Allgemein

Nationaler Tag des Bewusstseins, der Forschung und der Aufklärung über Feline infektiöse Peritonitis (FIP).

Der 18. November steht ganz im Zeichen einer ernsten, oft unterschätzten Katzenkrankheit: der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIP). Dieser Tag soll das Bewusstsein für FIP stärken, Forschung fördern und über neue Behandlungsmöglichkeiten aufklären – ein wichtiges Anliegen für alle, die Katzen lieben und schützen möchten.

Was ist FIP?

FIP ist eine virale Erkrankung, die durch das Feline Coronavirus (FCoV) ausgelöst wird. Die meisten Katzen infizieren sich irgendwann mit diesem Virus – meist verläuft die Infektion harmlos. Doch bei einigen Katzen mutiert das Virus im Körper und löst FIP aus – eine schwere, oft tödlich verlaufende Krankheit-

Symptome und Formen

FIP kann in zwei Hauptformen auftreten:

  • Feuchte (exsudative) Form: Flüssigkeitsansammlungen in Bauch- oder Brusthöhle, Atemnot, Fieber.
  • Trockene (nicht-exsudative) Form: Entzündungen in Organen wie Leber, Nieren oder Gehirn, neurologische Ausfälle, Augenveränderungen.

Die Symptome sind oft unspezifisch, was die Diagnose erschwert.

Warum dieser Tag wichtig ist

Der Nationale FIP-Tag am 18.11. soll:

  • Katzenhalter sensibilisieren, Symptome früh zu erkennen.
  • Forschung unterstützen, um bessere Therapien zu entwickeln.
  • Aufklären, damit betroffene Tiere eine Chance auf Behandlung bekommen.

Was du tun kannst

  • Informiere dich über FIP, besonders wenn du mehrere Katzen hältst.
  • Lass deine Katze regelmäßig tierärztlich untersuchen.
  • Unterstütze Organisationen, die sich für FIP-Forschung und betroffene Tiere einsetzen.

Hoffnung durch neue Therapien

Lange galt FIP als unheilbar. Doch seit einigen Jahren gibt es neue antivirale Wirkstoffe, insbesondere GS-441524, die in Studien vielversprechende Ergebnisse zeigen.

In Deutschland kann dieser Wirkstoff unter bestimmten Bedingungen legal als „formula magistralis“ eingesetzt werden.

Was bedeutet Formula magistralis?

„Formula magistralis“ ist ein Begriff aus der Pharmazie und bedeutet wörtlich übersetzt „vom Arzt verordnete Rezeptur“. Es handelt sich dabei um ein individuell für einen bestimmten Patienten (in diesem Fall: eine Katze) hergestelltes Arzneimittel, das nicht als fertiges Medikament zugelassen ist, aber legal von einer Apotheke zubereitet werden darf, wenn es vom Tierarzt oder Arzt verschrieben wurde.

Was bedeutet das konkret bei FIP?

  • Der Wirkstoff GS-441524, der bei FIP eingesetzt wird, ist in vielen Ländern nicht als zugelassenes Tierarzneimittel erhältlich.
  • Über die „formula magistralis“ kann ein Tierarzt jedoch ein Rezept für eine individuelle Anfertigung ausstellen.
  • Eine spezialisierte Apotheke (z. B. in Frankreich oder den Niederlanden) stellt dann das Medikament maßgeschneidert für das Tier her – meist als Tablette oder Paste.
  • Diese Vorgehensweise ist rechtlich erlaubt, solange sie den geltenden Vorschriften entspricht und unter tierärztlicher Aufsicht erfolgt.

Wichtig zu wissen:

  • Die Herstellung erfolgt nicht industriell, sondern manuell in der Apotheke.
  • Die Qualität und Dosierung müssen genau abgestimmt sein – deshalb ist die Begleitung durch eine erfahrene Tierärztin oder einen Tierarzt entscheidend.
  • Diese Möglichkeit ist ein echter Hoffnungsschimmer für viele FIP-betroffene Katzen – und ein gutes Beispiel dafür, wie individuelle Medizin Leben retten kann.

In Deutschland und Österreich gibt es mittlerweile einige spezialisierte Tierärzt:innen und Apotheken, die die FIP-Therapie mit GS-441524 legal und fachkundig begleiten. Hier sind die wichtigsten Anlaufstellen:

Spezialisierte Tierärzt:innen und Kliniken

  1. Kleintierzentrum Arndt – Tierarztpraxis Karlsruhe-Durlach

Diese Praxis bietet eine umfassende Begleitung bei der FIP-Therapie, inklusive Diagnose, Rezeptausstellung und Monitoring.
Mehr Infos Tierarzt Karlsruhe – Kleintierzentrum Arndt

  1. Akademie Villa Aurora e.V. – Netzwerk für FIP-Therapie

Ein Projekt zur Unterstützung von Tierärzt:innen und Halter:innen bei der legalen Behandlung mit GS-441524.
Sie vermitteln Kontakte zu erfahrenen Tierärzt:innen und Apotheken.
FIP.vet – Serviceportal fip.vet

Vertrauenswürdige Apotheken

  1. Pharmacie Delpech – Paris, Frankreich

Diese traditionsreiche Apotheke stellt eine orale Paste mit GS-441524 her, die auf tierärztliche Verschreibung nach Deutschland und Österreich versendet wird.
Die Rezeptur erfolgt als „formula magistralis“ und ist damit rechtlich zulässig.

Tuxedokatze, schwarzweiße Katze, Taubertalperser Was du beachten solltest

  • Die Behandlung erfolgt ausschließlich auf tierärztliches Rezept.
  • Die Dosierung und Dauer der Therapie müssen individuell angepasst und regelmäßig kontrolliert werden.
  • Es gibt mittlerweile auch Online-Ratgeber und Austauschgruppen, im wo sich betroffene Halter:innen vernetzen.

GS-441524 – der Hoffnungsträger gegen FIP

Der antivirale Wirkstoff GS-441524 gilt als die wirksamste Therapie gegen FIP. Er wurde ursprünglich vom US-Unternehmen Gilead entwickelt und ist eng verwandt mit Remdesivir, dass bei Menschen gegen COVID-19 eingesetzt wurde.

Wirkweise

GS-441524 hemmt die Vermehrung des mutierten Coronavirus im Körper der Katze. Dadurch kann sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten – und der Körper bekommt die Chance, sich zu erholen.

Behandlungserfolge

  • Viele Katzen zeigen bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung: mehr Energie, besserer Appetit, sinkendes Fieber.
  • Laut CureFIP wurden seit 2019 über 74.000 Katzen in 47 Ländern erfolgreich behandelt.

Legale Anwendung in Deutschland und Österreich

Seit 2025 gibt es auch in Deutschland und Österreich eine rechtskonforme Möglichkeit, GS-441524 zu verwenden:

  • Tierärzt:innen können das Medikament als sogenannte „Formula magistralis“ über spezialisierte Apotheken beziehen.
  • In Frankreich wird eine orale Paste mit GS-441524 hergestellt, die auf Rezept an Tierhalter:innen versendet wird.
  • Die Anwendung erfolgt über mehrere Wochen – meist 6 bis 12 Wochen – unter tierärztlicher Begleitung.

Wichtig zu wissen

  • Die Therapie ist nicht offiziell zugelassen als Tierarzneimittel, aber sie kann legal verschrieben werden.
  • Die Behandlung muss streng überwacht werden – mit regelmäßigen Kontrollen von Gewicht, Temperatur und Blutwerten.
  • Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend – je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen.

Fazit

Was früher als Todesurteil galt, ist heute behandelbar. GS-441524 hat die FIP-Therapie revolutioniert – und gibt Katzen mit dieser schweren Erkrankung eine echte Chance auf Heilung. Aber man muss fairerweise schon auch erwähnen das verschiedene Faktoren eine ganz entscheidende Rolle spielen. Eine ist der unverzügliche Start der Behandlung sobald FIP im Raum steht. Je früher man mit der Behandlung beginnt umso größer sind die Chancen das eure Katze überlebt und gesund alt werden kann. 

Quellen:

fip.vetFIP.vet – Legale Behandlung mit GS-441524
Thieme VetThieme Vet – Neue Therapieoption für FIP
CureFIP.comCureFIP – Behandlungserfolge mit GS-441524
Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GSTGST Schweiz – Das legale Medikament gegen FIP
vetmed.lmu.deLMU München – Studien zur FIP-Therapie

Universitäres Tierspital ZürichUZH Merkblatt zur FIP-Diagnose und Therapie


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