AllgemeinInfo

Info: Tierarztbesuch – Vorbereitung und Checkliste

Panik breitet sich aus – er steht wieder an, der jährliche Check-up eurer Fellnase und dabei sollte auch gleich der Impfstatus überprüft werden.

Aber wie wird es dieses Mal sein? Bekommt man die Katze rasch in die Transportbox oder braucht man dazu wieder unzählige Anläufe, weil die Katze partout nicht in die verhasste Box will? Oder hat sie sich gar versteckt angesichts des ihr drohenden Unheils?

Ein Tierarztbesuch ist bei euch die absolute Katastrophe? Sowohl für eure Katze als auch für euch?

Das muss aber alles nicht sein und man kann den Besuch beim Weißkittel durchaus entspannter und angenehmer gestalten und ich hoffe ich kann euch hier mit dem einen oder anderen Tipp eine Hilfestellung geben.

Nachfolgende Tipps werden im Laufe der Zeit sicher auch noch um den einen oder anderen Punkt ergänzt – ihr wisst ja, ich teile euch hier meine Erfahrungen und wenn ich eine neue Erfahrung mache, kann ich diese auch in ältere Beiträge einbinden.

Der passende Tierarzt

Einer der wichtigsten Punkte ist wohl der passende Tierarzt. Nicht nur hinsichtlich seiner Kompetenz sollte er passend sein, sondern auch im Umgang mit seinen Patienten und dem Halter.

Wenn ich als Katzenhalter das Gefühl habe nicht angehört zu werden und meine Sorgen und Ängste nicht ernstgenommen werden, dann ist er vielleicht ein sehr guter Tierarzt, aber es nutzt mir als Halter nichts, wenn er auf meine Fragen nicht oder nur sehr ausweichend eingeht. Ich will nicht nur das meine Katze gut behandelt wird, sondern ich will auch wissen was mit ihr gemacht / getan wird damit es ihr wieder besser geht.

Tierarzt, C.O., BrummhummelchenMein positives Erlebnis diesbezüglich war einmal als die Tierärztin zuerst die Fellnase ignorierte und mich umfassend zur Katze befragte. Alter, Vorerkrankungen, Allgemeinzustand und was mir Sorgen mache.
Erst nachdem sie alles abgefragt hatte, wandte sie sich ihrer kleinen Patientin zu. Und auch hier zeigen sich massive Unterschiede. Lässt der Tierarzt die Katze aus der Box kommen oder zerrt er sie raus? Bei letzterem solltet ihr sofort eingreifen und anbieten, dass ihr die Katze aus der Box holt. So ein Verhalten geht gar nicht und vor allem macht euch dies euer Transportbox-Training zunichte. Die Transportbox soll ein geschützter Bereich sein für eure Katze, sie soll sich dort sicher fühlen.

Je entspannter auch ich als Halter bin, umso entspannter ist auch dann die Katze, unsere innere Unruhe überträgt sich sehr stark auch auf unsere Katzen. Aber dies habt ihr vielleicht auch schon einmal daheim in den eigenen vier Wänden bemerkt.

Und ihr seid entspannter, wenn ihr euren Tierarztbesuch gründlich plant.

  • Liegen die Unterlagen wie z.B. der Impfpass schon griffbereit?
  • Ist es ein fest geplanter Termin?
  • Wie weit ist es zum Tierarzt?
  • Wie kommt man hin?
  • Wie lange braucht ihr für die Fahrt zum Tierarzt?
  • Wie ist die Parksituation vor Ort?

Wenn ihr dies schon alles im Vorfeld abgeklärt, bereitgelegt und geplant habt ist der Rest wesentlich leichter und entspannter.

Tierarzt hält Katze, die ihn vertrauensvoll ansieht, im ArmMacht doch einfach mal einen Probedurchlauf

Ihr seid umgezogen und müsst den Tierarzt wechseln?
Ihr habt einen neuen Mitbewohner und noch keinen Tierarzt?

Gerade mit jungen Katzen sollte man Tierarztbesuche oder generell Autofahrten üben. Je jünger die Tiere sind umso leichter lernen sie einiges und verstehen, dass sie keine Angst haben, brauchen.

Und da bietet sich so ein Probedurchlauf durchaus an.

Als wir unser Brummhummelchen von der Straße geholt haben, bin ich gleich am nächsten Tag mit ihr zum Tierarzt gefahren, um alles abzuklären.

Und da war die Tierärztin ausgesprochen nett und angenehm. Brummhummelchen durfte zuerst einmal aus ihrer Transportbox (in der sie im Übrigen absolut brav war) und konnte sich alles in aller Ruhe ansehen. Überall hatte sie ihr Näschen dran. Und kein Wunder, dass sie sich nach kurzer Zeit super entspannt auf dem Tisch hinlegte.

So konnte sich die Tierärztin sehr schnell einen Überblick über den Grundzustand von Brummhummelchen machen und Brummhummelchen lernte den Tierarzt als neues Abenteuer kennen, ohne das sie Angst haben musste.
Dies musste in späterer Folge die Tierärztin, aber das ist ein anderes Thema 12 (Man macht nicht ungestraft Löcher in den schönen Pelz von Brummhummelchen)

Tierarzt, C.O. Brummhummelchen, getigerte KatzeTrainiert mit eurer Katze – sowohl das in die Transportbox gehen als auch den Transport – egal ob mit Bus, Bahn oder Auto. Alles ungewohnte ist ein Stressauslöser und dies kann man mit entsprechendem Training vermeiden.

Und vergesst danach bloß nicht die Belohnung!

Bereitet euch gut vor auf den Tierarzt-Besuch

Kennt ihr den Spruch „Wer die Ordnung liebt, ist nur zu faul zum Suchen?“ Da mag schon das eine Körnchen Wahrheit dahinter stecken allerdings ist es ausgesprochen nervig, wenn ihr ganz dringend zum Tierarzt müsst weil ihr einen Notfall habt und dann in aller Hektik/Panik erst alle Unterlagen zusammensuchen müsst. Im besten Falle habt ihr alles griffbereit und ab mit euch und dem Tier zum Arzt.

Eure Katze ist krank und muss zum Tierarzt? Oder ist es nur ein Routinebesuch, bei dem ihr eure Katze einfach nur mal durchchecken lassen wollt und/oder geimpft werden soll?

Bevor ihr euch auf dem Weg zum Tierarzt eures Vertrauens macht, solltet ihr an die wichtigen Dinge denken, die benötigt werden wie z.B. der Impfpass und Leckerlis.

Leckerlis sind immer ein gutes Mittel, um manches positiv zu unterstützen.

Die ersten Untersuchungen beim Tierarzt können mit Leckerlis entsprechend positiv verstärkt und unterstützt werden.
Wenn spielerisch die Untersuchungen vorgenommen werden und für die Katze diese noch positiv mit Leckerchen unterstützt, werden ist die Katze auch in Zukunft entsprechend entspannter.

Katze in einer Waage beim TierarztDies kann man auch daheim mit den Katzen entsprechend üben, Stichwort Medical Training (Würde euch dies im übrigen interessieren?).  Positive Verstärkung kann mit Leckerchen erfolgen aber auch mit entsprechenden Streicheleinheiten usw. Je nachdem auf was die Katze am besten reagiert.

Wir trainieren hier mit Leckerchen entsprechende Kleinigkeiten wie das Stillhalten auf der Waage und vieles mehr. Auch Tablettengabe kann hier so geübt werden.

Der Vorteil liegt auf der Hand – im Fall des Falles ist die Katze entspannter lässt sich besser behandeln beim Tierarzt und Tabletten sollten dann auch kein Problem mehr darstellen.

Regelmäßige Besuche zur Gesundheitskontrolle, Impfung oder Entwurmung helfen auch enorm die Katze an den Besuch in einer Tierarztpraxis zu gewöhnen.

Darauf solltet ihr bei einer Transportbox für Katzen achten

Essenziell für einen Tierarztbesuch ist die Transportbox.

Bitte, auch wenn eure Katze Leinen gängig ist, zum Tierarzt fahrt bitte immer mit ihr in einer Transportbox. Ihr seid in der Regel nicht allein im Warteraum. Meist sind dort auch fremde Hunde anzutreffen und wie die auf Katzen reagieren wisst ihr nicht. Meist sind sie superlieb und alles ist gut aber auch für die Hunde ist ein Tierarztbesuch eine Stresssituation und da kann es zu unliebsamen Reaktionen und Aktionen kommen.

Um euch und eure Katze bestmöglich zu schützen, nehmt einen Transportkorb! Bitte, schützt euch und eure Katze!

Wenn ihr beim Transportkorb die richtige Wahl getroffen hat, ist so ein Ausflug in eine Tierarztpraxis auch eindeutig erträglicher und darauf kommt es an.

Katze in einer TransportboxWenn ihr daheim bereits ein Transportbox-Training gemacht habt, kommt dies euch zugute und die Katze sieht den Transportkorb als ihren Safe Space an. en.

Tipps und Tricks habe ich euch bereits in meinem Blogbeitrag Wenn der Transportkorb Kummer macht beschrieben. 

Stressfaktoren reduzieren

Auch wenn es einem in der ersten Panik nicht in den Sinn kommt, wenn es der Katze auf einmal schlecht geht, empfiehlt es sich immer zuvor in der Tierarztpraxis anzurufen. Vielleicht kann man zu einem Zeitpunkt kommen, wo nicht so viel los und die Wartezeit entsprechend kurz ist. Es ist besser die Zeit daheim in den gewohnten Räumen zu verbringen als im Wartezimmer mit einer ungewohnten Geräuschkulisse und Gerüchen.

Generell empfiehlt es sich eine Tierarztpraxis auszusuchen, bei der es eine Terminvergabe gibt. Es ist einfach stressfreier, wenn man nicht eine gefühlte Ewigkeit im überfüllten Wartezimmer Platz nehmen muss. Stressfreier für unsere Katzen aber auch für uns. Es ist nicht schön zwischen zwei Hunden mit seiner Katze zu sitzen, wovon einer ein Nervenbündel ist und eher flüchten will und der andere absolut neugierig an der Transportbox schnuppern will.

Bitte verhindert dies aus Rücksicht auf eure Katze. Gerade wenn ihr eine panische Katze habt, kann so etwas zum absoluten Supergau führen.

Auch ein Tierarztbesuch in den eigenen vier Wänden ist kritisch anzusehen. Die Wohnung ist das Reich eurer Katzen – es ist der sichere Hafen, der safe Space und nun kommt eine fremde Person, die seltsam riecht und steckt eine Nadel in sie rein. Die Katze bekommt somit Angst an einem Ort, wo sie sich eigentlich absolut sicher fühlen sollte.

Das sollte man sich wirklich sehr, sehr gut überlegen.

Alle Unterlagen an einem Platz

Wir hatten es ja schon – wer die Ordnung liebt, ist nur zu faul zum Suchen aber in einer Stresssituation ist dies absolut kontraproduktiv.

Hier ist es einfach superwichtig alle wichtigen Dokumente an einen Ort aufzubewahren. Wir haben hier einen entsprechenden Ordner für unsere Katzen – da sind nicht nur ihre Impfausweise drinnen, sondern auch die Versicherungsunterlagen, alte Befunde und auch Tierarztrechnungen.

So habe ich für meine Katzen immer alles auf einen Griff und im Notfall düse ich mit dem kompletten Ordner los. Die wichtigen Unterlagen für die jeweilige Katze kann ich auch vor Ort beim Tierarzt rausfischen.

Wann muss eure Katze zum Arzt?

Habt ihr eine Zecke hinterm Ohr entdeckt ist dies kein Grund eine Praxis aufzusuchen, Zeckenzange regelt. 12
Erbricht eure Katze allerdings und ist schlapp und kurzatmig solltet ihr nicht unbedingt bis zum Wochenende warten, weil es einen da in Bezug auf Arbeitszeiten besser reinpasst, sondern unverzüglich zum Tierarzt fahren.

Grundsätzlich sollte man hier den gesunden Menschenverstand einschalten und sich auch ein Grundwissen aneignen und lernen. Wichtig ist dabei seine Katze gut zu beobachten, um so ihren Gesundheitszustand einzuschätzen. Wenn eine Katze mich ansonsten immer freudig begrüßt und mir auf einmal eher „gelangweilt“ entgegenkommt, gucke ich schon zweimal hin ob da alles okay ist.

Aber wann sollte man lieber zum Haustierarzt oder vielleicht doch gleich in die Klinik?

Der erste Weg oder Kontakt sollte immer über den Haustierarzt erfolgen. Er kennt euer Tier am besten und überweit euch schon an eine Klinik, wenn es notwendig ist für spezielle Untersuchungen/Behandlungen. 

Allerdings gibt es auch richtige Notfälle, wenn eure Katze z.B. von einem Auto angefahren wurde.

Tierversicherungen – darauf sollte man achten

Gerade bei älteren oder chronisch kranken Tieren könnten Behandlungen ins Geld gehen. Eine Versicherung kann das finanzielle Risiko in Grenzen halten. Aber Achtung – viele Tierkrankenversicherungen versichern nur bis zum 10. Lebensjahr. Das heißt wenn eure Katze bereits 12 Jahre oder älter ist werdet ihr keine Tierversicherung mehr abschließen können und falls doch dann nur mit entsprechenden Ausschlüssen und hohen monatlichen Beiträgen.

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte hat dazu einen Mindestkriterienkatalog mit acht Punkten zusammengestellt, auf die die Halter achten sollten:

  • Grundsätzlich freie Tierarztwahl
  • Therapiefreiheit des Tierarztes – also eine freie Entscheidung zu Diagnose und Therapie einschließlich der Medikation.
  • Abrechnung bis zum dreifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte, im Notfall bis zum vierfachen Satz.
  • Transparente Gestaltung des Leistungskataloges (zum Beispiel Aussagen zum Umgang mit chronischen Erkrankungen oder Erbkrankheiten). Leistungsausschlüsse müssen klar erkennbar sein.
  • Durchführung regelmäßiger Präventionsmaßnahmen im Rahmen des jährlichen Gesundheitschecks (zum Beispiel Impfungen, Zahnsteinprophylaxe) vorgeschrieben.
  • Bei reinen OP-Versicherungen volle Kostenübernahme der präoperativen Diagnostik und postoperativen Therapie.
  • Unbürokratische Abwicklung der tierärztlichen Leistung. Der Tierhalter bezahlt beim Tierarzt und reicht die Rechnung, mit der Gebührenordnung konform, bei der Versicherung ohne weitere Formulare ein.
  • Klare Vertragsgestaltung hinsichtlich beiderseitiger Kündigungsformalitäten.

Mehr Tierwohl mit Versicherungsschutz

Wer eine Versicherung für seine Katze abschließt, geht eher zum Arzt und lässt sie auch bei scheinbaren „Bagatellen“ untersuchen und dahingehend bin ich ehrlicherweise dafür, dass ein jeder eine entsprechende Versicherung abschließt oder sich absichert.

Wer da keine Angst vor den Kosten haben muss, geht schneller zum Tierarzt, weil er die Kosten ja „erstattet“ bekommt. Und so können manche Krankheiten weitaus früher entdeckt und gegengesteuert werden, als wenn es akut wird.

Es gibt verschiedene Varianten und Anbieter. Wichtig ist im Vorfeld sich entsprechend zu informieren.

Checkliste Tierarztbesuch

Nehmt immer eure Unterlagen für eure Katze mit zum Tierarztbesuch.

Gibt es Unterlagen zu Vorbehandlungen / Operationen? Dann diese bitte auch unbedingt mitnehmen. Dies kann im Zweifelsfalle enorm viel Zeit und Geld sparen.

Macht euch schon vorher Notizen mit Fragen – in der Aufregung in der Praxis kann es sein, dass man hier schon mal auf die eine oder andere Frage vergisst, weil man ja doch aufgeregt und auch abgelenkt ist.

Transportiert eure Katze immer sicher und bequem!

Und ja, ich weiß das es aktuell Mode ist mit seiner Katze an der Leine überall hinzugehen. Bitte, bitte verzichtet bei einem Tierarztbesuch darauf!

Ja ich weiß das ich mich an dieser Stelle wiederhole aber dies ist tatsächlich enorm wichtig.

Ihr seid dort nicht allein und nicht alle Hunde sind so nett und mögen Katzen. Dies kann schnell zu einem großen Drama ausarten, wenn ihr hier auf den falschen Halter mit seinem Hund trefft.

Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Transportkörbe und Boxen, die bestens geeignet sind, eure Katze entsprechend sicher zu transportieren und zu schützen.

Wenn eure Katze krank ist, ist es naturgemäß das man in unheimlicher Sorge ist wegen seines Lieblings. Kann ich absolut nachvollziehen und verstehen. Versucht ruhig zu bleiben und eure Katze eure Unsicherheit und Nervosität nicht spüren zu lassen.

Fragt euren Tierarzt*in wann ihr zur Nachuntersuchung oder zum nächsten Impftermin kommen sollt. Schreibt euch den Termin gleich auf oder lasst euch eine Terminerinnerung vom Praxisteam geben.

Notfallkoffer
Unser medizinischer Notfallkoffer

Das solltet ihr vor dem Tierarztbesuch üben:

Es ist nicht nur wichtig das Verhalten beim Tierarzt zu üben, sondern auch der Katze die Angst vor der Transportbox zu nehmen. Im Idealfall wird die Box zum Alltagsgegenstand, in den die Katze einfach freiwillig und gerne hineingeht, wenn es sein muss.

Dazu sollte die Box

  • immer offenstehend in die Umgebung der Katze und gemeinsames Spielen integriert sein
  • mit einer Decke oder einem Kissen „gemütlich“ sein
  • dank Katzenminze oder Pheromonen aus dem Fachhandel für die Katze richtig gut riechen
  • beim Hineinspringen eine Belohnung – etwa in Form von Leckerlies – bereithalten
  • sich von vorne und oben so öffnen lassen, dass die Katze bequem hineingehen, aber auch bequem und ohne Ziehen und Zerren herausgeholt werden kann
  • eine Möglichkeit bieten, die Katze zu streicheln
  • selbstverständlich verletzungssicher für die Katze sein

Diese Auflistung hört und liest sich ja ganz großartig ABER es nutzt die beste Transportbox nichts, wenn Katze damit nicht klarkommt. Und nur um sie geht es.

Ich nutzt eigentlich sehr, sehr gerne die Sturdybags ABER ein Kater findet diese buchstäblich zum Kotzen 12 Also habe ich nun andere Transportboxen für ihn besorgt damit ER sich wohl und sicher fühlt.

Und ich wiederhole mich zwar, aber bitte nehmt eure Katze, wenn möglich selber aus der Transportbox.

Die Transportbox sollte immer für die Katze ein sogenannter „Save space“ sein, ein rauszerren durch fremde Personen würde dies und euer Transportboxtraining zunichtemachen.

Aber zu einem Tierarztbesuch gehört nicht nur die Transportbox, sondern auch die Autofahrt und auch die kann und sollte man üben, damit diese im Falle des Falles kein absoluter Stressfaktor wird – weder für euch noch für die Katze.

Das solltet ihr vor eurem Tierarztbesuch bedenken

  • vereinbart einen festen Termin, das erspart euch Wartezeiten und erleichtert auch dem Tierarzt die Planung. Auch bei Notfällen hilft ein Anruf, Zeit zu sparen und das Tier möglichst umgehend optimal zu versorgen.
  • sollte eure Katze unter Durchfall leiden, kann es auch Sinn machen, vor der eigentlichen Terminvereinbarung nachzufragen, ob Kotproben mitgebracht werden sollen und wenn ja, wo es die Röhrchen dafür gibt und wie sie am besten „befüllt“ werden. Es macht im übrigen Sinn so etwas auf Vorrat daheim zu haben. Ich hatte mir einmal eine 10er Packung* gekauft aufgrund der Giardien-Erkrankung von unserem Brummhummelchen und die haben sich super bewährt. Die Kosten sind da absolut überschaubar, aber ich erspare mir da eine Hin- und Herfahrerei für den Fall der Fälle.
  • bereitet die Unterlagen wie den Impfausweis, den EU-Heimtierpass oder auch Unterlagen über eventuelle Vorbehandlungen oder Operationen zur Mitnahme vor
  • schreibt alles, was wichtig ist, auf eine Liste, damit es in der Aufregung in der Praxis nicht vergessen wird. Fragen ebenso wie Beobachtungen an eurer Katze, Symptome etc.
  • bugsiert eure Katze rechtzeitig in den Korb – das erspart euch unheimlich viel Stress in letzter Sekunde.
  • bewahret Ruhe – eure Angespanntheit überträgt sich auf eure Katze (nicht nur beim Tierarztbesuch, sondern auch in anderen Situationen)
  • macht euch auf Protest während der Auto- oder Busfahrt gefasst. Versucht ihn liebevoll ignorieren. Idealerweise unternehmt ihr bei passender Gelegenheit eine Probefahrt mit euren Katzen und testet, wie sie auf das Abenteuer „Fahren“ reagieren.
    Mit Geduld, Verständnis, Liebe und Zuneigung lassen sich viele Katzen an diese Situation gewöhnen und manche lieben sogar die Abwechslung, wenn sie sich erst einmal an das neue, ungewohnte Erlebnis gewöhnt haben.
  • Bei „Angstkatzen“ und solchen, die merklich auf Stress reagieren, empfiehlt sich die Gabe von stressmindernden Ergänzungsfuttermittel wie Zylkene. 
    Zylkene kann eurer Katze enorm helfen, den stressigen Tierarztbesuch entspannter zu überstehen. Vorzugsweise solltet ihr ein, zwei Tage vor dem Tierarztbesuch mit der Gabe von Zyklene beginnen.
Kotprobenröhrchen
Kotprobenröhrchen

Auch wenn ihr beim Tierarzt angekommen seid, heißt die erste Regel immer und jederzeit „Ruhe bewahren“.
Die zweite Regel lautet: „Nachfragen“.

Die meisten Tierärzte erklären euch sehr gerne und  geduldig, was es mit eurer Katze auf sich hat.

Katzen sind bekanntermaßen sehr zäh und zeigen Symptome sehr, sehr spät und da ist es eben so unglaublich wichtig seine Katze zu kennen, zu beobachten um rechtzeitig eingreifen zu können falls es ihr schlecht gehen sollte.

Und die Grundregel heißt immer: „Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu spät“

Folgende Fragen könnten interessant sein:

  • Was ganz genau fehlt der Katze (wie lautet die genaue Diagnose)?
  • Ist die Diagnose eindeutig oder kann es auch eine andere Ursache für die Symptome / das Verhalten geben?
  • Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es? Muss wirklich operiert werden oder erzielen Medikamente auch eine Wirkung? Gibt es wirksame Strahlen-, Verhaltens-, Psychotherapien? Alternative Medizin?
  • Welche Medikamente werden eingesetzt? Was muss ich beachten, wenn ich selbst Medikamente verabreichen muss?
  • Wie lange dauert die Behandlung? Was muss ich beachten? Was darf ich keinesfalls?
  • Wie wird die Behandlung ausgehen (wie lautete die Prognose)?
  • Was kostet die Behandlung? Kann ich bei einer längeren oder teureren Therapie eventuell in Raten zahlen? Gibt es dann Alternativen?
  • Führt diese Praxis die Behandlung allein durch oder muss ein Spezialist, eine Klinik hinzugezogen werden?
  • Wann und wie oft muss ich mit meiner Katze zur Nachuntersuchung kommen?
  • Was um Himmels Willen bedeuten all diese Fachbegriffe im Klartext?

Umgekehrt hat auch der Tierarzt einige Fragen, die ihm helfen, den Zustand Eurer Katze möglichst genau zu bestimmen.

Folgende Fragen solltet ihr  beantworten können:

  • Wie heißt die Katze?
  • Welche Rasse hat die Katze?
  • Woher stammt die Katze? (Bei einer Herkunft aus einem ausländischen Tierheim kann diese Information Rückschlüsse auf hier nicht so übliche Krankheiten zulassen)
  • Wie alt ist die Katze?
  • Ist die Katze männlich oder weiblich? Kastriert / sterilisiert?
  • Wie schwer ist die Katze?
  • Wann wurde die Katze das letzte Mal geimpft und wogegen? (Impfausweis und/oder EU-Heimtierpass nicht vergessen!)
  • Wann wurde die Katze das letzte Mal entwurmt und mit welchem Mittel?
  • Hatte die Katze in jüngster Zeit Zecken oder Flöhe? (Diese Plagegeister können Krankheiten übertragen)
  • Hat die Katze etwas gefressen, das sie sonst nicht frisst? (Wichtig bei Vergiftungen)
  • Welche Beschwerden hat die Katze?
  • Seit wann haben Sie die Beschwerden bemerkt? / Wann treten die Beschwerden auf?

Tipp für den Notfall

Befindet sich eure Katze in einem lebensbedrohlichen Zustand, ruft trotzdem, bevor ihr panisch mit ihr losfahrt bei eurer Tierarztpraxis an. Vergewissert das die geöffnet hat oder notfalls, wo ihr hinfahren sollt.
So kann euer Tierarzt auch bereits entsprechende Vorbereitungen für die sofortige Versorgung eurer Katze treffen und ihr verliert keine wertvolle Zeit.

Ich habe mir vor Jahren einen „Notfallkoffer“ für die Katzen eingerichtet. Darin befinden sich eben die bereits erwähnten Kotprobenröhrchen, Fieberthermometer mit elastischer Spitze, Verband, Mullbinden und Tupfer sowie ein Katzenkragen, der für Katzen weitaus angenehmer ist als das Plastikding, mit dem sie meist absolut nicht zurechtkommen.

Auch sind da noch Tücher und Einwegunterlagen enthalten für den Falle, dass Katze schwer verletzt ist.

Ihr könnt selbstverständlich auch ein Erste-Hilfe-Pack* kaufen und bei meiner Suche fand ich dieses Angebot, dass doch einige wichtigen Sachen beinhaltet. Und es sieht auch hübsch aus :-)

So in diesem Sinne hoffe ich, dass ich euch den einen oder anderen hilfreichen Tipp geben konnte.

Habt es fein, kuschelt eure Katzen und genießt eure Gemeinsamkeit


Hat dir dieser Beitrag gefallen und du möchtest auch in der Zukunft keine tollen Tipps zur Katzenhaltung oder interessante Produktempfehlungen verpassen?
Abonniere einfach unseren Blog und erhalte die neuesten Beiträge einfach direkt in den Mailfach.

Gerne darfst du auch unsere Beiträge mit anderen Katzenliebhabern teilen.





2 Gedanken zu „Info: Tierarztbesuch – Vorbereitung und Checkliste

  • Claudia

    Danke für den tollen, ausführlichen Artikel. Ich fände nähere Infos zum Medical Training total interessant.

    Antworten
    • afrankAutor des Beitrages

      Danke dir für die Rückmeldung, notier ich mir :-)

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Abonniere uns per Mail
Instagram
RSS
Cookie Consent mit Real Cookie Banner