Ein Jahr Corona, ein verlorenes Jahr?
Was wir daraus lernen oder was wird sich verändern?
Oh man, es ist echt unglaublich, wie die Zeit vergeht. Und doch ist es nun über ein Jahr her als ich den Koffer packte, um nach Wien zu fahren anlässlich der damals stattfindenden Heimtiermesse.
Schon damals waren die Nachrichten voll von „Corona“, aber irgendwie hatte man damals noch das Gefühl, das alles sehr weit weg ist. Das passiert in China, in Italien aber doch nicht hier bei uns in Deutschland oder Österreich.
Trotzdem war ich ausgesprochen vorsichtig als ich in Wien unterwegs war. Sicher ist sicher und man weiß ja nie. Und gut sollte es sein.
Als ich im 1. Bezirk im Cafe Neko saß bekam ich die Info, dass bei uns im Nachbarort eine Familie positiv auf Corona getestet wurde sowie einige andere Reiseteilnehmer, die gerade von einer Skitour aus Österreich heimkamen.
Und dann ging es tatsächlich Schlag auf Schlag, kaum wieder in Deutschland zurück wurde das öffentliche Leben in Österreich runtergefahren – keine Veranstaltungen mehr, keine Messen, keine Sportveranstaltungen mehr – nichts. Einfach nichts, der erste Lockdown war da.
Am 22. März war es dann auch in Deutschland soweit und der erste Corona-Lockdown trat in Kraft, der bis Anfang Mai dauern sollte.
Flexibilität ist gefragt
Dieses Jahr brachte für viele, so auch für mich eine enorme Flexibilität am Arbeitsplatz mit sich. Anfangen von zeitversetzten arbeiten bis hin zum mobilen Arbeitsplatz. Es war in diesem Jahr wohl alles geboten.
Aber ich hatte so gesehen noch enormes Glück im Gegensatz zu vielen anderen, die ihren Beruf aufgrund diverse Corona-Maßnahmen nicht nachgehen konnten.
Aber umso mehr begeisterte mich auch die Flexibilität und Kreativität, die einige Gewerbetreibenden nun hatten.
War es wenige Monate zuvor noch absolut undenkbar Speisen außer Haus zu verkaufen so ist dies bei Lokalen in unserer unmittelbaren Umgebung mittlerweile schon Standard.
Wir haben durch so eine Aktion ein Lokal kennengelernt, an dem wir früher nicht mal vorbeigefahren wären. Dabei ist es nur wenige Minuten von uns entfernt. Das ich dort auch noch die Gelegenheit hatte wunderschöne Katzenfotos zu machen war ein kleines Bonus-Feature.
Aber auch kleine Läden sind da unheimlich kreativ geworden. Die Schaufenster wurden entsprechend gestaltet. Waren mit Nummern versehen und man konnte dann mit einem Telefonanruf diese Ware bestellen.
Miteinander statt gegeneinander
Beim ersten Lockdown konnte ich was Wunderbares beobachten.
Okay ich war auch ein Teil davon. Man teilte miteinander Klopapier, das wie durch Zauberhand auf einmal Mangelware war.
Man setzte sich abends nach Feierabend hin und nähte Behelfsmasken oder man ging für die Nachbarn einkaufen und versorgte sie mit dem nötigsten.
Es war ein Miteinander anstatt Gegeneinander.
Und man nahm Rücksicht.
Das man diese Abstandsregeln gerne beibehalten kann im Supermarkt – ich muss gestehen, da wäre ich eine absolute Befürworterin. Keiner der dir mit dem Einkaufswagen hinten reinfährt. Kein Gedränge und Gehetze – ja man hatte auf einmal Zeit.
Beim zweiten Lockdown merkte ich, allerdings dass die Menschen immer ungehaltener wurden. Und teilweise kann ich es nachvollziehen.
Es dauerte einfach alles viel zu lange. Friseure, Fitnessstudios und viele Einzelhändler mussten schon wieder schließen und tausende bangen berechtigterweise um ihre Existenz.
Aber auch Eltern mit ihren schulpflichtigen Kindern sind mittlerweile an den Grenzen ihrer Belastungsgrenze angekommen. Und ich kann das sehr gut nachempfinden. Allerdings bemerke ich verstärkt, dass die Kinder weitaus besser mit der Situation umgehen und zurechtkommen als wir Erwachsenen.
Ein Corona-Sommermärchen?
2020 war nun nicht unbedingt das „Reisejahr“ schlechthin. Viele Menschen blieben lieber in Deutschland. Auch wir haben die „Gunst der Stunde“ genutzt und haben zahlreiche Ausflüge in der näheren Umgebung gemacht.
Kurzfassung: Es war so sensationell schön.
Wir hatten während unseres Urlaubes traumhaftes Wetter und wir waren jeden Tag entweder im Garten oder mit dem Cabrio unterwegs, um die Umgebung zu erkunden.
Endlich haben wir es auch geschafft hoch zur Burg Neuhaus und haben uns diese näher angesehen und die fantastische Aussicht von dort genossen.
Wir waren beim Kloster Bronnbach, dem einen oder anderen aus den aktuellen Staffeln von DSDS bekannt und wir waren in Wertheim.
Wir hatten täglich wundervolle Erlebnisse. Wir waren entspannt und doch hatten wir viel gesehen und erlebt.
Wir hätten den Urlaub locker verlängern können, da noch das eine oder andere auf unserer „To Do“-Liste stand.
Aber nicht nur uns ging es so, wir sahen unheimlich viele Ausflügler mit Rad oder zu Fuß. Und Camping ist nun wieder voll im Trend.
Es war ein wunderschöner Sommer – ohne Stress und Hektik. So sollte der Sommerurlaub immer sein.
Querdenker und Impfgegner
Was mich aber dieses Jahr tatsächlich massiv aufgeregt hat waren die sogenannten „Querdenker“, Coronaleugner und Impfgegner.
Ich lebe auch eher nach der Devise impfen so viel wie notwendig und so wenig wie möglich. Allerdings wenn ich mir manche Verläufe einer Corona Infektion ansehe wähle ich hier mit Freude das kleinere Übel – die Impfung.
Nebenwirkungen gibt es. Wie auch bei einer jeden anderen Impfung. Ich kann mich sehr gut an meine letzte Tetanus-Impfung erinnern und auch an die Hepatitis-Impfung meines Mannes. Warum sollte es also bei einer Corona-Impfung anders aussehen?
Und Langzeitfolgen? Es gibt keine Langzeitfolgen, die gibt es bei Impfungen nicht.
Über die Coronaleugner und Querdenker – ich muss gestehen manches Mal weiß ich nicht, ob ich über sie lachen oder weinen soll.
Es ist alles geplant, eine sogenannte Plandemie!
Ähm ja, alle Länder dieser Erde haben sich vereinigt, um die Bevölkerung zu unterwerfen. merkt den echt keiner von denen wie absurd das ist?
Es gäbe noch viel mehr Aussagen aber eine jede dieser Aussagen kann sofort entsprechend widerlegt werden. So gesehen aus meiner Sicht einfach eine reine Zeitverschwendung, um hier noch näher darauf einzugehen.
Allerdings hätte ich ohne diese Querdenker vermutlich mich nie näher damit beschäftigt und Mailab (Mai Thi Nguyen-Kim) nicht kennen gelernt. Eine überaus sympathische Person, bei der ich mir wünschte, meine Professorin in der Schule wäre so gewesen – wer weiß vielleicht hätte meine berufliche Laufbahn eine andere Richtung genommen. Wen es interessiert, auf Youtube findet man unter Mailab wahnsinnig tolle und informatie Beiträge zum Thema.
Wird sich die Welt verändern?
Ja wird sie definitiv. Und ich würde mir wünschen, die eine oder andere Veränderung würde beibehalten werden. Schon allein die Möglichkeit des mobilen Arbeitens spart nicht nur Geld, sondern schont auch unheimlich das Klima.
Ist euch aufgefallen, wie schön klar der Himmel Großteils war? Als keine Flugzeuge geflogen sind? Ist euch die enorm gute Luftqualität aufgefallen beim ersten Lockdown als kaum jemand mit dem Auto gefahren ist?
Das zu dem Zeitpunkt der Sprit so preiswert war wie schon seit Jahren nicht mehr war wohl Ironie des Schicksals.
Ob diese Veränderung aber lange anhalten wird sei mal dahingestellt. Spätestens wenn die Wirtschaft wieder im Aufwärtstrend liegt, spätestens wenn die Lokale wieder gut besucht sind und wir alle wieder es als normal ansehen werden ins Theater oder ins Kino zu gehen, spätestens dann wird es vergessen sein, wie es war.
Was nehme ich aus diesem Jahr mit?
Viel, tatsächlich unheimlich viel.
Ich habe viel gelernt, viel neues erfahren und ich konnte dieses Jahr unheimlich viele Sachen erledigen, zu denen ich zuvor aufgrund Zeitmangels einfach nicht gekommen bin.
So wurde endlich einmal einiges ausgemistet, ihr wisst schon alles was man 5 Jahre oder länger nicht benutzt hatte kann weg. Aber auch hielt ich mich enorm viel im Garten auf und konnte da so unglaublich vieles entdecken, das mir zuvor verborgen geblieben ist.
Ich habe mein altes Hobby wieder neu für mich entdeckt und kann damit den einen oder anderen sogar glücklich machen.
Aber Ich habe auch gelernt meine Einkaufswege noch mehr zu optimieren, dass man Klopapier nicht wirklich bevorraten muss und erkannt das Gesundheit, die Familie und richtige Freunde das höchste Gut ist, dass man sich nur vorstellen kann.
Dieses Jahr hat sehr viel genommen – Menschen, die nun leider nicht mehr unter uns weilen, weil dieses verd**** Corona sie genommen hat.
Geliebte Menschen, die noch einige schöne Jahre vor sich hatten und Pläne. Wundervolle Pläne. Vorbei. Wie eine Kerze im Wind ist ihre Flamme erloschen.
Aber dieses Jahr hat uns auch sehr viel gegeben nämlich Zeit, viel mehr Zeit, um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren – auf unsere Familie, unsere Freunde aber auch unsere Katzen und ganz ehrlich – es wird fürchte ich ein Drama bei der einen oder anderen Katze auslösen, wenn man nicht mehr von zu Hause aus arbeitet 😊
In diesem Sinne, bleibt gesund