Ernährung die unsere Katzen krank macht
Tierschutz …ist das vorrangige Bestreben der meisten Tierfreunde. Wo Tierschutz beginnt, ist sicherlich unumstritten: bei der Haltung der Tiere. Doch da hört Tierschutz noch lange nicht auf. Man kann Tieren auch schaden mit der falschen Ernährung.
Ernährung die unsere Katzen krank macht
Dies passiert aber meist nie bewusst sondern ganz im Gegenteil, man will doch seiner Mieze nur das Beste und vertraut da zu gerne diversen Futterherstellern mit ihrer wunderschönen prächtigen Werbung in dem eine süße, aktive und gesund aussehende Katze durchs Fernsehbild streift und glückselig schnurrend bei ihrem Dosenöffner auf Zweibeinen landet.
Aber das Bild das uns von der Werbeindustrie vermittelt wird, ist nicht das, das der Realität entspricht. Vielmehr ist es so dass wir unsere Tiere krank füttern.
Glaubt ihr nicht?
Dann solltet ihr jetzt echt aufmerksam weiterlesen.
Aufgrund der aktuellen Zahlen der VPI (Veterinary Pet Insurance Co.) bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Erkrankungen unserer geliebten Fellnasen Ernährungsbedingt ist.
Aber gucken wir uns doch die Zahlen einmal näher an
Erkrankungen bei Katzen
- Bladder or Urinary Tract Disease (Blasen- oder Harnwegserkrankungen – hier geläufiger als FLUTD bekannt)
- Periodontitis/Dental Disease (Paradontitis/Zahnerkrankungen)
- Chronic Kidney Disease (Chronische Nierenerkrankung)
- Excessive Thyroid Hormone (Schilddrüsenüberfunktion)
- Upset Stomach/Vomiting (Magenverstimmung/Erbrechen)
- Diabetes (Diabetes)
- Intestinal Upset/Diarrhea (Darmstörung/Durchfall)
- Lymphoma (Lymphom)
- Upper Respiratory Infection (Infektion der oberen Atemwege)
- Skin Allergies (Haut-Allergien)
Das sind laut der Aufstellung der VPI 7 von 10 Fällen, die im direkten oder indirekten Zusammenhang stehen mit der Ernährung. Erkrankungen die vermeidbar gewesen wären bei richtiger Ernährung und dem entsprechenden Wissen darüber.
Erkrankungen, die vermeidbar wären wenn man nicht der Werbeindustrie geglaubt hätte, sondern eher dem gesunden Menschenverstand.
Die gesunde und artgerechte Ernährung unserer Hausgenossen führt leider immer noch ein teilweise recht stiefmütterliches Dasein. Trotzdem der Tiernahrungssektor ein stark umkämpfter Markt ist, hat das einen nur sehr schleppenden Einfluss auf die Besserung der Qualitäten. Die meisten Tiernahrungshersteller verfahren nach dem Motto „So lange es nicht schadet“ – ob es von Nutzen ist, davon ist noch lange nicht die Rede zumal ein jedes Unternehmen sich am nächsten ist und natürlich den meisten Profit erwirtschaften will.
Aber warum wird so massiv diverses Futter in den Medien beworben, die sagen doch immer das es toll ist fürs Fell/Zähne und die Katze ist dann auch so fit und agil.
Die Zahlen der Futtermittelindustrie im Bereich Heimtiernahrung
Ja klar, die Werbeindustrie macht damit im Jahr mehrere Milliarden Umsatz und dies auch nicht ganz ohne Grund. Kaum ein anderer Markt ist so heiß umkämpft wie der des Heimtiermarktes. Dies ist auch kein Wunder, ist doch die Katze oder Hund nicht nur das Tier im Haus sondern mittlerweile vielfach ein Familienmitglied das man sich einiges kosten lässt. So wurde im Jahr 2013 ein Umsatz in diesem Sektor von 3.909 Millionen Euro nur hier in Deutschland generiert. Diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Alleine für Fertigfutter geben die Deutschen jährlich 2.974 Millionen aus. Interessant ist auch zu wissen, dass davon knapp 1.006 Millionen für Katzenfeuchtfutter (Umsatzminus von 0,3% gegenüber 2012) ausgegeben werden. Bei Katzentrockenfutter (Umsatzminus von 3,2% gegenüber 2012) lag der Umsatz im Jahr 2013 bei 305 Millionen (meiner persönlichen Meinung noch immer zu viel aber okay) und selbst für Snacks lag der Umsatz bei 227 Mio. was ein Umsatzplus zum Vorjahr von 6,6% bedeutet.
So eigentlich wäre es jetzt mal gut mit den ganzen Zahlengedöns jetzt wird es nämlich erst richtig interessant, wer sich mal die Mühe macht die Entwicklung der Haustierzahlen im speziellen der Katzen in deutschen Haushalten zu verfolgen wird erkennen, das sich die Katzenpopulation in den deutschen Wohnzimmern seit 2006 von 7,8 Mio. auf 11,5 Mio. Katzen in über 8 Millionen deutschen Haushalten gesteigert hat was eine prozentuale Steigerung von knapp über 47% ausmacht.
Wir sind aber im europäischen Vergleich in Bezug auf Katzen absolut keine Spitzenreiter. In absoluter Spitzenposition liegt Russland mit über 18 Mio. Katzenhaltern danach folgt Frankreich und Großbritannien aber dies nur mal am Rande.
Dem steht gegenüber aber nur ein Marktzuwachs für diverse Futterhersteller von knappen 30%. Und hier wird die Futterindustrie nervös. 47 % und 30 %, das gefällt denen natürlich nicht und so sind diese fehlenden Marktanteile heiß umkämpft und es wird mit immer neuen Wortschöpfungen und Tricks um den Tierhalter sprich freudig zahlenden Kunden gekämpft.
So kam ein großer Futterhersteller auf die glorreiche Idee eines Katzen Cafés – dies war zwar nur für 4 Tage geöffnet aber das mediale Interesse war enorm, stand doch die „gute“ Sache im Vordergrund – heimatlose Katzen in ein neues Zuhause zu vermitteln (siehe meinen Beitrag vom 7. Mai)
Denn all die Futterhersteller wollen alle nur unser Bestes – unser Geld und das geben wir ja gerne wenn wir denken wir tun etwas Gutes für unsere geliebten Fellnasen.
Wie aber soll man die gute von der schlechten Tiernahrung unterscheiden?
Entlarven kann man die Übeltäter an der Deklaration. Wo vorne noch auf Hochglanzprospekten die buntesten Werbe-Aussagen getroffen werden, geht es in der Deklaration um die nackte Wahrheit – die Formulierungen sind gesetzlich vorgeschrieben. Doch man muss sie lesen bzw. deuten können, gibt es doch auch hier so etwas wie eine eigene Sprache.
In meinem Blogbeitrag Katzenernährung leicht gemacht könnt ihr euch einiges Wissen in Bezug auf Ernährung aneignen und euch wird es leichter fallen, die eine oder andere Deklaration besser zu verstehen.
Quelle: ZZF / IVH / FEDIAF