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Zeitumstellung – problematisch für Katzen?

Zeitumstellung ist immer wieder ein Thema in den diversen Katzenforen und Gruppen. Dabei liegt es an uns als Halter dass dies ein Thema für unsere Fellnasen wird. Den Katzen selber ist die diese aber schlichtweg egal.

Die meisten Katzenhaltern sind der absolute Überzeugung, dass ihre Katzen genau um Punkt XX Uhr ihr Futter haben wollen.
Aber dies ist nur bedingt richtig – Katzen lieben Rituale und da machen sie speziell was ihre Fütterungsgewohnheiten anbelangt keine Kompromisse.

Wer täglich morgens um 5 Uhr früh bevor er zur Arbeit geht seine Katzen füttert wird sich am Wochenende so das eine oder andere Mal wünschen seine Katzen wären nicht so hartnäckig.

Katzen lieben ihr Ritual, morgens das Klingeln des Weckers, der ergebene Sklave erhebt sich, schlurft in die Küche um seinen Kaffee zu trinken und schon gibt es die eine oder andere Streicheleinheit und eine Füllung in den Futternapf.

Die Zeitumstellung spielt da tatsächlich für unsere Haustiere eine total untergeordnete Rolle solange wir die gewohnten Rituale einhalten ;-)

Wenn ihr euren Alltag normal weiterlebt habt ihr innerhalb kürzester Zeit wieder den „Normalzustand“.

Im Übrigen hat sich bei uns die ad libitum  Fütterung bewährt. Abends vor dem Zu Bett gehen gibt es frische volle Futternäpfe und wir haben seit dem weder Probleme mit dem länger schlafen am Wochenende oder mit der Zeitumstellung.

Ganz im Gegenteil – sie genießen es am Wochenende das wir länger schlafen und legen sich entspannt zwischen meinen Mann und mir um danach noch ebenso liegenzubleiben wenn wir dann meinen „Okay, wir brauchen Kaffee“

Allerdings die morgendliche Dunkelheit hat sehr wohl für Freigängerkatzen ein gewisses Risiko. Aufgrund der Zeitumstellung fahren die meisten schon zur Arbeit während zuvor um diese Uhrzeit noch alles schlief oder daheim noch saß beim Frühstück und so ist natürlich mit einem höheren Verkehrsaufkommen in dieser Zeit zu rechnen.

Bis sich unsere Fellnasen an dieses ungewohnte Aufkommen bei Dämmerung/ Dunkelheit gewöhnen, steigt leider das Unfallrisiko enorm.

Aber auch wir Zweibeiner müssen verstärkt aufpassen, nicht nur wegen unseren Katzen sondern auch Wildschweine und Rehe sind da verstärkt unterwegs und queren gerne mal die Fahrbahn auf der Suche nach Futter.

Ich fahre zwar immer bremsbereit und gerade an diversen Stellen, wo mir Wildwechsel bekannt ist, äußerst vorsichtig aber Rehe und Wildschweine haben sich uns enorm angepasst und kommen da schon auch mal gerne an die Stadtgrenze.

Da es dieses Jahr auch die Abstimmung gab „Abschaffung der Zeitumstellung“ habe ich mich auch noch ein wenig näher mit diesem Thema befasst und da teilweise amüsantes oder auch obskures herausgefunden :-)

Zeitumstellung, Sommerzeit, Winterzeit, Taubertalperser, Katzenblog, Katzen, Zeit, UhrenDie erste Zeitumstellung fand nicht in Deutschland statt!

In Port Arthur, heute Teil der Stadt Thunder Bay (Ontario/Kanada), lebten zur Jahrhundertwende nur ein paar Hundert Einwohner. Aus dem fernen England hörte man von den Bemühungen eines Bauarbeiters namens William Willett, sein Parlament von einer Idee zu überzeugen, für die ihn zu Lebzeiten viele belächelten.

Basierend auf einem Vorschlag des Neuseeländers George Hudson aus dem Jahr 1895 wollte Willett die Uhren im Königreich an vier aufeinanderfolgenden Sonntagen im April um jeweils 20 Minuten nach vorne drehen, um sie im September nach demselben Muster wieder zurückzustellen. Die Idee beschrieb er 1907 in einem Pamphlet mit dem Titel The Waste of Daylight, „Die Verschwendung des Tageslichts“

Dies bekamen die Stadtoberen von Port Arthur in die Hände und man entschied sich für dieses Experiment in den beiden Sommermonaten Juli und August in denen die Zeit um eine Stunde nach vor gestellt wurde.

Aber auch andere Städte in Kanada experimentierten lange vor Deutschland und Österreich mit der Sommerzeit: Fort William 1910, Orillia 1912, Regina 1914.

Es sollten aber noch einige Jahrzehnte vergehen bis es in Kanada und USA eine einheitliche Regelung zur Zeitumstellung geben sollte.

Zeitumstellung, Sommerzeit, Winterzeit, Taubertalperser, Katzenblog, Katzen, Zeit, UhrenHistorische Sommerzeiten in Deutschland

Wusstet ihr, dass noch bis Ende des 19. Jahrhunderts jeder Ort seine eigene Zeit hatte, die sich am Stand der Sonne orientierte?
Bayern richtete sich hier nach der Münchner  Zeit, und die Preußen nach Berliner Zeit und die waren da immer 7 Minuten den Münchner voraus ;-)

1884 wurde erstmals dann eine Vereinheitlichung der Zeit angestrebt als die Einteilung in 24 Zeitzonen beschlossen wurde. Seit 1893 gilt in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit.

Aber es wäre ja alles viel zu einfach wenn dem so geblieben wäre, man hat seit 1916 immer wieder mit der Einführung einer MESZ (Mitteleuropäischen Sommerzeit) herumexperimentiert.

Mal wurde sie abgeschafft um wenige Jahre danach wieder eingeführt zu werden. Vor allem zu Kriegsbeginn machte man sich die Sommerzeit aus ökonomischen Gründen wieder zu nutzen. Eine Stunde mehr Tageslicht bedeutet auch eine Stunde mehr Arbeitszeit, ein nicht ganz unwichtiger Faktor für die damalige Rüstungsindustrie.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit begann für Deutschland allerdings ein kleines Zeitchaos. Während die drei westlichen Besatzungszonen ihre Sommerzeit verordneten gab es in der sowjetischen Besatzungszone und in Berlin die Moskauer Zeit. So klaffte eine Zeitlücke von zwei Stunden zwischen Ost- und Westdeutschland.

Zeitumstellung, Sommerzeit, Winterzeit, Taubertalperser, Katzenblog, Katzen, Zeit, UhrenDie dritte Zeit – Hochsommerzeit

Was die wenigsten wissen es gibt ja nicht nur die Sommerzeit sondern zwischen 1947 und 1949 gab es noch einmal die Hochsommerzeit, hier wurde von Mai-Juni noch einmal die Zeit um 1 Stunde vorgestellt.

Hintergrund war die damals weitgehend zerstörte Infrastruktur und die weitaus größere Abhängigkeit damals vom Tageslicht. 1978 wurde erstmals wieder über die Einführung der MESZ diskutiert, die man 1980 schließlich umsetzte. Dieses Mal waren die Gründe sowohl politischer als auch ökonomischer Natur.

Zum einen beugten sich beide deutsche Staaten dem Druck des europäischen Auslandes, zum anderen zog die Ölkrise von 1973 ihre Spuren nach sich. Man erhoffte sich eine bessere Energieeinsparung – was sich allerdings nicht bestätigte.

1996 markiert den bisherigen Schlusspunkt in der Geschichte der Sommerzeit. In diesem Jahr wurden sämtliche Sommerzeiten Europas vereinheitlicht. Seitdem stellt Deutschland die Uhren von Ende März bis Ende Oktober (statt September) um.

Zeitumstellung, Sommerzeit, Winterzeit, Taubertalperser, Katzenblog, Katzen, Zeit, UhrenGeschichte der Sommerzeit in Österreich

Bereits 1977 hatten viele europäische Länder die Zeitumstellung wieder eingeführt – eine energiepolitische Reaktion auf die Ölkrise von 1973. Österreich folgte dem Vorstoß erst 1979.

Und an solchen Daten erkenne ich eindeutig, dass ich alt werde :-) Ich kann mich noch so gut an diese Ölkrise erinnern. Eine Begleiterscheinung war dann ja auch der Autofreie Tag mit der mit einer Vignette entsprechend gekennzeichnet wurde.

Hatte man dieses „Pickerl“ mit Mittwoch auf seiner Windschutzscheibe kleben durfte man an diesen Tagen sein Kraftfahrzeug nicht bewegen. Dies war auch die Zeit (1974) als in Österreichs Schulen die Energieferien (heute nennt man sie lapidar Semesterferien) eingeführt wurden umso in der einen Woche entsprechend Heizöl zu sparen.

Müßig zu erwähnen, dass heute kaum noch Schulen mit Heizöl geheizt werden,  sondern meist ans Fernwärmenetz angeschlossen sind. Aber die „Energieferien“ blieben, bescheren sie doch dem Tourismus einen wahren Boom in den Winterschigebieten :-)

Seit 1996 gilt für Österreich und alle anderen Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums (inklusive Schweiz, exklusive Island) eine einheitliche Regelung zur Zeitumstellung. Die Uhren werden jedes Jahr am letzten Sonntag im März um 02.00 Uhr eine Stunde vorgestellt und am letzten Sonntag im Oktober um 03.00 Uhr eine Stunde zurückgestellt (Ortszeit Österreich).

Kleine Gedankenstütze zur Uhrenumstellung:

Spring (Frühling)  vor / fall (Herbst) zurück




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