Von der Humanisierung der Haustiere
– insbesondere Katzen – ist ein wachsender Trend, der tiefgreifende Auswirkungen auf Konsumverhalten, Tierhaltung und Tierschutz hat.
Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als Dividi seine letzte Reise antrat. Die Wohnung war plötzlich stiller, leerer – nicht nur physisch, sondern auch seelisch. Wer ein Seelentier verliert, verliert ein Stück von sich selbst. Und doch: Ich stand am nächsten Morgen auf, ging zur Arbeit, funktionierte. Nicht, weil ich weniger geliebt habe – sondern weil ich wusste, dass Liebe auch Verantwortung bedeutet.
Vor kurzem stieß ich auf einen Beitrag, in dem eine Katzenhalterin sich 14 Tage krankschreiben ließ, nachdem ihre Katze gestorben war. Und ich gebe zu: Das hat mich erschüttert. Nicht aus Urteil, sondern aus ehrlicher Verwunderung. Wie weit geht unsere emotionale Bindung zu unseren Haustieren? Und wann wird aus Fürsorge eine Form der Überfürsorge?
In diesem Artikel möchte ich genau das beleuchten: den wachsenden Trend der Humanisierung von Haustieren – insbesondere Katzen – und was das für unsere Beziehung zu ihnen, für die Heimtierbranche und für den Tierschutz bedeutet.
Zwischen Liebe, Lifestyle und Verantwortung liegt ein schmaler Grat. Und genau dort beginnt unsere Reise.
Was bedeutet „Humanisierung“?
Bei der Humanisierung von Haustieren geht es darum, Haustiere wie Familienmitglieder zu behandeln und ihnen oft menschenähnliche Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Ihre Ernährung wird an menschliche Standards angepasst: getreidefrei, bio, vegan, mit Superfoods.
Sie bekommen ihre eigenen Social-Media-Profile, Geburtstagsfeiern und Weihnachtsgeschenke. Dazu gehören auch Designer-Haustierbekleidung, rein natürliche Bio-Lebensmittel und sogar erstklassige Pflegedienste.
Die Humanisierung von Haustieren hat sich in den letzten Jahren zu einem wachsenden Trend entwickelt, da immer mehr Familien eigene Haustiere haben.
Trends in der Heimtierbranche folgen menschlichen Trends, wie sich an der zunehmenden Verfügbarkeit von hochwertiger und hochwertiger Tiernahrung (wir denken hier nur mal an diverse Superfoods), Zubehör, Bedarfsartikeln und Dienstleistungen zeigt.
Die Gründe dafür, dass Besitzer ihre Haustiere vermenschlichen, können vielfältig und komplex sein.
Schlüsselaspekte der Humanisierung von Haustieren
- Ernährung: Haustierbesitzer haben jetzt Zugang zu einer Fülle von Haustierprodukten, die dem entsprechen, was für den menschlichen Verzehr verfügbar ist – von Gourmetgerichten über veganes Tierfutter bis hin zu Bio-Leckereien. Diese Revolution in der Haustierküche spiegelt den tief verwurzelten Wunsch wider, das Gesundheitsbewusstsein, das wir für uns selbst haben, auf unsere pelzigen Begleiter auszudehnen.
- Gesundheitsfürsorge: Fortschritte in der Gesundheitsversorgung von Haustieren gingen mit dem menschlichen Fortschritt einher, wobei Optionen für präventive und spezialisierte medizinische Behandlungen alltäglich geworden sind. Die Haustierversicherung, einst eine Neuheit, ist heute eine gängige Praxis und unterstreicht unser Engagement für das Wohlergehen unserer Haustiere.
- Luxusdienstleistungen: Der Trend zur Verwöhnung von Haustieren ist spürbar. Luxuriöse Dienstleistungen für Haustiere, darunter Pflege-Spas, Tierhotels und sogar Yoga-Kurse für Hunde, nehmen rasant zu. Diese Dienste bieten nicht nur das Nötigste, sondern auch das gleiche Maß an Komfort und Freizeit, das wir genießen möchten.
- Emotionale Bindungen: Haustiere werden bei unseren feierlichen Veranstaltungen zu zentralen Figuren; An Geburtstagen, Feiertagen und sogar Hochzeiten sind unsere pelzigen Freunde beteiligt. Wir teilen unser Glück, unsere Sorgen und Meilensteine mit ihnen, vertiefen unsere Bindungen und festigen ihren Status als Familienmitglieder weiter.
Wirtschaftlicher Einfluss
Laut Studien betrachten 95 % der Haustierbesitzer ihre Tiere als Teil der Familie.
Die Humanisierung treibt den Markt für Premiumprodukte an – etwa Designmöbel, Wellness-Angebote oder GPS-Tracker für Katzen. Die Heimtierbranche wächst rasant, angetrieben durch emotionale Bindung und den Wunsch, Haustieren ein „menschliches“ Leben zu ermöglichen.
Die American Pet Products Association (APPA) hat bekannt gegeben, dass die Ausgaben für Haustiere allein von 2019 bis 2021 von 90 Milliarden US-Dollar auf 123 Milliarden US-Dollar gestiegen sind.
Der seit Jahren boomende Trend zur Humanisierung von Haustieren hat große Auswirkungen auf die Heimtierbranche, um den Bedürfnissen und Wünschen der Verbraucher gerecht zu werden.
In Großbritannien ergab eine von der Pet Food Manufacturer’s Association (PFMA) durchgeführte Studie, dass allein während der Pandemie 35 % der Erwachsenen im Alter von 24 bis 25 Jahren Haustierbesitzer geworden sind.
Dies Die Zunahme der Tierhaltung hat wiederum die Nachfrage nach Haustierprodukten und -dienstleistungen erhöht.
Erhöhte Nachfrage nach Haustierprodukten und -dienstleistungen
Wie bereits erwähnt, hat der Trend zur Humanisierung von Haustieren zu einer erhöhten Nachfrage nach hochwertigen Haustierprodukten und -dienstleistungen geführt – einschließlich Premium-Tierfutter, Designer-Haustierbekleidung und hochwertigen Haustierpflegediensten.
Infolgedessen musste auch die Heimtierbranche ihr Produktangebot anpassen, um den veränderten Anforderungen der Tierh alter gerecht zu werden, was zu einem Anstieg der Verfügbarkeit hochwertiger Premium-Haustierprodukte geführt hat. Diese gestiegene Nachfrage hat zu einer Expansion der Heimtierbranche mit neuen Innovationen und Technologien geführt, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
Höhere Kosten für die Haustierhaltung
Angesichts der Verfügbarkeit hochwertiger Produkte und Dienstleistungen aufgrund der gestiegenen Nachfrage entscheiden sich die meisten Tierhalter dafür, ihren Haustieren das Beste zu bieten, was es zu bieten gibt.
Dies hat zu höheren Kosten für die Tierhaltung geführt, was für Tierbesitzer mit einem knappen Budget eine Herausforderung darstellen kann.
Änderungen in Marketingstrategien
Die Humanisierung von Haustieren unter Besitzern wurde in den Marketingstrategien der Branche genutzt. Unternehmen nutzen heute Werbe- und Marketingkampagnen, um die emotionale Verbindung zwischen Haustieren und ihren Besitzern hervorzuheben und die menschenähnlichen Eigenschaften von Haustieren sowie die Rolle, die sie im Leben ihrer Besitzer spielen, hervorzuheben.
Die Heimtierbranche ist sich der familiären Beziehung zwischen Besitzern und ihren Haustieren bewusst und stellt sie deshalb in den Mittelpunkt des Marketings. Die einfache Zugänglichkeit über das Internet und den E-Commerce hat es Tierbesitzern auch ermöglicht, bequem auf diese Produkte und Dienstleistungen zuzugreifen. Unternehmen nutzen dieses Medium, indem sie ihre Produkte online über verschiedene Haustier-Websites bewerben und verkaufen, die für Tierbesitzer leicht zugänglich sind.

Kritische Perspektive
Tierschutzorganisationen warnen
Die Vermenschlichung kann zu Fehlverhalten führen – etwa, wenn Katzen wie Kinder behandelt werden und ihre natürlichen Bedürfnisse ignoriert werden.
Straßenkatzen als Schattenseite
Trotz aller Liebe landen viele Katzen auf der Straße. In Deutschland leben schätzungsweise über 1,5 Millionen Straßenkatzen, viele davon stammen ursprünglich aus Haushalten.
Emotionale Überforderung
Tierheime sind oft am Limit – nicht nur finanziell, sondern auch emotional, da viele Tiere vernachlässigt oder ausgesetzt werden.
Aber auch Katzenhalter sind emotional überfordert, wenn sie für ihr Tier versuchen alles optimal aus ihrer Sicht alles optimal zu machen und sie dann in diversen Newsgroups, Foren oder Gruppen „niedergemacht“ werden, wenn sie nicht das Futter XY ihrem Tier füttern und nicht sofort wegen einem kleinen Kratzer zum Tierarzt oder zur Notfallpraxis fahren.
Kommerzialisierung und Objektivierung von Tieren
Während die Humanisierung von Haustieren positive Mensch-Tier-Beziehungen für Haustierbesitzer aufbauen kann, wird es immer Fälle geben, in denen Haustiere eher wie eine Ware und nicht wie ein Familienmitglied behandelt werden.
Leider sind viele Tiere aus geschäftlichen und anderen Gründen oft unmenschlicher Behandlung und unangemessenen Lebensbedingungen ausgesetzt.
Rückgang der Rassenvielfalt
Die Humanisierung von Haustieren kann auch zum Rückgang der Rassenvielfalt beitragen. Bei Haustierbesitzern gibt es bestimmte körperliche und charakterliche Eigenschaften, die wünschenswerter sind als andere, insbesondere wenn es um die Gesellschaft mit der Familie geht. Dies kann zur Überzüchtung bestimmter Rassen (siehe Qualzuchten) und zur Vernachlässigung anderer Rassen führen.
Die vier wichtigsten positiven Auswirkungen der Humanisierung von Haustieren
1. Verbesserte Gesundheit und Lebensqualität von Haustieren
Da immer mehr Haushalte Tiere als Haustiere aufnehmen, hatten viele den Luxus, erstklassige Tiernahrung, Tierbedarf und Lebensbedingungen zu erhalten, die ihre Lebensqualität und allgemeine Gesundheit verbessern. Sie haben auch Zugang zu tierärztlicher Versorgung und Pflegediensten zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten.
Als Tierhalter wollen wir das Beste für unsere Haustiere. Daher haben viele Tiere das Glück, das Beste vom Besten zu bekommen!
2. Stärkere Mensch-Tier-Beziehungen
Die Vermenschlichung von Haustieren hat die Bindungen zwischen Menschen und Tier gestärkt. Tierbesitzer sind in der Lage, Beziehungen zu Tieren aufzubauen und sie mit Respekt zu behandeln, als wären sie, wie der Name schon sagt, Menschen.
3. Wirtschaftsbooster
Mit der Zunahme an Innovationen für Heimtierprodukte und -dienstleistungen geben Tierhalter eher Geld für ihre Haustiere aus. Sowohl kleine als auch große Unternehmen mit Haustieren können florieren und sich positiv auf die Wirtschaft auswirken.
4. Verstärkte Unterstützung für Tierschutzorganisationen und Interessenvertretungen
Die Humanisierung von Haustieren hat auch das Bewusstsein für Tierschutzorganisationen geschärft. Viele Tierbesitzer setzen sich schließlich für das Wohlergehen der Tiere ein und spenden wahrscheinlich an Tierschutzorganisationen.
Das gestiegene Bewusstsein für Tierschutz hat es vielen Tierhaltern auch ermöglicht, Haustiere aus Tierheimen zu adoptieren und diesen Tieren eine zweite Chance auf ein neues Zuhause, eine neue Familie und ein neues Leben zu geben.
Fazit
Die Humanisierung von Haustieren ist zu einem weit verbreiteten Trend geworden, und ihre Auswirkungen auf die Heimtierbranche werden sich wahrscheinlich auch in Zukunft weiterentwickeln. Obwohl die Humanisierung von Haustieren in der Branche ihre Vorteile hat, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Haustiere Lebewesen sind, die mit Respekt und Würde behandelt werden sollten.
Indem wir unsere Liebe zu unseren Haustieren mit dem Respekt für ihr Wohlergehen in Einklang bringen, können wir sicherstellen, dass die Humanisierung von Haustieren sowohl für Haustiere als auch für ihre Besitzer ein positiver Trend bleibt.
Denn wer möchte nicht das Beste für unsere pelzigen Freunde!
Aber diese tiefe emotionalen Bindung braucht Balance.
Katzen sind keine kleinen Menschen, sondern eigenständige
Wesen mit natürlichen Bedürfnissen.
Wer sie liebt, sollte ihre Individualität respektieren und nicht nur menschliche Erwartungen auf sie projizieren.
„Wir lieben unsere Haustiere zu Tode“
Eine wahnsinnig starke und interessante Aussage die da der Berliner Tierpathologe Prof. Dr. Achim Gruber getroffen hat. Er sieht in der Vermenschlichung der Haustiere die Abgründe des Mensch-Tier-Verhältnisses, wie er in seinem Buch „Das Kuscheltierdrama“ beschreibt.
Er rät Tierhaltern von experimentellen Fütterungspraktiken wie vegetarischer oder veganer Ernährung von Tieren ab:
„Aus Menschensicht ist das gut gemeint, aus Sicht der Natur völlig falsch bis tödlich.“
Wenn Tiere, und das passiere heute vor allem in Großstädten, in den Stand eines Sozialpartners erhoben werden, so Gruber, werden sie oft nicht mehr artgerecht gehalten.
„Ausgerechnet unsere Haustiere – unsere besten Freunde – lieben wir krank und zu Tode, weil wir sie züchten und halten, wie es uns gefällt und nicht, wie es gut für sie wäre“, sagt der Tierpathologe.
Durch seine Arbeit hat Gruber in zahllosen Obduktionen den Tod von Haustieren als Folge von nicht artgerechter Haltung feststellen müssen.
„Wir machen unsere Haustiere zu Opfern. Sie werden so vermenschlicht, dass wir ihnen ihre Natur nehmen“, sagte Gruber dem Magazin Focus in einem Interview.
Fazit
Es ist wichtig, eine gesunde Balance zwischen Fürsorge und Freiheit für das Haustier zu finden. Während es positiv ist, sich um das Wohlbefinden seines Tieres zu kümmern, sollte man darauf achten, dass das Tier nicht in seiner Entwicklung eingeschränkt wird und ihm die Möglichkeit gegeben wird, selbstständig zu sein und Erfahrungen zu sammeln.
Katzen können sich ihre Besitzer in der Regel nicht aussuchen. Ob sie raus dürfen oder nicht, welches und wie viel Futter sie bekommen, ob ihnen Spielzeuge und Möglichkeiten zum Stressabbau gegeben werden, hängt von ihren Besitzern und deren Tierkenntnis und Persönlichkeit ab.
Dass die Persönlichkeit von Menschen Beziehungen formt und das Zusammenleben mit bestimmten Persönlichkeitstypen wiederum die Entwicklung, das Verhalten und Wohlbefinden von Individuen beeinflusst, weiß man aus verhaltenspsychologischen Studien, deren Fokus meist auf der Untersuchung von Eltern-Kind-Beziehungen lag. Auch bei Haustieren unterscheiden sich Halterpersönlichkeiten stark, wie Tierärzte wissen. Vom überfürsorglichen Helikopterfrauchen bis zur entspannten Katzenmama und dem nachlässigen Halter ist alles dabei.
Nur: Wirkt sich die Persönlichkeit des Halters auch auf die Krankheitshäufigkeit und das Wohlbefinden der Tiere aus? Sind ängstliche Eltern auch ängstliche Katzenhalter? Wissenschaftliche Untersuchungen fehlten bisher.
Ergänzung
Hier noch etwas, was ich spannend fand bei meiner Recherche und ich euch nicht vorenthalten möchte, da ich es als durchaus wichtig und lesenswert empfinde.
Um die Auswirkungen der Halterpersönlichkeit auf die Haltung und das Wohlbefinden von Katzen zu untersuchen und eventuelle Parallelen zu menschlichen Elternpersönlichkeiten zu ziehen, hat ein englisches Forscherteam eine Besitzerbefragung gestartet und ausgewertet.
Der Fragebogen
Für die Untersuchung wurde eine Online-Umfrage durchgeführt, an der über 3.000 Katzenhalterinnen und -halter teilnahmen. Sie beantworteten Fragen zu ihrer eigenen Persönlichkeit sowie zur Rasse, Gesundheit, zum Verhalten und zur allgemeinen Haltung ihrer Katzen.
Die Einschätzung der Persönlichkeit erfolgte anhand des sogenannten Fünf-Faktoren-Modells, einem etablierten psychologischen Konzept. Es beschreibt fünf zentrale Dimensionen, die die Persönlichkeit eines Menschen charakterisieren:
- Offenheit für Erfahrungen (Neugier, Kreativität)
- Gewissenhaftigkeit (Zuverlässigkeit, Perfektionismus)
- Extraversion (Geselligkeit, Aktivität)
- Verträglichkeit (Empathie, Kooperationsbereitschaft)
- Neurotizismus (emotionale Sensibilität und Verletzlichkeit)
Die Antworten wurden anschließend statistisch ausgewertet, um mögliche Zusammenhänge zwischen der Persönlichkeit der Halter und dem Wohlbefinden ihrer Katzen zu erkennen.
Ergebnisse
Auch wenn die Studie keine eindeutigen Aussagen zur Ursache-Wirkung treffen kann, lieferte sie spannende Hinweise: Die Persönlichkeit der Katzenhalter scheint durchaus Einfluss darauf zu haben, wie ihre Tiere gehalten werden – und wie es ihnen dabei geht. So wurden Zusammenhänge zwischen bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und dem Auftreten von Gesundheits- und Verhaltensproblemen bei Katzen festgestellt.
Neurotizismus und das Wohlbefinden der Katzen
Besonders auffällig waren die Ergebnisse bei Halterinnen und Haltern mit hohen Werten im Bereich Neurotizismus – also Menschen, die eher unsicher, emotional sensibel oder ängstlich sind. In dieser Gruppe zeigten sich folgende Tendenzen:
- Die Katzen wurden häufiger ausschließlich in der Wohnung gehalten.
- Es wurden vermehrt gesundheitliche und verhaltensbezogene Auffälligkeiten gemeldet – etwa aggressives oder ängstliches Verhalten sowie stressbedingte Erkrankungen.
- Viele dieser Halter berichteten, dass ihre Katzen übergewichtig seien.
- Interessanterweise hielten neurotische Halter seltener Rassekatzen.
Diese Angaben deuten laut den Forschenden darauf hin, dass das Wohlbefinden der Tiere in solchen Haushalten möglicherweise beeinträchtigt ist. Zudem zeigen sich Parallelen zu überbesorgten Eltern, die ähnlich ängstlich auf das Verhalten ihrer Kinder reagieren.
Was bedeutet „Neurotizismus“?
Der Begriff Neurotizismus stammt aus der Psychologie und beschreibt eine der fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit. Menschen mit einem hohen Neurotizismuswert neigen dazu:
- schnell nervös oder gereizt zu sein
- sich unsicher oder verlegen zu fühlen
- häufig über Ängste, Ärger oder körperliche Beschwerden zu klagen
- traurig oder melancholisch zu wirken
- besonders empfindlich auf Stress zu reagieren
- dauerhaft unzufrieden zu sein
Diese emotionale Sensibilität kann sich – wie die Studie nahelegt – auch auf die Beziehung zu Haustieren auswirken.
Humanisierung mit Herz und Verstand: Wo Tierliebe Grenzen braucht
Unsere Tiere sind mehr als Begleiter – sie sind Familie, Trostspender, manchmal sogar Spiegel unserer eigenen Sehnsüchte. Die Humanisierung von Haustieren ist Ausdruck tiefer Liebe, aber auch ein Symptom unserer Zeit: Wir suchen Nähe, Sinn, Verbindung. Doch echte Fürsorge bedeutet nicht, alles zu vermenschlichen – sondern das Tier in seinem Wesen zu achten.
Dividi fehlt mir noch immer. Aber ich weiß, dass ich ihn geliebt habe, ohne ihn zu überfordern. Vielleicht liegt genau darin die gesunde Balance: Zwischen Herz und Verstand, zwischen Nähe und Freiheit. Denn wahre Tierliebe erkennt, wann sie loslassen muss – und wann sie einfach nur da sein darf.
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