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Moro-Suppe oder auch Morosche Suppe – Taubertalperser

Die Moro-Suppe – auch bekannt als Morosche Karottensuppe – ist ein medizinisch bewährtes Hausmittel gegen Durchfallerkrankungen, das auf den Kinderarzt Prof. Ernst Moro zurückgeht. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und hat sich sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin als äußerst wirksam erwiesen.

Ein Bund Karotten mit GrünWoher kommt die Moro-Suppe?

Diese Suppe hat mal ein cleverer Professor aus Wien entdeckt. Genauer gesagt war es Prof. Dr. Ernst Moro.

Ernst Moro wurde 1874 in Ljubljana/Slowenien geboren. Durch Erstbeschreibung des Lactobacillus acidophilus (Das Milchsäurebakterium Lactobacillus acidophilus ist ein natürlicher Bewohner unseres Verdauungstrakts. Das Bakterium ist in der Lage Zucker zu Milchsäure umzuwandeln) erwarb er sich 1900 großes Ansehen. In München führten seine immunologischen Forschungen 1908 zu einem perkutanen Diagnosetest der Tuberkulose im Kindesalter. Die „Moro-Probe“ wurde international bis in die 1960-er Jahre verwandt (Tbc-Probe bei Kleinkindern: Entsteht durch Einreiben einer Tuberkulinsalbe in die Haut in 2–3 Tagen eine gerötete Hauterhebung, so haben die Kinder bereits eine Infektion mit Tuberkulosebakterien durchgemacht.)

1911 erhielt er den Ruf, als außerordentlicher Professor, die Luisenheilanstalt zu leiten. Er führte zahlreiche organisatorische und bauliche Erweiterungen wie Isolier– und Beobachtungsstation und Dachterrasse zur Lufttherapie ein. Neben vielen experimentell geprüften Ernährungsempfehlungen wie der Karottensuppe, der Apfeldiät, dem „Moro-Brei“ etc., war er ein Meister der klinischen Beobachtung.

Damals, lange bevor es moderne Antibiotika und Desinfektionsmittel gab, starben besonders kleine Kinder noch an Durchfallerkrankungen und auf der Suche nach einem Heilmittel bei Durchfall stieß Prof. Dr. Ernst Moro auf die Karottensuppe.

Dank dieser Entdeckung wurden die durch Durchfall verursachten Todesfälle reduziert. Diese Methode wurde von vielen seiner Kollegen aufgegriffen und findet nun auch in der Tiermedizin erfolgreich seine Anwendung.

Hühnerfilet, HühnchenfleischWarum wirkt die Moro-Suppe?

Die besondere Wirkung beruht auf einem biochemischen Effekt:

  • Lange Kochzeit (mindestens 90 Minuten) führt zur Bildung von sauren Oligosacchariden aus den Karotten.
  • Diese Zuckermoleküle ähneln den Bindungsstellen der Darmwand.
  • Krankheitserreger wie E. coli oder Salmonellen binden sich stattdessen an diese Moleküle und werden ausgeschieden.
  • Dadurch wird die Darmflora entlastet und die Darmschleimhaut geschützt.

Klassisches Rezept (Original nach Moro)

Zutaten           

Karotten          500 g
Wasser             1 Liter 
Salz                  ca. 3 g

Zubereitung:
  1. Karotten schälen und klein schneiden.
  2. In 1 Liter Wasser mindestens 90 Minuten weichkochen.
  3. Pürieren oder durch ein Sieb streichen.
  4. Mit abgekochtem Wasser wieder auf 1 Liter auffüllen.
  5. Salz hinzufügen und gut verrühren.
Anwendung
  • Bei Kindern: Besonders hilfreich bei infektiösem Durchfall.
  • Bei Erwachsenen: Ebenfalls wirksam und gut verträglich.
  • Bei Tieren: In der Tiermedizin wird sie z. B. bei Hunden mit Durchfall eingesetzt.

Hühnerfleisch, Karotten und Salz auf einem TablettFun Fact

Vor Einführung moderner Antibiotika war die Moro-Suppe ein lebensrettendes Mittel in Kinderkliniken – sie senkte die Sterblichkeitsrate bei Durchfallerkrankungen deutlich.

Die Moro-Suppe wird in der Tiermedizin – insbesondere bei Hunden und Katzen – als bewährtes Hausmittel gegen Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Ihre Wirkung ist wissenschaftlich belegt und beruht auf denselben Prinzipien wie in der Humanmedizin.

Anwendung bei Tieren

  • Wirkung: Die beim langen Kochen entstehenden Oligosaccharide binden Krankheitserreger im Darm und helfen, sie auszuscheiden.
  • Fütterungshinweise:
    • Bei akuten Beschwerden 4–5 kleine Mahlzeiten pro Tag.
    • Die Suppe kann 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder portionsweise eingefroren werden.
    • Immer ausreichend frisches Wasser bereitstellen.
  • Wichtig: Die Moro-Suppe ist unterstützend, ersetzt aber keine tierärztliche Behandlung. Bei anhaltendem Durchfall, Blut im Kot oder Fieber sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden.

Rezept für Katzen

Zutaten

Karotten          250 g
Wasser             500 ml 
Salz                  1.5 Gramm

Zubereitung:

Karotten schälen, klein schneiden und in Wasser mindestens 90 Minuten kochen.
Danach pürieren und ggf. mit etwas Wasser verdünnen. 
Salz hinzufügen und gut verrühren.

Optional: Ein kleines Stück gekochtes Huhn mit pürieren – das erhöht die Akzeptanz bei Katzen.

In kleinen Portionen füttern, z. B. über den Tag verteilt.

Hühnerfleisch, Karotten und Salz auf einem TablettLagerung

  • Kühlschrank: 2–3 Tage haltbar.
  • Einfrieren: Besonders praktisch in Eiswürfelbehältern – so kannst du portionsweise auftauen.

Hinweise zur Fütterung

  • Katzen sollten nicht lange fasten – spätestens nach 24 Stunden sollte sie wieder fressen.
  • Wenn die Suppe pur nicht angenommen wird, ist es wichtiger, dass die Katze überhaupt frisst, als was genau sie frisst.
  • Die Suppe ist kein Ersatz für tierärztliche Behandlung, aber eine sehr gute unterstützende Maßnahme bei Durchfall, auch bei Giardienbefall3.

Die Moro-Suppe ist ein großartiges Beispiel für ein einfaches, natürliches Mittel mit großer Wirkung – und das nicht nur für Menschen, sondern auch für unsere vierbeinigen Freunde.


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4 Gedanken zu „Moro-Suppe oder auch Morosche Suppe – Taubertalperser

  • Stefan

    Vielen dank für das rezept. Wieviel davon gebe ich denn meiner katze davon und wie lange darf ich es ihr geben?

    Antworten
    • afrankAutor des Beitrages

      Ich würde es maximal zwei Tage lang geben und soviel wie die Katze fressen mag. Aber sollte der Durchfall sich nicht signifikant bessern ist unverzüglich der Arzt aufzusuchen.

      Antworten
      • Stefan

        Vielen Dank für die rasche Antwort! Ich habe es ihm heute gekocht, aber es schmeckt ihm leider nicht :( ich weiß nicht ob es hier gern gesehen wird, wenn man den ganzen fall schildert, ansonsten trotzdem danke, auch für die vielen futtertests! Lg

        Antworten
        • afrankAutor des Beitrages

          Du kannst selbstverständlich deinen Fall schildern aber es ist hier keine Ernährungs- oder Verhaltensberatung und im Zweifelsfalle ist immer der Tierarzt zu konsultieren.

          Antworten

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