Die Perserkatze – Zwischen Tradition, Gemütlichkeit und Qualzucht-Debatte
Die Perserkatze gehört zu den ältesten und bekanntesten Katzenrassen der Welt. Ihre Ursprünge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als Reisende aus Persien (dem heutigen Iran) langhaarige Katzen nach Europa brachten. Besonders in Italien und Frankreich wurden diese Tiere schnell beliebt und weitergezüchtet.
Im 19. Jahrhundert begann die gezielte Zucht in England, wo die Perserkatze ihren heutigen Standard erhielt: rundes Gesicht, kurze Nase und üppiges, langes Fell. Sie wurde zum Inbegriff der eleganten Hauskatze und war lange Zeit die beliebteste Rasse weltweit.
Heute ist die Perserkatze in vielen Farbvarianten verbreitet und gilt als Symbol für Luxus und Gemütlichkeit.
Charakter und Wesen
Die Perserkatze ist eine ruhige und ausgeglichene Begleiterin:
- Sanft und verschmust – sie liebt Nähe und lange Kuscheleinheiten.
- Gelassen und gemütlich – sie bevorzugt ein ruhiges Zuhause ohne viel Trubel.
- Familienfreundlich – sie versteht sich gut mit Kindern und anderen Haustieren, solange es nicht zu hektisch wird.
- Unabhängig, aber treu – sie sucht Nähe, ist aber nicht aufdringlich.
Sie ist die perfekte Katze für Menschen, die eine entspannte und liebevolle Gefährtin suchen.
Aussehen
Die Perserkatze ist eine der auffälligsten Katzenrassen überhaupt.
- Größe/Gewicht: Kätzinnen 3–5 kg, Kater 4–6 kg
- Fell: lang, dicht und seidig, mit üppiger Halskrause
- Gesicht: rund mit kurzer Nase („Stupsnase“)
- Augen: groß und rund, meist kupferfarben, blau oder grün
- Farben: über 200 Varianten – von Weiß über Schwarz, Blau, Creme bis hin zu Tabby und Bicolor
Ihr Gesamteindruck ist der einer eleganten, majestätischen Katze mit plüschigem Fell.
Haltung und Pflege
Die Perserkatze ist eine typische Wohnungskatze, die Ruhe und Komfort liebt.
- Pflege: tägliches Bürsten ist Pflicht, um Verfilzungen zu vermeiden.
- Beschäftigung: sie ist weniger aktiv als andere Rassen, liebt aber ruhige Spiele und Kuschelzeiten.
- Sozial: sie sollte nicht zu lange allein bleiben – Gesellschaft tut ihr gut.
Gesundheit
Die Perserkatze ist anfällig für bestimmte genetische Probleme:
- Brachyzephalie – durch die kurze Nase können Atemprobleme auftreten.
- Polyzystische Nierenerkrankung (PKD) – häufig bei der Rasse, seriöse Züchter testen ihre Tiere.
- Augenprobleme – tränende Augen durch die Kopfform sind typisch.
Regelmäßige Pflege und tierärztliche Kontrollen sind wichtig. Die Lebenserwartung liegt bei 12–16 Jahren.
Wissenswertes
- Die Perserkatze gilt als Luxuskatze und war lange Zeit die beliebteste Rasse weltweit.
- Sie ist bekannt für ihr ruhiges Wesen und ihre majestätische Erscheinung.
- Ihr Fell erfordert intensive Pflege – ein tägliches Ritual für Halter.
- Sie ist eine der ältesten gezielt gezüchteten Katzenrassen.
Fazit
Die Perserkatze ist eine elegante, ruhige und liebevolle Begleiterin. Mit ihrem plüschigen Fell und ihrem sanften Wesen ist sie die perfekte Wohnungskatze für Menschen, die eine entspannte und treue Gefährtin suchen. Ihre Pflege ist aufwendig, aber ihre Schönheit und ihr Charakter machen sie zu einer der faszinierendsten Katzenrassen überhaupt.
FAQ zur Perserkatze
- Woher stammt die Perserkatze?
Ihre Ursprünge liegen im heutigen Iran, von wo sie im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde. - Ist die Perserkatze eine gute Familienkatze?
Ja, sie ist sanft, verschmust und versteht sich gut mit Kindern und anderen Haustieren. - Welche Fellfarben gibt es?
Über 200 Varianten – von Weiß über Schwarz, Blau, Creme bis hin zu Tabby und Bicolor. - Wie alt wird die Perserkatze?
Etwa 12–16 Jahre, bei guter Pflege auch länger. - Braucht die Perserkatze Freigang?
Nicht zwingend – sie ist eine typische Wohnungskatze und fühlt sich drinnen am wohlsten. - Welche Krankheiten sind typisch für die Perserkatze?
Brachyzephalie, PKD und Augenprobleme – seriöse Züchter testen ihre Tiere. - Warum gilt die Perserkatze als Luxuskatze?
Wegen ihres eleganten Aussehens, ihres plüschigen Fells und ihrer langen Geschichte als beliebte Rasse.
Qualzucht?
Die Perserkatze zählt in Deutschland offiziell zu den Qualzuchten. Ihre extremen Zuchtmerkmale führen häufig zu gesundheitlichen Problemen, die als tierschutzrelevant gelten.
Warum die Perserkatze als Qualzucht gilt
Die Perserkatze gehört zu den brachycephalen Rassen, also Katzen mit stark verkürztem Gesichtsschädel. Diese Merkmale sind zwar gewollt, um ein „Kindchenschema“ zu erzeugen, führen aber zu erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen:
- Verkürzter Gesichtsschädel: Dies kann zu Atemproblemen führen, da die Nasengänge verengt sind.
- Zahnfehlstellungen und Kieferprobleme: Die verkürzte Maxilla verursacht oft Malocclusion, also Fehlstellungen der Zähne.
- Augenprobleme: Durch die abgeflachten Augenhöhlen (Orbitae) leiden viele Perserkatzen unter Exophthalmus (hervortretende Augen), was zu chronischen Augenentzündungen führen kann.
- Geburtsprobleme: Die Kopfform kann bei der Geburt zu Komplikationen führen.
Rechtliche und ethische Bewertung
- Laut der QUEN Qualzucht-Datenbank und Tierschutzorganisationen wie PETA und VETO wird die Perserkatze als Beispiel für eine Qualzucht genannt
- Die Zucht auf extreme Merkmale widerspricht dem Tierschutzgesetz, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden ist.
Was du als Tierfreund tun kannst
- Keine Tiere aus Qualzucht kaufen: Stattdessen wird empfohlen, Katzen aus dem Tierschutz zu adoptieren.
- Auf Zuchtmerkmale achten: Auch innerhalb einer Rasse gibt es Unterschiede – manche Züchter achten auf weniger extreme Merkmale.
- Aufklärung unterstützen: Je mehr Menschen über Qualzucht informiert sind, desto größer ist der Druck auf Zuchtverbände und Gesetzgeber.
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