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Die Kurzsichtigkeit der Konsumenten: Quantität statt Qualität?

Heute gibt es von mir mal einen etwas anderen Beitrag, einen Beitrag der nur nebensächlich etwas mit Katzen zu tun hat.

Einen Beitrag in dem es eher um uns, die Konsumenten geht, einen Beitrag in dem ich einiges hinterfragen und vor allem in Frage stellen möchte.

Wir Konsumenten entscheiden

Wir,  als liebenden und vor allem verantwortungsbewussten Katzenhalter entscheiden, was unsere Katzen in den Napf bekommen. Wir entscheiden über Top oder Flop sei es bei Katzenfutter oder auch anderen Produkten und das ist auch ganz okay so.

Nur manches Mal wenn ich so durch diverse Facebook Gruppen streife und mir den einen oder anderen Beitrag so durchlese frag ich mich ernsthaft ob sich einige bewusst sind was sie da wollen beziehungsweise von Herstellern teilweise verlangen.

Bio, es muss Bio sein!

Rindfleisch Gerade als Tierfreund liegt einem das Tierwohl sehr am Herzen aber beginnt das erst wirklich beim wohl gefüllten Katzennapf oder sollte man schon weit vorher sich darüber Gedanken machen?

Woher kommt das Fleisch in der Futterdose? Wie wurde das Tier vorher gehalten, wie wurde es aufgezogen?

Und vor allem wie waren die Schlachtbedingungen?

Ist euch klar, dass in professionellen Schlachtbetrieben für ein Rind gerade mal eine Minute als Zeitfenster vorhanden ist um es professionell zu töten[Quelle: Transparenter Schlachthof]?
Meist reicht diese Zeit kaum aus, dass hier noch einmal nachgeschossen wird mit dem Bolzenschußapparat um eine entsprechende Betäubung zu gewährleisten?

In einer Stunde werden so 60 Rinder getötet – eine Zahl über die man wirklich mal nachdenken sollte. Bei Schweinen sieht es nicht anders aus. Alles muss schnell gehen, Fehler sind nicht erlaubt aber Fehler sind menschlich, Fehler können passieren und sind unvermeidbar und schon gar nicht unter diesem extremen Zeitdruck.

So etwas wollen wir als Konsumenten aber nicht! 

Kuehe, Taubertalperser, Bio, Tierwohl, Tierschutz, QualitätWir wollen Kühe auf grünen Wiesen und wenn sie sterben, dann bitte soll es kurz und schmerzlos sein.

Nur so kann das leider nicht funktionieren. In Deutschland werden jährlich weit über 4 Millionen Rinder geschlachtet, Schweine über 54 Millionen und das 2017 weit über 683(!!) Millionen Geflügel geschlachtet wurde …… die Zahlen dürft ihr euch mal echt auf der Zunge zergehen lassen …. 683 Millionen Federvieh wovon der Großteil Jungmasthühner und Truthähne waren, dicht gefolgt von Suppenhühner.

Also was tun?

Okay dann wollen wir also lieber Tiere die bis zur Schlachtreife ein glückliches Leben hatten und dann auf „humane“ Art und Weise getötet werden. Einen Teil dieser Tiere findet man dann in Produkten mit der Aufschrift Bio. Ein Tier, das langsam aufgewachsen ist und nicht in Rekordzeit gemästet wurde kostet den „Hersteller“ aber mehr. Klar er hatte auch mehr Zeit und Futter in dieses Tier investiert. Somit kostet es auch mehr. Aber das ist okay – also zumindest aus meiner Sicht.

Aber dann gibt es doch glatt Konsumenten die über den erhöhten Preis bei Bio sich beschweren und ich kann dies absolut nicht nachvollziehen.

Der „Produzent“ dieses Tieres macht dies ja nicht aus Jux und Tollerei sondern es ist seine Einkommensquelle, er hat Ausgaben und auch er „muss“ leben, Strom und Steuern bezahlen und vieles mehr. Von irgendwoher muss dieses Geld aber kommen, denn dummerweise wächst es nicht auf den Bäumen.

Dann gibt es so lustige Zeitgenossen, die sagen „Na und, soll er sich einen anderen Job suchen“ während sie stolz in ihrer Chronik ein Foto ihres letzten Grillsteaks posten.

„Das kommt doch aus dem Supermarkt“ war nur eine der absurdesten Antworten die ich auf meine Nachfrage dann erhalten habe :-)

Aber was ich damit eigentlich ausdrücken will, Qualität hat seinen Preis und wer Qualität und Bio haben möchte, der muss einfach dann auch diesen Preis akzeptieren.

Es ist doch grotesk wenn man sich einen teuren High-End-Grill eines bekannten Herstellers kauft, der über 800 Euro kostet aber die Würstchen darauf müssen preiswert für kleines Geld vom Discounter kommen.
Das passt doch nicht mehr zusammen. Ist das einzelne Lebewesen, das Fleisch nicht mehr wert?

Im Übrigen, auch wenn es auf den ersten Blick als sehr umweltfreundlich wirkt das Katzenfutter im Glas. Ökologisch ist es nicht, da sind Dosen weitaus besser.

In diesem Sinne,
nachdenkliche Taubertalperserchen & Personal


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2 Gedanken zu „Die Kurzsichtigkeit der Konsumenten: Quantität statt Qualität?

  • Ich stimme dem Ganzen vollkommen zu.
    Als angehende Lebensmitteltechnikerin bekomme ich viele Eindrücke und auch sehr viel hintergrund Wissen mit.

    Ich könnte auch einige Firmen nennen, bei denen das Leid der Tiere, auf gut deutsch gesagt, egal ist.

    Vieles von dem Wissen bringt mich persönlich immer wieder zum Nachdenken, denn Bio ist auch nicht immer Bio und hat, wenngleich zur Industrie, nur wenige Auflagen mehr.

    Das Problem ist wirklich der Mensch, Hauptsache billig!!

    Wie oft sind mir die Tränen geflossen, wenn im Unterricht Berichte/ Filme gezeigt worden sind, oder wenn es sind Tränen geflossen, wenn die Dozenten selber erzählt haben, weil sie dort schon mal tätig waren.

    Auch in Sachen Verpackung bleibt man nicht verschont, Hauptsache innovativ und ansprechend für den Konsumenten (billig).

    Wenn ich jemanden erzähle, dass Kuststoff aus Erdöl gewonnen wird und Dosen Bisphenol A enthalten, erklären mich viele für verrückt und sagen: wird schon nichts passieren.

    Achja, Bisphenol A führt zur Verweiblichung bei Männern, Unfruchtbarkeit, ist krebserregend und vieles mehr.
    Mikroplastik im Trinkwasser.

    Fleisch, bei denen die Tiere im Ausland gemästet werden sollen und bereits auf dem Weg dort hin gequält werden, mit Übergang ins Ausland jeglichen Tierschutz verlieren, mit dem Rücktransport wieder die gleichen Qualen erleben und dann im Schlachthaus einen meist qualvollen Tot über sich ergehen lassen müssen.

    Für was???
    Dafür, dass man dann 20 verschiedene Tiere in seiner Verpackung hat?

    Dafür, dass der ein und der gleiche Schlachthof für mehrer Discounter mit verschiedenen Aufdrucken und auch für Markenhesteller produziert???

    Dem Endverbraucher wird nur das gezeigt, was er sehen will und im wird anderes vorenthalten, wie es in Wirklichkeit ist.

    Antwort
  • Quantität bedeutet Geld und Geld bedeutet alles. Leider ist es so….

    Antwort

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