Ein Spaziergang über den ältesten Markt Wiens – den Naschmarkt
„Los kummans naschen, sie san ja do auf‘m Naschmarkt! „
So schallt es einen von diversen Ständen auf dem ältesten Markt Wiens entgegen. Und oft lohnt es sich wirklich bei dem einen oder anderen Stand zu „naschen“.
Als ich mal wieder in Wien unterwegs war, konnte ich nicht umhin in die Stadt zu fahren und den Wiener Naschmarkt zu besuchen.
Der Wiener Naschmarkt ist der größte innerstädtische Markt in Wien und eine echte Sehenswürdigkeit.
Er erstreckt sich entlang der Linken und Rechten Wienzeile und bietet eine bunte Mischung aus kulinarischen Köstlichkeiten, Marktständen und Restaurants. Hier findet man alles von Wiener Spezialitäten bis hin zu exotischen Delikatessen.
Besonders beliebt ist der Flohmarkt am Samstag, der ein echtes Highlight für Besucher ist.
Die Geschichte des Wiener Naschmarkts
Die Geschichte des Wiener Naschmarktes ist eigentlich schon „uralt“ und beginnt schon vor dem Jahre 1774. Damals war er noch als Obst- und Gemüsemarkt vor der Freyung etabliert musste aber aufgrund damaliger Zwistigkeiten zwischen Magistrat und dem Schottenkloster verlegt werden.
1774 wird an der Stelle des heutigen Naschmarkts ein Kleinmarkt erwähnt, am dem hauptsächlich Milch gehandelt wird. Später kommen zunehmend auch andere Marktstände hinzu. Beispielsweise die Bratelbrater (die Ur-ur-urahnen der Würstelstände) und Knödelköchinnen (hier gab es handfeste Knödel mal süß, mal herzhaft für wenige Kreuzer), in ihren sogenannten Knödelhütten. Diese mussten dann aber nach Regulierung der Marktbehörde weichen und es blieben die Verkaufsstände für Obst-, Gemüse- sowie Fisch und Fleisch.
Um 1900 entstanden die noch heute erhaltenen festen Marktstände, die sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht gewandelt haben (abgesehen von Restaurierung) nur im Zuge der Modernisierung und aus sicherheitsrelevanten Gründen wurden auch innen sämtliche Gebäude entsprechend modernisiert.
Die Stände des „Bauches von Wien“, wie der Naschmarkt auch genannt wird stehen unter Denkmalschutz.
Im Übrigen stehen nicht nur die Stände unter Denkmalschutz, sondern auch die öffentliche Toilette, die man sich vielleicht mal näher ansehen sollte. Ich war doch ein wenig überrascht, denn diesen Anblick, der sich mir beim Betreten des eigentlich unscheinbaren Gebäudes bot.
Sein Name entwickelte sich über die Jahre: Früher hieß er „Aschenmarkt“, möglicherweise wegen eines Asche- und Müllplatzes in der Nähe oder wegen der hölzernen Milcheimer, die als „Asch“ bezeichnet wurden. Ab 1820 tauchte die Bezeichnung „Naschmarkt“ auf.
Im Jahr 1902 wurde der Markt an seinen heutigen Standort zwischen der Linken und Rechten Wienzeile verlegt. Seitdem hat er sich stetig weiterentwickelt und ist heute nicht nur ein Markt, sondern auch ein beliebter Treffpunkt mit zahlreichen Restaurants und Cafés.
Im 19. Jahrhundert war der Wiener Naschmarkt ein bedeutender Handelsplatz für Obst, Gemüse und Milchprodukte.
Der Naschmarkt und sein Einfluss auf die Wiener Kultur
Der Wiener Naschmarkt hat einen erheblichen Einfluss auf die Wiener Kultur und das Stadtleben. Er ist nicht nur ein Markt, sondern ein sozialer Treffpunkt, an dem sich Menschen aus verschiedenen Kulturen begegnen. Seit dem Jahr 2000 haben sich dort viele Gastronomiebetriebe angesiedelt, die das kulinarische Angebot bereichern und den Markt zu einem beliebten Ort für Einheimische und Touristen machen.
Historisch gesehen war der Naschmarkt ein Zentrum des Handels und der Nahversorgung. Besonders in den 1960er und 1970er Jahren spielte er eine wichtige Rolle in der Stadtplanung und war sogar von einer möglichen Verlegung betroffen. Heute ist er ein Symbol für die Vielfalt und Offenheit Wiens und spiegelt die Entwicklung der Stadt wider.
Der Wiener Naschmarkt hat sich über die Jahre stark verändert und ist heute weit mehr als nur ein Markt. Ursprünglich war er ein Bauernmarkt, auf dem vor allem Milchprodukte verkauft wurden. Im 19. Jahrhundert entwickelte er sich zu einem wichtigen Handelsplatz für Obst und Gemüse, bevor er 1902 an seinen heutigen Standort zwischen der Linken und Rechten Wienzeile verlegt wurde.
Besonders prägend war die Modernisierung in den 1980er Jahren, als der Markt umgestaltet wurde, um ihn attraktiver für Besucher zu machen. Seit den 2000er Jahren haben sich zahlreiche Gastronomiebetriebe angesiedelt, wodurch der Naschmarkt zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen wurde.
Es gab auch immer wieder Diskussionen über mögliche Umgestaltungen, darunter Pläne für eine große Markthalle, die jedoch nie realisiert wurden. Heute ist der Naschmarkt ein Symbol für die Vielfalt und Offenheit Wiens und spiegelt die kulturelle Entwicklung der Stadt wider.
Die Architektur des Wiener Naschmarkts
Die Architektur des Wiener Naschmarkts ist eng mit der Stadtentwicklung verbunden. Ursprünglich war der Markt ein offener Handelsplatz, doch mit der Einwölbung des Wienflusses um 1900 wurde er neu strukturiert. Ab 1902 entstanden die ersten Marktpavillons, die in drei parallelen Reihen angeordnet wurden und bis heute das typische Straßenbild prägen.
Besonders prägend war die Modernisierung ab 1916, als neue Pavillons errichtet wurden. Eine große Markthalle war zwar geplant, doch die Händler bevorzugten einen offenen Markt mit kleineren Verkaufsständen. Die Architektur des Naschmarkts spiegelt die Wiener Fin-de-Siècle-Ästhetik wider, trotz zahlreicher Veränderungen über die Jahre.
Seit den 2000er Jahren haben sich viele Gastronomiebetriebe angesiedelt, wodurch sich die Nutzung des Marktes weiterentwickelt hat. Heute ist der Naschmarkt nicht nur ein Handelsplatz, sondern auch ein kultureller Treffpunkt.
In Wien fängt der Balkan an …
Ein Zitat, das gerne mal Fürst Metternich zugesprochen wird, lautet ja nach der Überlieferung von Ferdinand Kürnberger (1871)
Denn als ich mein Wort [Wien ist ‚eine europäisch-asiatische Grenzstadt‘] eines Tages einem Manne sagte, welcher Hauslehrer beim Fürsten Metternich gewesen, antwortete derselbe: Sie geben also dem alten Herrn recht, welcher zu sagen pflegte: Asien fängt auf der Landstraße an! (‚Die Landstraße‘ ist die östlichste, in der Richtung nach Ungarn gelegene Wiener Vorstadt.)“
Vielleicht ist die Überlieferung nicht so korrekt, vielleicht liegt es auch an dem Wiener Südbahnhof an dem tausende Gastarbeiter jedes Wochenende ihre Heimreise nach Italien, ehemalige Jugoslawien oder Ungarn antraten – so ganz 100% kann man manchen nicht Überlieferungen nicht Glauben schenken.
Allerdings war und ist Wien schon immer ein Schmelztiegel vieler Nationen und Völker gewesen. Man mag sich hier nur mal an die K&K Monarchie erinnern.
Aber ja, wir stehen dazu und genießen die enormen Vorteile, die einem daraus entstehen. Haben wir doch den Türken unsere liebgewonnene Kaffeehauskultur zu verdanken und vieles andere mehr.
Der echte Wiener, ein wenig grantlert (grantig), ein wenig mürrisch mit einem gewissen morbiden Humor aber mit seinem goldenen Wienerherz, dass kein Mythos ist, sondern gelebte Offenheit für Menschen jeglichen Couleurs.
Egal ob Türke, Italiener oder Grieche – Hauptsache das Essen schmeckt ;-)
Und so ist es einfach fantastisch gerade auf dem Wiener Naschmarkt so viele unterschiedliche Nationalitäten zu treffen und Waren aus entfernten Ländern einzukaufen, um sie daheim genussvoll zu verzehren. Und versprochen wenn ihr an den Gewürzständen vorbeischlendert, die exotischen Früchte riecht und bewundert – ihr werdet euch wie im Urlaub vorkommen.
Alles Bio ……
Samstags gibt es zusätzlich zum täglich geöffneten Naschmarkt, nicht stationäre Stände mit einheimischen Bioprodukten von Bauern aus der Region und ich war angenehm überrascht was für eine Vielfalt es da zu entdecken gab.
Aber auch Blumensträuße aus heimischen Pflanzen konnte man bei dem einen oder anderen Biobauern erwerben.
Die Gastronomie
Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein, hollariaho.
Es muss ja nicht die letzte sein. Hollariaho.
Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein, hollariaho.
Es muss ja nicht die letzte sein. Hollariaho.
(Komponist Carl Lorens)
Die Wiener sind ein ausgesprochenes gemütliches Volk, nichts ist schöner als im Café bei seiner Melange zu sitzen oder beim Heurigen auf ein Glaserl Wein oder auch zwei.
So war es nur eine Frage der Zeit bis auch die Gastronomie Einzug hielt auf dem Naschmarkt und sie ist eine echte Bereicherung. Hier trifft man nicht nur den Geschäftsmann im feinen Anzug, sondern auch die Hausfrau von nebenan bei der einen oder anderen kulinarischen Köstlichkeit.
Auch hier ist die Vielfalt und Auswahl enorm.
Die Highlights des Naschmarkts
Der Wiener Naschmarkt bietet eine Vielzahl an Highlights, die ihn zu einem der spannendsten Orte in Wien machen! Hier sind einige der besten Erlebnisse:
- Kulinarische Vielfalt: Mit über 170 Marktständen gibt es eine riesige Auswahl an exotischen Gewürzen, frischem Obst und Gemüse, Meeresfrüchten, Antipasti, Fleisch und Wein.
- Internationale Gastronomie: Zahlreiche Restaurants und Cafés bieten Spezialitäten aus aller Welt – von orientalischer Küche bis hin zu Wiener Klassikern.
- Flohmarkt am Samstag: Ein Paradies für Vintage-Liebhaber und Sammler, wo man echte Schätze entdecken kann.
- Besondere Atmosphäre: Der Markt erinnert an einen orientalischen Basar, mit buntem Treiben und einer einzigartigen Mischung aus Kulturen.
- Historische Architektur: Die Marktpavillons aus dem frühen 20. Jahrhundert verleihen dem Naschmarkt seinen besonderen Charme.
Insider-Tipp
Wenn ihr den Naschmarkt besichtigen wollt, wählt doch vorzugsweise einen Samstag und startet gleich in der Früh eure Tour. So könnt ihr nicht nur den ältesten Markt Wiens besuchen, sondern könnt euch dort auch auf dem Flohmarkt umsehen.
Bei einem guten Frühstück bei einem der Gastronomie-Stände könnt ihr euch stärken für eure weiteren Wien-Abenteuer, denn von hier ist fast alles fußläufig sehr gut zu erreichen.
Sei es die Karlskirche oder die Secession und wer genau guckt, kann schon den Wiener Steffl entdecken.
Der Wiener Naschmarkt
Öffnungszeiten:
Handel: Montag bis Freitag 6:00 – 21:00 Uhr, Samstag 6:00 – 18:00 Uhr
Gastronomie: Montag bis Samstag 6:00 – 23:00 Uhr
Flohmarkt und Bio-Eck: nur samstags
Anreise zum Naschmarkt
- U1, U2, U4 Karlsplatz
- U4 Kettenbrückengasse
- Bus 59A Kettenbrückengasse
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