Eine Katze auf Reisen – Carnuntum – Eine Reise in die Welt der Römer
Ein Fenster in die Vergangenheit
Nur etwa 40 Kilometer östlich von Wien liegt Carnuntum, eine der bedeutendsten römischen Städte Mitteleuropas. Einst war sie ein florierendes Zentrum des römischen Reiches, heute ist sie eine beeindruckende archäologische Stätte, die Besucher in die Welt der Antike eintauchen lässt.
Schon beim Betreten des rekonstruierten Römischen Stadtviertels fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Hier wurden drei vollständig möblierte Gebäude mit römischen Fußbodenheizungen, prächtigen Wandmalereien und funktionstüchtigen Küchen nachgebaut, um das Leben der Römer so authentisch wie möglich darzustellen.
Ein lebendiges Fenster in die Antike
Carnuntum hebt sich von anderen archäologischen Stätten ab, da hier nicht nur Ruinen zu sehen sind, sondern ganze Gebäude originalgetreu rekonstruiert wurden. Besucher können durch Straßen schlendern, die mit römischen Häusern gesäumt sind, und sich vorstellen, wie das Leben vor fast 1.700 Jahren aussah.
Die Rekonstruktion – Wissenschaft trifft Handwerkskunst
Alle Bauwerke wurden mit antiker Handwerkstechnik und Handarbeit wiedererrichtet. Die wissenschaftliche Grundlage für den Wiederaufbau stammt aus jahrelangen Untersuchungen, die Erkenntnisse zu Architektur, Heizungstechnik, Gebäudefunktion und Innenausstattung lieferten.
Die Gebäude – Einblick in das römische Leben
Im Stadtviertel gibt es mehrere vollständig möblierte Häuser, darunter:
Die Villa Urbana
Ein prachtvolles Wohnhaus mit Fußbodenheizung und kunstvollen Wandmalereien.
Die Villa Urbana in Carnuntum war ein prächtiges Stadtpalais, das den Lebensstil der römischen Oberschicht eindrucksvoll widerspiegelt.
Architektur und Bedeutung
Schon der von Säulen flankierte Treppenaufgang zum Hauptportal zeigt den Status und das Selbstbewusstsein des einstigen Besitzers. Die Villa war nicht nur ein Wohnhaus, sondern auch ein Ort der Repräsentation, in dem Gäste empfangen und gesellschaftliche Ereignisse abgehalten wurden.
Rekonstruktion und archäologische Funde
Bislang wurden die prunkvollen öffentlichen Bereiche der Villa rekonstruiert, während der gesamte Villenkomplex vermutlich noch weiter bis zu der südlichen Stützmauer der Straße reichte. Genauere archäologische Untersuchungen in diesem Bereich laufen derzeit.
Ein bemerkenswerter Fund war eine 30 m² große Wandmalerei, die nach Zusammensetzung der Bruchstücke rekonstruiert wurde. Das prachtvolle Ergebnis ist im Hauptsaal der Villa zu bestaunen, gemeinsam mit einer wiederhergestellten steinernen Halbkuppel.
Lebensstil der römischen Elite
Die Villa Urbana war ein Ort des Otiums, also der Muße und Erholung. Wohlhabende Römer nutzten solche Stadtpaläste, um sich von der Hektik des Alltags zurückzuziehen und ein kultiviertes Leben zu führen.
Die Villa Urbana in Carnuntum ist ein beeindruckendes Beispiel für die luxuriöse Lebensweise der römischen Elite und ein faszinierendes Fenster in die Vergangenheit!
Das Haus des Ölhändlers
Eine typische römische Handelsstätte mit funktionierender Küche.
Das Haus des Ölhändlers ist eine der neuesten Rekonstruktionen im Römischen Stadtviertel von Carnuntum. Es zeigt ein Geschäftslokal für Waren des gehobenen Bedarfs, das sich entlang der sogenannten Südstraße befand.
Ein Handelszentrum für Olivenöl
Das Geschäftslokal war speziell auf den Verkauf von Olivenöl ausgerichtet, einem der wichtigsten Fernhandelsprodukte der Römer. Olivenöl war nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern wurde auch für Körperpflege, Salben, Sonnen- und Kälteschutz sowie als Brennstoff für Öllampen verwendet.
Die Architektur des Hauses
Das Gebäude bestand aus mehreren Bereichen:
– Straßenverkaufstheke – Hier konnten Passanten direkt Waren erwerben.
– Lagerraum – Zur Aufbewahrung großer Mengen an Olivenöl.
– Ausstellungs- und Verkaufsraum – Ein Bereich für Kunden, die größere Mengen kaufen wollten.
– Überdachte Porticus – Ein geschützter Bereich vor dem Wohngebäude des Händlers.
Carnuntum als Wirtschaftsstandort
Die Rekonstruktion des Hauses des Ölhändlers zeigt die Bedeutung Carnuntums als Handelszentrum. Die Stadt lag an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsrouten: der Donau und der Bernsteinstraße, was sie zu einem idealen Markt für Fernhandelsprodukte machte.
Das Haus des Ölhändlers ist ein faszinierendes Beispiel für das römische Wirtschaftsleben und gibt spannende Einblicke in den Handel und Alltag der Antike! ️
Die Thermen
Ein Badehaus mit originalgetreu rekonstruierten Warm- und Kaltwasserbecken.
Die römischen Thermen in Carnuntum waren ein zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und spiegeln die ausgeklügelte Baukunst der Römer wider.
Die Bedeutung der Thermen
Thermen waren nicht nur Orte der Körperpflege, sondern auch soziale Treffpunkte, an denen sich Menschen zum Austausch, zur Entspannung und sogar zu geschäftlichen Gesprächen trafen. In Carnuntum gab es mehrere Thermenanlagen, darunter die Forumstherme, die auch als Palastruine bekannt ist.
Die Architektur und Funktionsweise
Die Thermen folgten einem klaren Aufbau mit verschiedenen Badebereichen:
– Frigidarium – Das Kaltbad zur Erfrischung.
– Tepidarium – Ein Warmbad mit angenehmer Temperatur.
– Caldarium – Das Heißbad, oft mit Dampfbädern kombiniert.
– Sudatorium – Eine Art Sauna oder Schwitzbad.
– Palästra – Ein Freibereich für körperliche Ertüchtigung wie Ballspiele oder Ringen.
Die Römer entwickelten eine Hypokaustenheizung, bei der heiße Luft unter dem Boden zirkulierte und die Räume beheizte. Diese Technik wurde auch in Carnuntum rekonstruiert und ist dort voll funktionsfähig.
Die Rekonstruktion in Carnuntum
Die Thermen in Carnuntum sind weltweit einzigartig, da sie am Originalstandort mit antiker Bautechnik wiedererrichtet wurden. Die größte Herausforderung war die Rekonstruktion der römischen Fußbodenheizung sowie der Wasserversorgung der Becken.
Einblick in das römische Leben
Die Thermen zeigen eindrucksvoll, wie fortschrittlich die römische Badekultur war. Sie waren nicht nur Orte der Hygiene, sondern auch der Geselligkeit, Bildung und Erholung.
Die Geschichte Carnuntums – Von der Militärstadt zur Metropole
Carnuntum wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. als römisches Militärlager gegründet und entwickelte sich rasch zu einer blühenden Stadt. Sie lag strategisch günstig am pannonischen Limes, der Grenze des römischen Reiches entlang der Donau.

Ein Zentrum der Macht
Unter Kaiser Trajan wurde Carnuntum zur Hauptstadt der Provinz Oberpannonien, und sein Nachfolger Hadrian verlieh ihr das Recht zur Selbstverwaltung –Die Stadt erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde zu einem bedeutenden Handelszentrum.
Historische Ereignisse in Carnuntum
– Mark Aurel führte von Carnuntum aus seinen Feldzügen gegen die germanischen Stämme.
– Septimius Severus wurde hier von den Donaulegionen zum Kaiser ausgerufen.
– 308 n. Chr. fand die berühmte Kaiserkonferenz von Carnuntum statt, bei der die römischen Herrscher über die Zukunft des Reiches berieten
Die Highlights von Carnuntum
Carnuntum bietet zahlreiche archäologische Sehenswürdigkeiten, die das römische Leben greifbar machen:
Das Heidentor – Ein Triumphbogen der Antike
Das Heidentor ist das Wahrzeichen von Carnuntum. Ursprünglich war es ein Triumphbogen, der vermutlich unter Kaiser Constantius II. errichtet wurde. Heute sind die imposanten Ruinen ein beliebtes Fotomotiv.
Die Amphitheater – Spektakel der Antike
Carnuntum besaß zwei Amphitheater, eines in der Militärstadt und eines in der Zivilstadt. Das Amphitheater der Militärstadt bot Platz für 8.000 Zuschauer und wurde vermutlich auch für militärische Übungen genutzt.
Das Römische Stadtviertel – Leben wie vor 2.000 Jahren
Hier wurden römische Häuser originalgetreu rekonstruiert, inklusive Fußbodenheizung, funktionierenden Küchen und prachtvollen Wandmalereien. Besucher können durch die Straßen schlendern und das Alltagsleben der Römer hautnah erleben.
Das Museum Carnuntinum – Schätze der Vergangenheit
Das Museum Carnuntinum beherbergt eine beeindruckende Sammlung römischer Artefakte, darunter Statuen, Münzen und Alltagsgegenstände aus der Blütezeit der Stadt –
Interaktive Erlebnisse – Geschichte zum Anfassen
Carnuntum bietet zahlreiche interaktive Erlebnisse, die den Besuch besonders spannend machen:
– Familienführungen – Spielerische Entdeckungsreisen für Kinder und Erwachsene.
– Gladiatorentag – Ein Spektakel, das die antiken Gladiatorenkämpfe zum Leben erweckt.
– Römische Soirée – Eine exklusive Reise in die Welt der Römer mit kulinarischem Ausklang.
– Explorate Carnuntum – Sonderführungen mit tiefen Einblicken in die römische Geschichte.
Heidentor, Carnuntum
Fazit – Ein Muss für Geschichtsbegeisterte
Carnuntum ist weit mehr als nur eine archäologische Stätte – es ist eine wunderbare Zeitreise in die Antike, die Geschichte auf einzigartige Weise erlebbar macht. Die Kombination aus rekonstruierten Gebäuden, beeindruckenden Ruinen und interaktiven Erlebnissen macht diesen Ort zu einem Must-See für alle, die sich für die Römerzeit interessieren.
Es ist auch unglaublich, was man dort geleistet hat. Ich war das letzte Mal als Kind vor Ort – mit der Schule als Pflichtprogramm. Als ich nun nach Jahrzehnten wieder mit meiner Mutter vor Ort war, war ich so unheimlich positiv überrascht, dass ich mit meiner besseren Hälfte auch noch mal einen Ausflug hierher machte. Und auch er war schlichtweg begeistert.
Sucht euch aber nicht unbedingt den heißesten Tag des Jahres aus, da man kaum Schatten vor Ort hat und nehmt euch Zeit, viel Zeit Es gibt dort so unglaublich viel zu entdecken. Es wäre schade würde man da etwas verabsäumen.

Anreise
Carnuntum liegt etwa 45 km östlich von Wien und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie dem Auto erreichbar. Hier sind die besten Möglichkeiten:
Mit dem Zug:
– Der Regionalexpress REX 7 verbindet Wien mit Carnuntum.
– Abfahrt von Wien Mitte – Landstraße alle 30 Minuten bzw. stündlich (je nach Tageszeit).
– Fahrzeit: ca. 45 Minuten.
– Ausstieg am Bahnhof Petronell-Carnuntum, von dort sind es 15 Gehminuten zum Römischen Stadtviertel.
Mit dem Auto:
– Von Wien: A4 Richtung Budapest/Flughafen, dann Abfahrt Fischamend/Bratislava auf die B9 (Pressburger Bundesstraße) bis Petronell-Carnuntum.
– Fahrzeit: ca. 35 Minuten.
– Kostenlose Parkplätze sind an allen Standorten vorhanden.
Adresse:
Hauptstraße 1A, 2404 Petronell-Carnuntum
Pro-Tipp: 45 Kilometer entfernt liegt die Burg Devin /Theben von der man einen fantastischen Blick auf die Donau hat. Wenn das Wetter passt, lohnt sich der kleine Umweg zu dieser Burg.
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