative ist auch Mammilac oder Zimic.

Vorausgesetzt die kleinen Babys haben schon einen Schluckreflex braucht ihr auch ein entsprechendes Fläschchen. Bei der Royal Canin Aufzuchtmilch ist in der Verpackung eine Flasche immer enthalten, ich persönlich bin allerdings total begeistert von der Gimpet Aufzuchtflasche. Diese liegt sehr praktisch und angenehm in der Hand, die Kitten können sehr gut damit trinken und mit dem Daumen, den man auf die obere Öffnung legen kann, kann man sehr gut regulierend eingreifen. Je nachdem wie alt die Kätzchen sind, dementsprechend sind die Fütterungsintervalle. Die ersten zwei Wochen muss man alle zwei Stunden füttern auch in der Nacht und wenn ihr da keine Unterstützung habt, ihr geht spätestens am 3. Tag Schlafentzug auf dem Zahnfleisch.
Beachtet hier bitte unbedingt die Fütterungsempfehlung der jeweiligen Hersteller von Aufzuchtmilch.

Nach der Fütterung muss mit einem warmen feuchten Tuch das Bäuchlein eines jeden Kätzchens massiert werden um den Darm in Schwung zu bringen und um das Kätzchen zu säubern.
Auch sollte es nicht unterkühlt werden und hier ist es äußerst empfehlenswert wenn ihr einen Snuggelsafe habt auch eine Rotlichtlampe ist äußerst praktisch – achtet aber bitte auf die Temperatur – nicht das ihr euren Nachwuchs grillt.

Die Temperatur sowie auch die Luftfeuchtigkeit (zwischen 55-65%) sind in dieser Zeit sehr entscheidend. Normalerweise wärmt die Katzenmutter die Kleinen und sorgt für entsprechende Feuchtigkeit. Bei der mutterlosen Aufzucht müsst ihr penibel darauf achten.

Die optimale Temperatur in der Wurfbox liegt bei etwa 29.4 – 32.2oC und sie sollte groß genug sein, dass sich die Kätzchen auch von der Hitzequelle wegbewegen können.  Sobald die kleinen Kätzchen aktiver werden kann die Temperatur entsprechend  gesenkt werden.

Sollten eure Kitten Blähungen haben hilft hier ein Tropfen Fencheltee oder auch Sab simplex. Aber in jedem Falle – kontaktiert euren Tierarzt und haltet mit ihm Rücksprache!

Mutter keine Milch / zu wenig Milch

Eure Kitten nehmen nicht zu oder nur sehr wenig und schreien permanent? Hier solltet ihr unbedingt die Milchleiste eurer Katze kontrollieren – wenn die Mutterkatze zu wenig Milch hat müsst ihr zufüttern – wiegt in der ersten Zeit eure Kitten mehrmals täglich um die gleiche Uhrzeit.  Sollte trotz des Zufütterns keine Gewichtszunahme zu verzeichnen sein – sofort zum Tierarzt!



Die Katzenmutti hat eine Entzündung der Gesäugeleiste (Mastitis)

Ihr solltet täglich die Milchleiste eurer Mutterkatze kontrollieren um eventuell auftretende Probleme wie eine Mastitis sofort zu erkennen.  Mastitis ist eine Entzündung einzelner oder mehrerer Zitzen, das Gesäuge ist stark angeschwollen, gerötet und äußerst schmerzhaft für die säugende Katze. Je nach Schwere der Mastitis kann es zu einem aufbrechen der Haut mit Eiteraustritt kommen. Hier muss sofort gehandelt werden und die Katze zum Tierarzt gebracht werden.
Auch müsst ihr verhindern, dass die Kitten bei ihrer Mutter trinken – die Entzündungserreger kommen durch das säugen in die Kitten und die haben aufgrund ihres noch sehr schwachen und kaum vorhandenen Immunsystem kaum eine Chance dies zu überleben.
Der Mutterkatze helfen hier auch Quarkumschläge auf die entzündete Gesäugeleiste.

Neugeborene Kitten haben Durchfall

Wenn Neugeborene Kitten Durchfall haben liegt Todesgefahr vor! Hier braucht ihr nicht bei Facebook oder ähnlichen um Rat fragen sondern ihr wärt gut damit beraten die Kitten sofort einzupacken und unverzüglich zum Tierarzt zu fahren.

darmvignationPokontrolle, Darmvorfall

Ein wichtiges Thema bei der Kittenaufzucht ist auch die Pokontrolle, nicht immer aus gesundheitlichen sondern meist aus hygienischen Gründen kann es aber doch zu dem einen oder anderen Problem kommen.
Ein relativ verbreitetes Problem bei Kitten ist ein sogenannter Darmvorfall. Beim zu festen pressen aber auch bei Durchfall kann es passieren das ein Stück des Darms mit rauskommt. Im Normalfall „flutscht“ er nach dem Pressvorgang wieder rein aber dies ist leider nicht immer der Fall. Hier muss man nachhelfen. Allerdings – das solltet ihr euch von einem Fachmann zeigen lassen und beobachten, wenn dies öfters vorkommt muss hier operativ nachgeholfen werden.

Nabelbruch (Hernie)

Bei der Geburt eines kleinen Kätzchens kann einiges schiefgehen und so kann es passieren, das die Katzenmutter zu knapp abnabelt oder zu sehr an der Plazenta zieht. Hier kann bei einem kleinen Kätzchen ein Nabelbruch entstehen. (es gibt auch die Möglichkeit einer Bindegewebeschwäche und dadurch kommt es zum Nabelbruch)
Ihr solltet täglich das Bäuchlein kontrollieren – wie sieht der Nabel aus? Bei kleinen Kitten kann man es nicht gleich erkennen als Laie aber ab der 4. Woche kann man dies schon ganz gut erkennen, je nach Schwere des Nabelbruchs.

Manch mal kann es sich verwachsen, aber hin- und wieder ist ein operativer Eingriff von Nöten. Dies kann man sehr gut mit einer Kastration verbinden – sobald das Kitten alt genug ist für die Kastration kann man auch die Hernie operativ beheben, so dass es hier zu keinen späteren Problemen kommt.

Wichtig ist, dass ihr dies immer im Blick habt und darauf achtet. Auch solltet ihr unbedingt die neuen Kitteneltern darauf hinweisen.

So, ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen vielleicht doch eine kleine Hilfestellung geben ich werde in wenigen Tagen auch einen Hilfsliste veröffentlichen mit all den Produkten und Dingen die ich bei mir im Haus verwende und nutze. Die meisten Produkte kamen erst, nachdem ich zuvor andere getestet hatte – man lernt im Laufe der Zeit dazu.


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Weiterführende Links

Hurra wir bekommen Babys

Ich will auch züchten!

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2 Gedanken zu „Info: Kittenaufzucht leicht gemacht? – Taubertalperser

  • Barbara

    Vielen Dank für die Infos ich finde es immer gut wenn man von erfahrenen Züchtern hört welche Schwierigkeiten auch auftreten können . Man sollte nie blauäugig an die Sache rangehen aber die meisten Züchter geben ihre Erfahrungen nicht gerne preis.

    Antwort
    • afrank

      Danke für dein Feedback, aber mir geht es auch aufzuzeigen warum es absolut Sinn macht sich kein Kitten vor der 12. Woche zu holen. Diese Phase der Sozialisierung ist so unheimlich wichtig für die Kleinen, ich sehe es an unseren Nachwuchs wie toll und vor allem wesensfest sie sich entwickelt haben. Diese Chance und diese Möglichkeit sollten alle Kitten haben.

      Antwort

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